Live-Blog: Traumpfad München-Venedig

Begleitet Andrea auf ihrem Weg 555 Kilometer allein über die Alpen. Der Traumpfad München-Venedig. Aktuelle News und viele Bilder hier im Live-Blog:

Aktueller Standort: Venedig / Kilometerstand: 552,4 km)

Tag 30: Von Marcon bis Venedig (30.07. 06:15 Uhr)

Wer sich jetzt fragt, warum ich überhaupt in Marcon bin: Stimmt ich weiche von der ursprünglichen Route ab. Der Traumpfad München-Venedig würde eigentlich ans Meer führen, über Jesolo und dann über Cavalino nach Venedig. Aber: Am Ende muss man die Fähre nehmen. Und erstens kostet die was und zweitens bin ich doch nicht über 500 Kilometer gelaufen, um dann den Zieleinlauf mit dem Boot zu machen.

Also werde ich über die Auto/Zugbrücke nach Venedig hineinlaufen. Die Strecke ist nicht schön – aber ich kann sie Laufen, und das zählt. Und es ist tatsächlich nur noch ein Zieleinlauf. Knappe 20 Kilometer sind es circa.

Ich verabschiede mich von Franco und laufe voll motiviert los. Auf den letzten Metern habe ich das Gefühl zu schweben. Auf der 8 Kilometer langen Brücke habe ich das Gefühl, die Stadt zieht mich an, ich brauch kaum noch Kraft und bin gleich da.

Es ist vollbracht – ich bin am Ziel (10:30 Uhr)

Dann, nach guten vier Stunden, bin ich da. Ich bin einfach nur glücklich. Glücklich, dankbar und erschöpft. Was für eine Reise. Ich stehe müffelnd mit meinem Rucksack am Marktplatz in Venedig. 30 Tage – 552,4 Kilometer – kein Geld. Es hat geklappt. Die Emotionen überwältigen mich und ich bekomm nasse Augen. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Für einige Minuten stehe ich einfach nur da und erlebe diesen wunderbaren Moment.

Ich bin auch einfach so dankbar. Dankbar für die wunderbaren Menschen und Begegnungen, die diese Reise erst zu diesem Traumpfad haben werden lassen: all die Hüttenteams, die Familien und Personen bei denen ich Gast sein durfte, die anderen Wanderer, aber auch alle, die mich über Facebook, Instagram und co. begleitet und motiviert haben. Es ist einfach unglaublich.

Ankommen – duschen – Dolce Vita (12:00 Uhr)

Danach geht es für mich erstmal ins Hotel. Venedig ist so unfassbar leer! Die Straßen und Gassen sind nicht verstopft wie sonst und auch die Zimmersuche gestaltet sich höchst einfach: für 25 Euro/ Nacht bekomme ich ein Zimmer mit Frühstück und Kanalblick – Wahnsinn.

Aber als allererstes: Duschen. Gefühlt wasche ich den Staub und Schweiß von 4 Wochen ab – und damit fallen die letzten Anstrengungen von mir ab. Ich fühl mich wie neu geboren – schlüpfe in ein leichtes Sommerkleid und ziehe – ohne Rucksack auf den Schultern – leichtfüssig und beschwingt los.

Tag 29: Von Priula nach Marcon (29.07. 05:30 Uhr)

Guten Morgen, Welt! Es ist schon wieder so warm. Ich versuche ja wirklich immer super früh loszukommen, um die brutale Mittagshitze zu umgehen, aber es gelingt mir nicht immer. Heute habe ich Großes vor: Ich mach ein kleines Selbstexperiment. Ich nenne es für mich: „so weit die Füße tragen“. Ja, ich weiß, den Titel gibt es schon. Aber Venedig ist heute schon so greifbar nahe, ich will so viel wie möglich laufen, um morgen schon früh da zu sein.

Das ist eh so verrückt – ich komm morgen an!! Über Wochen hab ich immer davon geredet und erzählt, bin jeden Tag näher gekommen, und morgen bin ich wirklich da. Irgendwie unglaublich.

Jetzt aber erstmal: Laufen!

Nach knapp 3 Stunden: Nutella-Frühstück (08:15 Uhr)

Ich bin quasi nüchtern los gelaufen – nach den ersten 16 Kilometern brauch ich jetzt erstmal ein Frühstück in Catena. Auf jeden Fall im Schatten. Ich bin sehr dankbar für mein Glas Nutella. Ich will ja hier keine Werbung machen, aber meinen kleinen Lastern muss ich mich schon immer wieder hingeben.

Frisch gestärkt geht es zur nächsten Etappe, wieder gute 16 Kilometer bis Consicio. Aber ich lauf erstmal bis Casier. Dort ist die Sile, der Fluss der die Gegend hier durchzieht, recht breit. Ich leg mich in den Schatten und mach erstmal Siesta. Es hat einfach 34 Grad – da wird jeder Schritt mit dem 12-Kilo-Rucksack zur Qual. Aber: 30 Kilometer hab ich schon.

Ausgiebige Siesta – dann weiter nach Marcon (16:00 Uhr)

Ich verstehe die Italiener immer mehr – diese lange Mittagspause ist was Feines, das kann man sich echt angewöhnen. Allerdings hatte ich gehofft, dass es schon etwas kühler wird – Fehlanzeige. Immer noch 33 Grad. Der Asphalt auf dem ich lauf, ist auch richtig hart aufgeheizt, so dass es von oben und von unten warm kommt.

Nach knapp zwei Stunden bin ich schon richtig fertig – bin heute über 45 Kilometer gelaufen. Ich erliege der Versuchung und halt an der Straße einfach mal den Daumen raus. Und zack – schon ist ein netter junger Mann zur Stelle. Er nimmt mich mit bis Marcon – rund 2 Kilometer – und fragt, ob er mich zum Abendessen einladen darf. Er darf. Leider sind die Adressen, wo er eigentlich hin will zu. Am Ende landen wir bei McDonalds.

Franco, mein letzter Gastgeber (22:00 Uhr)

Nach diesem stilvollen Abendessen will ich noch ein paar Kilometer machen, es kühl leicht ab, aber von angenehmen Temperaturen kann noch keine Rede sein. Allerdings macht mir die Dunkelheit irgendwann einen Strich durch die Rechnung. Ich treffe einen Mann beim Spazierengehen mit seinen Hunden. Ich frag ihn nach einem B&B – gibt es leider nicht. Kurzerhand frag ich ihn, ob ich nicht einfach bei ihm schlafen kann.

Zack – es geht. Ich darf mich auf die Couch im Flur legen. Die ist normalerweise für die Hunde reserviert. Und irgendwie hab ich auch das Gefühl, dass die nicht so glücklich sind über die Gastfreundschaft ihres Herrchens. Ich dafür umso mehr. Danke Franco, und bouna notte!

Tag 28: Von Tarzo nach Priula (28.07. 07:30 Uhr)

So, ab jetzt wird es flach. Auf den nächsten bzw. letzten drei Etappen gibt es quasi keine Höhenunterschiede mehr. Es geht einfach flach nach Venedig. Nach meiner seeeeeehr erholsamen Nacht und vor allem der dringend nötigen Dusche, starte ich wieder relativ früh los. Gegen Mittag wird es unbarmherzig heiß und das Laufen wird recht unangenehm. Also noch ein kleines Nutella-Brot zum Frühstück und los gehts!

Bis 10 Uhr schaff ich es zu einer kleinen Mühle, hier gibts die erste Pause. Ich hab erst den Eingang nicht gefunden und bin kurzer Hand über den Zaun gestiegen – naja, auf dem Weg nach Venedig hält mich ein Zaun jetzt auch nicht mehr auf.

Mit alten Bekannten die Gegend erkunden (13:00 Uhr)

Auf dem Weg treffe ich Pius, ein Schweizer, den ich schon öfter auf dem Traumpfad München-Venedig getroffen habe. Wir gehen ein paar Kilometer zusammen und schauen uns in Rosine das Castello di Collalto an.

Danach trennen wir uns wieder – Pius wird von seiner Frau abgeholt, und ich mach eine kleine Siesta. Aber wir verabreden und für den Abend in Priula – das Etappenziel, rund 11 Kilometer weiter. Für mich heißt es erstmal: ab in den Schatten und Pause machen, bevor ich dann gegen 16 Uhr in Priula ankomme.

Abendessen und weiter – Schlafen in der Privatsauna (20:00 Uhr)

Ich entscheide mich mit Pius und seiner Frau Essen zu gehen. Es ist ein lustiger Abend und ich gönn mir vom Taschengeld meine erste italienische Pizza. Yummy! Danach laufe ich noch ein paar Kilometer und such mir dann ein Plätzchen für mich und mein Nachtlager. Ich entscheide mich gegen den Schlafsack (Komfortbereich 0 Grad bei über 20 Grad Nachttemperatur – keine gute Idee) und nur für den Biwaksack. In diesem Ding ist es aber trotzdem so heiß, dass ich völlig verschwitzt wieder aufwache. Und ich glaube außer mir hat sich in dem Biwacksack noch eine Mückenfamilie ihr Nachtmahl genehmigt. Sehr gerne, ich hoffe es hat geschmeckt….

Tag 27: Von Belluno nach Tarzo (27.07. 06:30 Uhr)

Es hat dann bald aufgehört zu schütten. Als ich nachts um halb zwei mal wach war, war es trocken und ein unglaublicher Sternenhimmel zu sehen. Das hat mich gleich wieder motiviert.

In der Früh mach ich mich zeitig auf den Weg und marschiere – nicht nach dem Führer, sondern wie ich es will – auf den Berg (Zum Col Toront und von dort über den Grat zur Rifugio Col Visentin). Ich wollte hier irgendwie mittags ankommen. Aber es ist erst halb 10 Uhr. Na dann weiter. Aber: Es war doch noch recht hoch: 1400 hm rauf und wieder runter. Und Ich hab schon ganz in der Ferne das Meer gesehen – und hinter mir die Alpen. Verrückt.

Voll motiviert – aus 1 mach 2,5 Etappen (11:30 Uhr)

Ich genieße den strahlenden Sonnenschein und meine Gedanken von gestern sind verflogen. Ich genieße das ganz andere Gehen: recht eben, dem Ziel entgegen – quasi Endspurt. Gegen 13 Uhr bin ich schon in Revine – theoretisch das Ende der nächsten Etappe (nach der Rifugio Col Visentin). Ich mach erstmal eine Pause, sitze in der Sonne und lese – aber dann packt es mich nochmal. Ich gehe noch weiter Richtung Tarzo – rund 4 Kilometer der nächsten Etappe. Auf dem Weg dorthin bleib ich an einem See. Gehe Baden, genieße den heißen italienischen Sommertag. Und dann: Ab nach Tarzo. Hier bin ich um kurz vor vier.

Eine kleine Gönnung vom Taschengeld: Duschen und schlafen (16:00 Uhr)

In Tarzo gönne ich mir eine Unterkunft. Ich habe jetzt mehrere Tag nicht geduscht. Und ich muss ja mein Taschengeld wieder loswerden. Also eine Übernachtung ohne Frühstück in der einzigen Unterkunft, die es in Tarzo gibt. Dort wasche ich meine Wäsche, lade die Akkus, dusche – und schnauf einfach durch. Und bin mega happy.

Tag 26: Von der Rifugio 7 Alpini nach Belluno (26.07. 07:15 Uhr)

Wir haben geschlafen wie die Murmeltiere. Von 22:00 Uhr bis 06:30. War auch echt ein anstrengender Tag gestern. Wir packen zügig unser Zeug zusammen und um kurz nach sieben starten wir los. Es wird eine kurze Etappe bis Belluno: 4,5 Stunden und „nur“ 1200 Höhenmeter runter.

Nach einer guten Stunde erstmal Frühstück im Bachbett. Es gibt selbstgebackenes Bene-Brot, darauf Käse von der Malga Calleda und Wiener. Frisch gestärkt gehts runter nach Belluno. Um kurz nach 11 sind wir da.

Ein kleines bisschen „Dolce Vita“

Bene trampt (ohne Geld) zurück zum Auto, während ich in der Stadt versuche eine Unterkunft zu finden. Ich frag bei zwei Herbergen und einem großen Kongress-Haus. Leider überall Fehlanzeige. Ich verschiebe die Aufgaben auf später. Erstmal noch ein Eis mit meinem Schätzle genießen. Bei ihm hat das mit dem Trampen besser geklappt, als meine Herbergssuche.

Als er um 18 Uhr nach Hause fährt hab ich ein ganz komisches Gefühl, ein bisschen wie am Tag vorher schon. Ich verstehe wirklich die Leute die in Belluno die Reise beenden und mit dem Zug nach Venedig oder nach Hause fahren: Die große Freiheit und die Einsamkeit der Berge ist vorbei, und jetzt kommt nur noch flaches Land…

Ich entschließe mich noch ein Stück zu laufen: Von Belluno laufe ich die erste Stunde der Etappe des nächsten Tages hinauf (es gibt doch noch einen kleinen Berg) auf die Rifugio Col Visentin. Unter einem Dachvorsprung eines Heustadels lege ich mich in mein Biwak. Und dann bricht die Hölle los: Es war eine trockene Nacht angesagt, aber vorher müssen sich scheinbar noch alle Schleusen leeren – es schüttet wie aus Eimern und gewittert ordentlich. Passt zu meiner Stimmung. Na gute Nacht.

Tag 25: Von der Rifugio Pian de Fontana zur Rifugio 7 Alpini (25.07. 08:30 Uhr)

Heute ist ein besonderer Tag – auf meiner Tour alleine auf dem Traumpfad München-Venedig bin ich heute gar nicht so allein. Mein Bene kommt zu mir nach Italien. Er ist gestern Nacht schon losgefahren und steigt heute morgen zu mir auf, um die nächsten beiden Etappen mit zu gehen.

Also habe ich es in der Früh noch recht entspannt an meiner Almhütte: Ich sitze in der Sonne, lese, Frühstücke. Dann wandere ich langsam los und treffe eine Gruppe anderer Wanderer, die ich auf dem Traumpfad München- Venedig schon öfter getroffen habe. Mit ihnen zusammen gehe ich das erste Stück, bis wir an eine Abzweigung kommen, an der mein Schätzle schon wartet.

Gemeinsam steigen wir hinauf Richtung Schiara und dem Klettersteig Via Ferrata di Marmol. Heute fällt es mir richtig schwer. Ich fühle mich recht erschöpft und abgekämpft. Und irgendwie kommt so ein Abschiedsgefühl in mir auf. Als ob die Tour quasi morgen vorbei wäre.

Vielleicht liegt das daran, dass die Schiara den Abschluss der Alpenüberquerung darstellt. mit ihr verlasse ich den letzten Alpenkamm und gehe quasi nur noch flach Richtung Venedig. In mir zieht es sich richtig zusammen und krampft.

Erstmal Pause im Biwak – Mittagessen im roten Haus (13:00 Uhr)

Nachdem wir bis zum Sattel gekommen sind und durchgeschnauft haben, erreichen wir nach einem kurzen Stück den Einstieg zum Klettersteig (Bene hat Ausrüstung mitgebracht). Bevor wir aber loslegen, machen wir es uns kurz im Bivacco Marmol gemütlich, einer knallroten Biwakschachte. Nach dem kleinen Mittagessen gehts nach unten, satte drei Stunden durch den Klettersteig. Er ist nicht übertrieben schwierig, hat aber doch 2-3 anspruchsvolle Stellen zu bieten. Als wir dann die Hütte Rifugio 7 Alpini erreichen gibts für uns nur noch kurz was zu Essen und dann ab ins Bett.

Arbeiten konnte ich nicht auf der Hütte, aber die Idee meiner Reise fand die Hüttenfamilie spannend. Ich durfte im Lager schlafen und bekam einen Teller Nudeln mit Bolognese – perfekt nach diesem Tag.

Tag 24: Von der Malga Calleda zur Rifugio Pian de Fontana (09:00 Uhr)

Nach einem leckeren Frühstück, pack ich nochmal an: Abspülen, aufräumen, Küche putzen. Zum Abschied gabs noch einen leckeren Käse mit. Leider sieht das Wetter am Himmel nicht so sonnig aus wie meine Stimmung heute. Recht bald kommen die ersten Tropfen runter. Ich dachte ich komm ohne Regenjacke durch – nach einer Stunde immer stärker werdenden Tröpfelns musste ich sie dann doch anziehen.

Bei einer alten Alm stelle ich mich dann unter. Es regnet einfach zu heftig – und ich bin ja eine Glückspilzin. Das hört bestimmt wieder auf. Und: Es wird wirklich weniger. Meine Stimmung ist heute einfach grund-positiv. Und das positiv-denken (hört bestimmt auf zu Regnen) hat sich gelohnt. Kurz drauf hört es sogar ganz auf zu regnen. Mein Ziel ist die Hütte Rifugio Pian de Fontana. Ich kann dort nicht Schlafen, aber vielleicht haben sie einen Tipp für mich.

Es geht nochmal steil rauf, aber es wartet eine Bomben-Aussicht. Bei der Fontana haben sie wirklich einen Tipp für mich: eine Stunde weiter gibt es ein Biwak in einer alten Alm. Das wird meine Übernachtung. Und es zahlt sich 100fach aus. Die alte Alm ist unfassbar schön gelegen und sau gemütlich. Es gibt sogar einen Ofen, eine Matratze und Tisch und Stühle.
Nach dem Abendessen setze ich mich vor „meine Hütte“ und bin glücklich.

Tag 23: Von der Tissi-Hütte zur Malga Calleda (23.07. 06:45 Uhr)

Alter!!! Was für eine Nacht! Es hat hart geregnet, gestürmt und gehagelt. Leider war der alte, verlassene Stall nicht ganz dicht…mein Schlafsack hat trotz des Biwack-Sacks oben drüber was abbekommen. Der Regen und der Hagel haben recht laut auf das Blechdach getrommelt – trotz Oropax hab ich kaum ein Auge zu gemacht.

Ich bin dann einfach recht früh wieder los. Bisschen Strecke machen. Nach dieser Nacht werd ich mir heute Abend wahrscheinlich von meinem Taschengeld eine Übernachtung am Passo Duran gönnen. Aber jetzt erstmal einfach bisschen bisschen Strecke machen.

Glückspilz-Modus an! Doch keine gebuchte Übernachtung ( 12:00 Uhr)

Ich bin so eine Glückspilzin – bin gerade zu der Hütte gekommen, bei der ich mich einbuchen wollte. Hab aber erst gefragt, ob ich gegen Kost und Logis übernachten kann. Der Wirt war super nett und meinte, bei ihm leider nicht, aber vielleicht bei einem Kollegen.

Gemeinsam mit ihm habe ich bei Matthias angerufen, er ist der Senner der Malga Calleda. Bei ihm darf ich schlafen. Ich lauf die 10 Minuten zu ihm rüber. Gemeinsam mit seinem Sohn Alberto und dem Mitarbeiter Davide schmeißt er den Betrieb.

Risotto al Fughi – con molto Formaggi

Es gab nicht so sonderlich viel zu helfen. Ich hab trotzdem voll mit angepackt, aber ich durfte auch viel entspannen. Mit Matthias hab ich viel gequatscht und dann gemeinsam gekocht: Risotto al Funghi e Cipolle. Und dazu: jede Menge hausgemachten Käse! Zum Verlieben!

Tag 22: Von Alleghe Richtung Tissi-Hütte (22.07. 09:00 Uhr) –

In meinem Vogel-Zimmer wurde ich heute morgen etwas unsanft von Beppino geweckt – ich glaub er will los 🙂 Er hat mir gestern beim Abendessen eröffnet, dass er mich heute die Etappe begleiten wird. Hinauf zur Tissi-Hütte. Er kennt den Wirt. Nach einem kurzen Stopp im Supermarkt (eher ein Tante Emma Laden), in dem ich mir von meinem Trinkgeld der letzten Wochen ein kleines bisschen Proviant gekauft habe, geht es hinauf Richtung Civetta-Gruppe. Beppino ist motiviert und ich habe Mühe hinterher zu kommen.

Allerdings scheint er eher ein Sprinter zu sein, denn nach rund einer Stunde wird er schon spürbar langsamer. Es ist recht lustig mir ihm, aber trotzdem würde ich mir gerade wünschen, wieder mein Tempo machen zu können. Dann will er mir unbedingt einen Gipfel zeigen – ich will eigentlich weiter zur Tissi-Hütte. Aber ich tu ihm den Gefallen. Die Aussicht ist wirklich schön, aber irgendwie hab ich mich die letzten Wochen so an mein Tempo und das allein-laufen gewöhnt, dass ich jetzt direkt ungeduldig werde.

Pause an der Tissi-Hütte – und in den Stall (15:00 Uhr)

Beppino hat noch ein bisschen Zeit am Gipfel verbracht und versucht irgendwelche Videos zu verschicken. Nach rund 6 Stunden nach dem Start heute morgen erreichen wir dann die Tissi-Hütte. Normalerweise braucht man rund 3,5 Stunden hierher. Beppino lässt seine Beziehungen spielen und ich werde auf ein Essen eingeladen. Ich bin diesem Kauz wirklich dankbar – auch wenn ich froh bin, die letzten 2,5 Kilometer des Tages noch für mich gehen zu können.

Ich komme an dem verfallenen Stall „Cason di Col Rean“ an. Das wird mein Nachtlager. Es regnet inzwischen und mir ist kalt. Zwischendurch kommen mir Zweifel, ob’s das so bringt, was ich da mache. Klar: der Perspektiv-Wechsel hinter die Theke und zu Leuten wie Beppino – das ist unschätzbar wertvoll. Aber eine Nacht in einem verfallenen Stall schlafen…Mal sehen. Für ein Fazit ist es zu früh. Jetzt erstmal in den Schlafsack kuscheln.

Tag 21: Von der Fassa-Hütte nach Alleghe (21.07. 07:45 Uhr)

Das mit dem märchenhaften Sonnenaufgang war wohl nix: Als ich um kurz nach 05:00 Uhr meine Oropax rausgemacht habe, bin ich richtig erschrocken. Es hat gedonnert und gehagelt!!

Weltuntergang auf 3152 Metern 😉 um kurz vor sieben wurde es dann doch noch schön und ich bin richtig speedy los. Ich hab ja auch eine Doppeletappe vor – auch weil Regen angesagt ist. Also schaff ich es bestenfalls vor 15:00 Uhr nach Alleghe zu Beppino – dem Baron 😉 Er ist heute mein Gastgeber.

In Rekordzeit zum Fedaia-See und weiter (11:30 Uhr)

Es soll ab 13:00 uhr regnen, deshalb geb ich Gas – aber auch nicht ungemütlich. Ich genieß auch immer wieder die Aussicht und mach viele Fotos (kommen nachher, wenns mit dem Internet klappt). Nach einer guten Stunde bin ich am Pordoi-Joch und nach nur 3,5 Stunden am Fedaia-See. Laut dem Wanderführer hätte ich hier mindestens 5 Stunden brauchen sollen.

Am See mache ich eine längere Pause und treffe eine Redakteurin des Südtiroler Wochenmagazins „ff“. Dann geht es im Sauseschritt weiter – nach Regen sieht es zwar noch nicht aus, aber wer weiß…..

Zu Gast beim Baron Guiseppe „Beppino“ in Alleghe (17:00 Uhr)

Gegen 17:00 Uhr komme ich „in Italien an“. Oben in den Bergen war es kaum zu spüren – aber hier unten im Tal bin ich jetzt wirklich in Italien angekommen. Alleghe ist ein süßes kleines Städtchen, mit Tabacco, Bars, Cafés und Gelateria. Hier schlafe ich heute bei Beppino. Wie es dazu kam? Ich hab wen gefragt, und der kannte da wen, der wen kennt und der kannte Beppino. Aber Beppino kennt hier eh jeder:

Er ist laut Lokalzeitung, der „Barone delle nevi“ – der Baron des Schnees. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist er irgendwie eine Skilegende aus Alleghe. Aber was er definitiv ist: die schillerndste Person der Stadt. Hier ein Video von ihm, wie er gegen ein Skate-Verbot demonstriert hat. Immer dabei, sein Kanarienvogel. Mit dem darf ich mir heute das Zimmer teilen.

Mit Beppino durch die Stadt – Gruppenbild mit Vogel (21:30 Uhr)

Beppino zeigt mir sein Zuhause: Die Wände sind von unten bis oben mit Fotos beklebt – Zeugnisse aus seinem wohl sehr bewegten Leben. Er ist schon ein Unikat. Kochen ist nicht so sein Ding, sagt er, und hat aus dem benachbarten Lokal Essen geholt. Sein Bruder arbeitet da. Er erklärt, er habe was von „bella ragazza“ gesagt, und dass ich ordentlich was zu Essen bräuchte. Ich mag ihn jetzt schon.

Nach dem Essen gehen wir noch ein bisschen durch die Stadt. Wir wollen noch ein Eis essen. In der Eisdiele treffen wir auf bekannte Gesichter. Inzwischen kenne ich doch schon einige der Wanderer vom Traumpfad München-Venedig. Beppino besteht auf Gruppenfotos und dass alle noch mit zu ihm nach Hause kommen. Es wird ein recht lustiger Abend mit Kostüm-Fotos und hausgemachtem Grappa – und etwas wenig Schlaf.

Tag 20: Von der Pisciadu-Hütte zur Fassa-Hütte (20.07. 11:30 Uhr)

Meine Etappe heute ist extrem kurz – rund 3,5 Stunden sind es insgesamt. Die Ausblicke rund herum dafür umso gewaltiger. Und es ging die ganze Zeit steil nach oben. Von der Pisciadu-Hütte geht es heftig über Stahltritte und an Drahtseilen nach oben zur Cima Pisciadu auf 2985 Meter.

Es geht weiter zum Zwischenkofel und schließlich zur Boe-Hütte, auf 2873 Metern. Viele Wanderer auf dem Traumpfad München-Venedig bleiben bereits hier – für mich geht es noch ein bisschen weiter: Zur Fassa-Hütte. Diese liegt ungefähr auf gleicher Höhe mit der Boe-Spitze. Für mich der höchste Punkt meiner Reise nach Venedig – also noch eine knappe halbe Stunde weiter im Eil-Schritt. Heute bin ich so beschwingt, ich hab stellenweise das Gefühl zu fliegen. Und dann – endlich – angekommen. Es ist so unfassbar schön. Ich hab ein bisschen nasse Augen. Es ist wirklich unglaublich hier oben.

Warum ich auf die Fassa-Hütte bin? Das ist eine Geschichte für sich. Ich hab natürlich die Boe-Hütte und die Fassa-Hütte angeschrieben, beide haben aufgrund der wirklich sehr beengten Verhältnisse auf dieser Höhe abgesagt. Aber dann erreichte mich die Nachricht von Ansgar. Er hat meine Reise auf Facebook verfolgt und hat mir darauf hin eine Nachricht geschrieben. Als ich die gelesen habe, musste ich mich erstmal setzen. Das Gefühl war unbeschreiblich – und es ist genau das Gefühl, was sich auf dieser Reise am meisten einbrennt. Eine Mischung aus unendlich tiefer Dankbarkeit, gepaart mit dem Zweifel, das verdient zu haben und etwas zurückgeben zu müssen. Schwer zu beschreiben. Jetzt aber erstmal die Nachricht von Ansgar (1000 Dank dir an dieser Stelle):

Hallo Andrea,
ich hab dich und dein Abenteuer heute bei Facebook entdeckt. Ich habe mich am 8.8.2008 auf den Weg gemacht und am 4.September in Venedig angekommen. Alle paar Jahre mache ich mich auf den Weg in die Alpen. Sonntag ist es wieder soweit. Wandern werde ich jedoch diesmal nur einen Tag. Dafür habe ich mir den Piz Boe ausgesucht. Damals habe ich oben in der Hütte Cappana Fassa mit Bekannten die ich auf meinem Weg kennengelernt habe übernachtet und wir sind Alle gemeinsam in der Nacht aufgestanden und haben den Sonnenaufgang genossen. Dieses Erlebnis würde ich dir auch gerne ermöglichen. Am Mittwoch bin ich dort, wenn du mein Angebot annehmen würdest, werde ich am Mittwoch dein Abendessen und deine Übernachtung dort auf der Hütte klar machen. Ich finde deinen Plan einfach genial und wäre gerne ein Puzzleteil deines Erfolges. Du müsstest mir nur mitteilen wann du dort aufschlägst, damit ich dem Hüttenbetreiber sagen kann für wen und wann ich bezahlen werde. Neun ich bin nicht verrückt, aber bin mit diesem Weg und seinen Abenteurern für immer verbunden.
Gruß aus Hannover
Ansgar

Glücklich auf 3152 Metern

Tag 19: Von der Schlüterhütte zur Pisciadu-Hütte (19.07. 07:00 Uhr)

Ich habe top geschlafen und auch nicht mehr gefroren – das ist doch schon mal ein top Start in einen Tag, der eine 9-Stunden-Etappe und über 20 Kilometer für mich bereit hält.

Bereits nach 3,5 Stunden bin ich an der Puez-Hütte. Für manch andere Wanderer auf dem Traumpfad München-Venedig ist das schon das Ziel der Tagesetappe. Ich hab aber noch mehr vor. Nach einer kurzen Verschnaufpause mach ich weiter. Ich bin heute richtig zügig unterwegs.

Endspurt schon am Mittag – Am Grödner Joch (12:45 Uhr)

Das hätte ich auch nicht gedacht – eigentlich dauert es 7,5 Stunden von der Schlüterhütte zum Grödner Joch. Ich bin nach guten 6 Stunden schon da. Das zaubert mir ein kleines Lächeln ins Gesicht. Und es ist so unsagbar schön hier!

Nach weiteren 2 Stunden erreiche ich mein Tagesziel: Die Pisciadu-Hütte. Hier darf ich arbeiten. Ich freu mich schon richtig drauf!

Angekommen an der Pisciadu-Hütte gleich mal der erste Jackpot: Ich soll erst am nächsten Tag beim Zimmer und Lager putzen helfen. Also ein freier, sehr gemütlicher Hüttenabend! Inzwischen kenne ich schon einige der Wanderer auf dem Traumpfad München-Venedig. Man trifft sich immer wieder und kommt ins Gespräch. Heute wird es etwas Wein- und Bier-selig 🙂

Tag 18: Von der Kreuzwiesenalm zur Schlüterhütte (18.07. 08:30 Uhr)

Heute habe ich eine der längeren Etappen auf dem Traumpfad München-Venedig vor mir: Gute 22 Kilometer sind es von hier, von der Kreuzwiesenalm, rüber zur Schlüterhütte. Dort kann ich vermutlich nicht übernachten – aber fragen kostet ja bekanntlich nichts. Bevor ich aber über das Übernachten nachdenke, muss ich erstmal wieder Abschied nehmen. Von der Kreuzwiesenalm und vor allem dem super Hütten-Team. Ich werd euch nicht vergessen!

Den ganzen Tag dem Peitlerkofel entgegen (11:00 Uhr)

Immer näher in ich ihm gekommen: Dem Peitlerkofel, über die Wieseralm und die Mauererberghütte. Irgendwann wirkt er zum Greifen nah, mit seinen 2875 Metern. Meine Etappe führt mich aber nicht hinauf – sondern rund rum. Und nach guten 7,5 Stunden Gehzeit bin ich bei meinem Tagesziel, der Schlüterhütte.

Mitarbeiten kann ich hier tatsächlich nicht. Aber ich kann im Trockenen, in der Scheune schlafen und darf noch eine Weile im Wirtsraum sitzen. Hier ist top Stimmung: Es gibt Live-Musik. Allerdings bin ich ein bisschen neidisch auf die anderen Gäste. Ich gehöre gerade weder zu den Gästen, die ja alle in Gruppen unterwegs sind, aber auch nicht zum Hüttenteam. Das Gefühl ist etwas komisch. Vielleicht werde ich auf der nächsten Hütte einfach normal zahlen – durch meine Hüttenarbeit der letzten Wochen habe ich ja ein kleines Trinkgeld, mit dem ich das locker machen könnte. Mal sehen.

Als es Richtung Bett geht, doch noch eine kleine Überraschung: Ich darf doch in der Hütte auf einem breiten Gang schlafen, es ist wärmer und trockener als im Schuppen. Und wieder macht sich in mir die Dankbarkeit breit.

Tag 17: Ruhetag auf der Kreuzwiesenalm

Mein „Ruhetag“ war sehr geschäftig 🙂
Ich steh einfach auf Hüttenarbeit. Erst das ganze Frühstücksgeschirr abgespült, dann rote Beete und Kartoffeln geschält. Mittags gab es für mich dann einen Kaiserschmarrn. <3

Nachmittags dann gefühlte 10 Kilo Teig produziert und nochmal gespült. Es war wieder großartig, in das Hüttenleben hinter der Theke einzutauchen. Ich nehm mir nächsten Sommer mal noch nichts vor…vielleicht arbeite ich ja auf einer dieser wundervollen Hütten.

Tag 16: Von Pfunders zur Kreuzwiesenalm (16.07. 10:00 Uhr)

Der Abschied fiel heute besonders schwer. Die dreijährige Tochter der Famile, bei der ich schlafen durfte, wollte mich gar nicht gehen lassen. Ich glaub der Süßen schreibe ich aus Venedig noch eine Postkarte.

Dann ging es für mich hart anstrengend durch viel Grün: hinein ins Pustertal und durch den dichten Lüsener Wald. Von hier geht’s jetzt rein in die Dolomiten.

Mein Ziel heute: Die Kreuzwiesenalm (15:30 Uhr)

Nach der echt wieder recht anstrengenden Etappe bin ich wohlbehalten am der Schutzhütte Kreuzwiesenalm angekommen. Und hier werd ich auch morgen zumindest wandertechnisch einen Ruhetag machen. Jetzt geht es aber erstmal in die Küche.

Später gehts dann noch in die hauseigene Sauna – hach was gehts mir gut 😉 Der Traumpfad München-Venedig hat seinen Namen verdient.

Tag 15: Von Stein nach Pfunders (15.07. 08:30 Uhr)

Nach einem leckeren Frühstück (ich esse wirklich viel), bin ich mit Georg ein kleines Stück des Weges gefahren und dann gemeinsam gewandert. Wir haben gemeinsam nach den Kühen geschaut, ob alles passt und läuft. Auf dem Rückweg hat er mir dann gezeigt, wo es für mich weiter geht – denn heute geht es nach Pfunders.

Und es war zäääääääh…. über 1000 Höhenmeter rauf, auf 2644M, dem Gliderschartl. Ausgeschrieben mit 4 Stunden Gehzeit, ich war aber nach 2,5 oben – es war der Frühstücks-Turbo.

Gliderschartl und wieder gehts bergab – nach Pfunders (11:00 Uhr)

Jetzt ging es wirklich mega Speedy. In nicht mal ganz 2 Stunden bin ich 1500 Höhenmeter abgestiegen – und in Pfunders angekommen. Und es ist soooo schön.

Ich wurde von meiner Familie, bei der ich heute übernachte, schon vom Balkon winkend begrüßt. Die kleine Tochter der Familie kam mir die Straße entgegen gelaufen. Ich hätte fast geheult. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben – es ist mehr als Dankbarkeit, es ist einfach so unfassbar….so schön.

Nach einer kleinen Verschnaufpause und frisch machen, gings mit den Kids aufs Trampolin. Und als ich wieder in „mein“ Zimmer kam, hab ich das hier gefunden – so viele großartige und großzügige Menschen zu treffen ist glaube ich das größte Geschenk und die wunderbarste Erfahrung, die ich auf dem Traumpfad München-Venedig mache.

Tag 14: Von der Dominikushütte nach Stein (14.07. 11:00 Uhr)

Frühstück mit Aussicht

Nach einer wunderbaren Nacht – ich hab geschlafen wie ein Stein – gab es Frühstück bei Heiko. Und ich muss ja sagen: Ich bin ein echter Glückspilz. Das zeigt mir diese Tour immer und immer wieder. Warum: Zum Beispiel gestern hab ich gesagt: Boa, jetzt ne kühle Cola und mal wieder ein Nutella-Brot. Das wärs!

Und was gabs: Gestern Abend zwei Gläser Cola und heute morgen: Nutella-Brot-Frühstück 🙂 Ich glaub ich nehm auf dieser Tour hart zu. Ich red mir immer ein, ich muss viel Essen, weil ich ja so viel gehe…aber es schmeckt einfach auch so großartig. Gestern gabs bei Heiko ein leckeres Paprika-Schnitzel, heute morgen hab ich zum Frühstück 4 Brote und ein Müsli verdrückt. Aber wenn das so weiter geht, dann Kugel ich einfach von der Boespitze (über 3000 Meter) bis nach Venedig durch 🙂

Nach meinem Frühstück hab ich noch beim Frühstück geholfen: Abgespült, Bedient und Tische dekoriert. Dann hab ich meine 7-25 Sachen gepackt und hab mich – mal wieder – schweren Herzens vom Hüttenteam verabschiedet.

Am Pfitscherjoch – und runter gehts nach Stein (13:00 Uhr)

Nach rund 2 Stunden bin ich am Pfitscherjoch angekommen. Ging ordentlich rauf. Die Aussicht ist mal wieder grandios. Von hier hab ich es jetzt gemütlich und es geht entspannt nur noch 1,5 Stunden runter nach Stein. Hier darf ich auf dem Sagstallhof übernachten.

In Stein – zu spät fürs Heu (14:30 Uhr)

Gute 1,5 Stunden später komme ich in Stein am Sagstallhof an. Die Familie Tötsch hat mich eingeladen. Eigentlich hätte ich noch beim Heu-machen helfen sollen, aber als ich ankam, waren sie schon fertig.

Ich bin total fasziniert und neidisch, wie unkompliziert und direkt hier Dinge geregelt werden: Alle Helfer beim Heu machen bekommen als Dank eine große Brotzeit – und das ganze Jahr kostenlos Eier. Grandios.

„Mein Zimmer“

Ich hab zwar nicht geholfen – zur Brotzeit werde ich aber trotzdem eingeladen. Ich bin so dankbar. Es ist schon wieder so schön.

Tag 13: Vom Tuxer-Joch-Haus zur Dominikushütte (13.07. 07:00 Uhr)

Guten Morgen 😉

Heute also wieder eine Abenteuer-Übernachtung gehabt. Nicht ganz unter freiem Himmel – Mensch sei Dank gibt es auch hier in den Bergen ja diverse Unterschlupfmöglichkeiten – sei es Kuhstall oder Lifthäuschen 🙂 Aber ich habe nicht gefroren und bin recht fit aufgewacht.

Direkt losgestartet bin ich dann um 07:00 Uhr. Volle Kanne rein Richtung Hintertuxer-Gletscher. Erst gehts noch kurz runter, aber dann eben nach oben zur Bergstation. Und es war richtig befremdlich und komisch hier Skifahrer zu treffen: Ich völlig verschwitzt im Wander-Outfit – und die in Skiklamotten.

Von dort geht es weiter zur berühmt-berüchtigte Friesenbergscharte. Bildlich traumhaft schön – zum Laufen schon eine Herausforderung. Denn: Vor kurzem gab es hier einen Felssturz und der Weg war bis kurz vor meiner Passage noch gesperrt. Der Weg war also teilweise schwer zu sehen.

Friesenbergscharte – Frühstück und ab gehts (10:30 Uhr)

Die Schneefelder waren für mich kein Problem – und um 10:30 Uhr war ich oben an der Friesenbergscharte. Jetzt erstmal Frühstücken und die grandiose Aussicht genießen.

Danach gehts nur noch runter, vorbei am Friesenberghaus.

TIPP: Ab hier nicht zur Olpererhütte gehen, wie es in vielen München-Venedig-Führern steht. Durch eine recht hübsche Hängebrücke hat sich die Olpererhütte zu einem Hotspot und Touri-Magnet gewandelt. Super viel Trubel, Touri-Stau und Massenabfertigung. Besser: Geht hier zur Dominikushütte. Heiko und sein Team freuen sich auf euch – und ich war hier auch sehr willkommen.

Die Wirtsfamilie ist Tirolerisch-Holländisch – und unglaublich herzlich. Tolle Zimmer mit Seeblick, Wahnsinns-Service (kostenloser Wäscheservice) und fantastisches Essen. Also: unbedingte Empfehlung!

Ein entspannter Nachmittag mit guten Gesprächen (ab 14:00 Uhr)

Auf der Dominikushütte war nicht so viel los und ich hab mit Hüttenwirt Heiko viel gequatscht. Über seine Familie, den Hüttentraum und das Gastro-Leben. War einfach schön. Und hier durfte ich auch eine Nacht bleiben.

Tag 12: Von der Lizumer Hütte zum Tuxer-Joch-Haus (12.07. 09:19 Uhr)

Nach einem ausgiebigen Frühstück – ich glaub ich nehm zu auf der Tour… 🙂 – geht es für mich heute erstmal wieder bergauf. Vorher verabschiede ich mich aber ausgiebig vom Team von der Lizumer Hütte. Tobi und Lukas die zwei Wirte hab ich eh schon ins Herz geschlossen. Ich bin mir sicher, das war nicht mein letzter Besuch hier im Wattenser Lizum.

Von der Lizumerhtte wandere ich rund 2 Stunden rauf aufs Geierjoch. 700 Höhenmeter auf fast 2800 Meter. Von dort geht es wieder bergab zum Junssee und mit einem kleinen Zwischenanstieg wieder runter auf 2000 Höhenmeter.

Nach einer weiteren Stunde (insgesamt 6:30 Gehzeit) und nochmal 300 Höhenmetern erreiche ich mein Tagesziel: Das Tuxer-Joch-Haus. Beziehungsweise: Die Gegend drum herum, denn heute werde ich wieder draußen schlafen.

Auf dem Tuxer Joch (16:00 Uhr)

Nach der Sichtung von einigen kleinen putzigen Murmeltieren, bin ich auf dem Tuxer Joch angekommen. Eine geile Etappe. Sagenhafte Ausblicke und jetzt steh ich oben und schau zurück und seh den ganzen Weg zurück – fast bis zum Geierjoch. Gigantisch. Hier oben werde ich heute schlafen. Vorher nutze ich aber die letzten Sonnenstrahlen um zur Ruhe zu kommen. Der Trubel und die Geschäftigkeit auf der Hütte die letzten zwei Tage war toll – jetzt freu ich mich auf einen sehr ruhigen Abend nur mit und bei mir.

Tag 11: Ruhetag auf der Lizumer Hütte (11.07.)

Ich nutze den etwas regnerischen Tag, um nochmal eine kleine Pause einzulegen. Außerdem habe ich den Jungs von der Lizumer Hütte einen kleinen Film versprochen – wenn er fertig ist zeig ich ihn euch hier. Aber so hab ich auch Zeit, meine Füße und Schultern ein wenig zu entlasten und das Hüttenflair zu genießen.

Natürlich helfe ich auch viel mit: 4 Stunden spülen nach dem Frühstück (60 Übernachtungsgäste machen ganz ordentlich Geschirr dreckig), dann drehe ich weiter meinen kleinen Imagefilm für die Hütte. Ich komm kaum zum Pause machen, ständig ist was zu tun. Ich glaub ich könnte hier auch locker 2 Wochen mitarbeiten. Oder 2 Monate? Mal schauen was mein Bene dazu sagt 🙂

Tag 10: Von der Glungezer Hütte zur Lizumer Hütte (10.07. 5:30 Uhr)

Heute bin ich richtig früh gestartet. Nachdem ich ja gestern schon einen Teil des Wegs „probe gelaufen“ bin, wusste ich ja schon, dass das ein super Sonnenaufgangs-Platz ist. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ein Sonnenaufgang am Berg ist einfach immer magisch. Auch wenn es wirklich verdammt früh war 🙂

Heute laufe ich den sogenannten „Seven Tuxer Summit“-Trail. Der Weg von der Glungezer Hütte zur Lizumer Hütte führt nämlich über 7 Gipfel. Und er geht eigentlich die ganze Zeit bergab. Also zwei Punkte, die das heute einen ganz großartigen Tag werden lassen. Die Gipfel die ich heute überquere sind: Glungezer (2.677 m), Gamslahnerspitze (2.640 m), Kreuzspitze (2.746 m), Rosenjoch (2.796 m), Grünbergspitze (2.790 m), Grafmartspitze (2.720 m), Naviser Sonnenspitze (2.619 m).

Angekommen auf der Lizumer Hütte – jetzt wird gearbeitet (13:00 Uhr)

Wer früh aufsteht, ist früh am Ziel! 😉 Mittags bin ich jetzt schon an der Lizumer Hütte bei den Hüttenwirten Tobi und Lukas. Meine Aufgabe heute und morgen: Fotos und einen kleinen Film machen. Das wird also meine Nachmittagsbeschäftigung. Aber erstmal ein kühles Getränk und Schuhe ausziehen!

Tag 9: Von Wattens zur Glungezer Hütte (09.07. 09:30 Uhr)

Meine liebe Hildegard (du bist die Beste!) hat mich von Wattens nach Hall (bzw, nach Tulfes) gefahren, wo die Route heute weiter geht. Von hier muss ich über 2000 Höhenmeter nach oben. Hüttenwirt Bernhard von der Glungezer Hütte (hier schlaf ich heute Nacht), hat mir aber den Tipp gegeben, dass ich die ersten 500 Höhenmeter umgehen kann, wenn ich ein Stück mit der Bahn fahre. Er hat das für mich klar gemacht (1000 Dank!). Eigentlich würde die Bahn noch weiter fahren, aber aktuell geht sie nicht bis ganz rauf. Sonst hätte ich mir noch mehr gespart.

Danach geht es steil hinauf. Es ist ziemlich heiß und mir läuft die Brühe runter. Auf gut 2300 Höhenmeter erreiche ich den ersten Gipfel der Tour, den Schartenkogel. Danach kommt direkt der zweite Gipfel, der Glungezer, bevor ich dann an meinem Nachtlager, der Glungezer Hütte ankomme.

Auf der Glungezer Hütte – Fotografin für den ÖAV (16:00 Uhr)

Hüttenwirt Bernhard empfängt mich in seiner herzlich, sehr ruhigen Art. Und er hat eine großartige Aufgabe für mich: Er sollte schon lange an den ÖAV (Österreichischer Alpen Verein) ein paar Bilder vom Wanderweg machen, der von der Glungezer zur Lizumer-Hütte führt. Also schickt er mich los, ein paar Fotos zu machen. Das ist tatsächlich ja auch der Weg, den ich morgen laufen werde.

Tag 8: Vom Hallerangerhaus nach Wattens (08.07. 06:30 Uhr)

Nach meiner ersten Nacht unter freiem Himmel im Biwaksack bin ich erstaunlich fit. Ein kurzes Fazit zur Nacht: Als ich mich gestern Abend so ab 18.00 Uhr in den Schlafsack gekuschelt hab, dachte ich mir: Das wird gut. Mein Schlafsack ist toll warm und soooo unbequem wars gar nicht. Die Nacht lief dann ein bisschen anders. Ich bin ungefähr (wahrscheinlich nur gefühlt) 10mal aufgewacht und habe mich umhergewälzt.

Ich bin mit meinen Füßen und dem Schlafsack an die Hülle des Biwaksacks gestoßen. Da hat das Kondenswasser voll durchgeweicht. Und meine Klamotten und der ganze Schlafsack waren heute morgen richtig klamm-feucht. Das mit der richtigen Belüftung muss ich noch üben. Aber alles in allem ok – das Gute wenn Frau draußen schläft: ich war super früh wach und bin um halb sieben schon losgelaufen Richtung Wattens. Über die kleine Spitze, dem Lafatscher Joch, ging es 1200 Höhenmeter runter nach Wattens.

Sonnenpause in Wattens und mein Engel Hildegard (12:00 Uhr)

Nach rund 5 Stunden Abstieg habe ich in der Marktgemeinde Wattens (immerhin knapp 8000 Einwohner), eine kleine Sonnenpause gemacht. Danach ging es zu Hildegard. Diese wunderbare Frau habe ich in einer Facebook-Gruppe kennengelernt und sie hat mich zu sich eingeladen. Ich hab mich gefühlt wie im Paradies: Nach dieser Nacht eine heiße Dusche, Nudeln mit Bolognese und dazu diese herzliche Frau.

Das Gefühl was mich gerade erfüllt ist einfach Dankbarkeit. Wir haben super nett 1-2 Stunden gequatscht, danach habe ich mich einfach auf mein weiches Gästebett gelegt und war einfach nur dankbar. Es ist gerade einfach wunderbar.

Tag 7: Vom Karwendelhaus zur Hallerangeralm (07.07. 07:30 Uhr)

Ich bin heute extra früh losgestartet. Schon um halb acht bin ich los – noch vor dem „großen“ Start. Da hatte ich den Aufstieg zur Birkkarspitze (2749m) ganz für mich 🙂

Gute 1400 Höhenmeter ging es für mich hinauf. Den Gipfel an sich habe ich dann tatsächlich ausgelassen – der hing im Nebel. Der Weg führte mich knapp unterhalb vorbei wieder ins Tal und wieder 1600 Höhenmeter nach unten.

Zeit für eine Pause am Isar-Ursprung (13:00 Uhr)

Hier kenn ich mich jetzt aus 🙂 ich bin in das Isartal abgestiegen – Bzw. An den Isar-Ursprung. Hier war ich schon mal, als ich zusammen mit Bene den Isar-Radweg gefahren bin. Zeit für eine Pause!

Auf dem Hallerangerhaus (15:00 Uhr)

Nach weiteren 2 Stunden bin ich auf dem Hallerangerhaus auf ca. 1600m angekommen. Ich hatte im Vorfeld schon angefragt, aber leider war auf dem Haus nichts zu tun für mich. Also heute keine Hüttenübernachtung für mich. Ich hab mich trotzdem noch ein paar Stunden in die Sonne gesetzt, ausgeruht und gegen 18:00 Uhr mein Biwak aufgeschlagen.

Tag 6: Von der Kaiserhütte zum Karwendelhaus (06.07. 09:30 Uhr)

Heute gehts los ins Hochgebirge! Mein Ziel ist das Karwendelhaus. Wenn alles gut läuft bin ich bis Nachmittag dort. Allerdings bin ich doch später losgekommen als gedacht. Aber das Frühstück bei Barbara und Christian war einfach zu gemütlich 😉 Jetzt muss ich aber mal paar Kilometer machen.

Das großartige Team von der Kaiserhütte!

Auf dem Karwendelhaus angekommen – und ein freier Abend (15:30 Uhr)

Nach einer wunderschönen und recht kurzen Etappe bin ich auf dem Karwendelhaus angekommen. Hier muss ich heute nicht arbeiten, sondern darf einfach Gast sein. Das Team vom Karwendelhaus hat mich eingeladen.

Ist allerdings schon komisch, die letzten Tage habe ich ja immer das jeweilige Hüttenteam um mich rum gehabt. Heute war ich wirklich mal alleine. Komisch, aber ne spannende Erfahrung.

„Mein Tag“ in der Süddeutschen Zeitung

Die SZ Wolfratshausen hat mich für die Kategorie „mein Tag“ über meine Reise auf dem Traumpfad München-Venedig befragt. Den Artikel findet ihr hier.

Tag 5: Ruhetag auf der Kaiserhütte (05.07.)

Heute muss ich einfach mal die Füße hochlegen. Spätestens nach dem Abstieg vom Risssattel gestern und der Talhatscher von Vorderriss zur Kaiserhütte haben meine Füße gesagt: PAUSE! Gerade an den Ballen merke ich die ungewohnte Belastung.

Aber natürlich arbeite ich auch für meine Kost und Logis. Also eine etwas andere Pause. Ich spüle, putze, bediene – beim Geschirr polieren kann ich sitzen. Tut gut! Danach gönne ich mir jetzt 2 Stunden Pause. Einfach mal Füße in den kalten Riss-Bach und Gedanken schweifen lassen.

Meine Heimatzeitung berichtet mit einer ganzen Seite über mich

Das Weißenburger Tagblatt hat eine ganze Seite mit meiner Geschichte gefüllt. Danke an den Redakteur und fleißigen zwei-Abenteurer-Blog-Leser Markus Steiner 😉 Sobald der Artikel online verfügbar ist, verlinke ich ihn hier.

Tag 4: Von der Tutzinger Hütte nach Vorderriss (04.07. – 09:45 Uhr)

Der Abschied von der Tutzinger Hütte war nicht ganz leicht. Das Team dort ist echt super! Nachdem ich noch beim Frühstück mitgeholfen habe, saßen wir alle zum Team-Frühstück vor der Hütte. Das war echt mega. Ich hab mich nach diesen paar Stunden schon als Teil des Teams gefühlt. Schlussendlich musste ich dann aber doch „Servus“ sagen. Mit vielen guten Wünschen vom Team gings los Richtung Jachenau.

Mega-Team: Christian, Tini, Thomas und Sabine (v.l.)- und ich natürlich.

Zunächst gehts Richtung Westanstieg zur Benediktenwand rauf, bevor es dann gute zwei Stunden Richtung Jachenau bergab geht. Ein schöner Weg mit zwei Varianten: steiler Steig oder Forststraße.

Von Jachenau bis Vorderriss (13:30 Uhr)

In Jachenau hab ich unter zwei Bäumen kurz Pause gemacht. Meine Brotzeit gegessen und bei der Kaiserhütte angerufen. Mein Stopp für die nächste Nacht. Nach weiteren 2,5 Stunden bin ich dann in Vorderriss angekommen. Der Weg über die Leiner Alm und die Luitpolder Alm ist wirklich malerisch – und der Abstieg ins Tal nach Vorderriss bietet Ausblicke ins Karwendelgebirge und ins Risstal. Und in genau dieses muss ich noch 2-3 Stunden reinlaufen, über die Österreichische Grenze, zur Kaiserhütte.

Ankunft Kaiserhütte – und Kaiserschmarrn (18:30 Uhr)

Im Himmel angekommen…

Nach dem langen Talhatsch bin ich ziemlich abgekämpft und mit schmerzenden Füßen bei der Jausenstation Kaiserhütte angekommen. Die Hüttenwirte sind Barbara und Christian mit ihren beiden Kids. Ein super Team! Zur Begrüßung gabs erstmal einen Kaiserschmarrn. Ich bin im Paradies! Dann habe ich mein Kämmerchen bezogen und noch zwei Stunden die Küche geputzt. Morgen mein erster Ruhetag auf dem Traumpfad München-Venedig – also zumindest Wander-technisch. Ich werde noch eine Nacht auf der Kaiserhütte bleiben – und morgen kräftig anpacken. Jetzt aber erstmal tiiiiiief schlafen.

Meine Kammer auf der Kaiserhütte

Tag 3: Von Bad Tölz auf die Tutzinger Hütte (03.07. – 08:15 Uhr)

Heute geht es in die Berge. Von meiner heimeligen Unterkunft (Danke Andi!!) in Bad Tölz geht es über Arzbach bei Lengries hinauf Richtung Benediktenwand. Mein Ziel: Die Tutzinger Hütte.

Gut zwei Stunden gehe ich einfach immer Richtung Lengries, dann biegt der Weg bei Arzbach ab – ins Längenthal und in die Berge. Heute kommen sie endlich! Ich folge immer den Schildern Richtung Benediktenwand/Tutzinger Hütte. Allerdings hab ich wohl irgendwo einen Abzweig verpasst und gehe statt der „Orginalroute“ über die Sattelalm einen etwas längeren Weg über die Probstalm. War aber auch schön 🙂

Nach guten 5-6 Stunden hab ich es fast geschafft, ein letzter Anstieg. Und – tadaaa: Ein weiteres Highlight. Steinböcke! Mega geil 5-6 von ihnen sitzen einfach gemütlich in der Sonne und schauen mir beim Wandern zu.

Ich schaue zurück und gehe die letzte Stunde zu meinem Tagesziel: Der Tutzinger Hütte. Paradiesisch gelegen, direkt unter der Benediktenwand.

Ein erster lustiger Hüttenabend (16:00 Uhr)

Nach meiner Ankunft werde ich von Hüttenwirt Thomas begrüßt. Ein sehr herrlich sarkastischer Typ. Er zeigt mir meine Kammer und danach die Küche und meine Aufgabe für heute: Spülen und Bedienen. Der Abend läuft großartig. Die Frau von Thomas, Sabine und ihre Schwester Tini schmeißen die Küche – wir haben jede Menge Spaß, reden über Hütten und Gäste. Um 21:00 Uhr gibt es dann Team-Essen. Spinatknödel-Pfanne. Zum Reinlegen!!

Danach nochmal bisschen Küche putzen und klar Schiff machen. Dann falle ich um halb elf ins Bett. Dankbar und mit einem Lächeln im Gesicht.

Tag 2: Von Wolfratshausen nach Bad Tölz (02.07. – 09:15 Uhr)

Nach einem grandiosen Frühstück (Danke ihr zwei Süßen!!) bin ich los gestartet in Richtung Bad Tölz. Der heutige Tag sieht rein Wettertechnisch recht wechselhaft aus. Aber in der Früh bin ich noch optimistisch. Wird schon werden.

Am Vormittag habe ich Julia und Markus getroffen. Die beiden machen auch den Traumpfad München-Venedig. Wir waren bestimmt vier Stunden zusammen unterwegs und haben gut gequatscht. Dann bin ich aber wieder alleine gelaufen. Durch den Malerwinkel – ist wirklich mega schön!

Das Regenwetter war recht nervig. Am Nachmittag hat es dann wirklich angefangen zu kübeln. Ich habe unter einem Baum gewartet, aber es wurde einfach nicht besser. Irgendwann habe ich mich dann doch überwunden und bin wieder raus. Das Highlight des Tages war dann die heiße Dusche bei Andi. Und natürlich das mega leckere vegane Abendessen. Grandios! 1000 Dank.

Tag 1: Start am Marienplatz Richtung Wolfratshausen (01.07.2020 – 08:30 Uhr)

Fast pünktlich bin ich in München gestartet – eigentlich wollte ich um 08:00 Uhr los, aber bis dann der Rucksack perfekt sitzt und die letzten Vorbereitungen erledigt sind…..ach naja…ihr wisst schon.

Die ersten zwei Stunden waren noch etwas komisch. Da bin ich immer an der Isar entlang durch die Stadt und quasi auf meiner normalen Jogging-Route gewandert. Wie die große Alpenüberquerung hat sich das noch nicht angefühlt. Aber danach wurde es immer besser.

Immer an der Isar entlang ging es über Grünwald Richtung Schäftlarn. Der Weg ist zwar nicht spektakulär, aber gemütlich und schön zu gehen.

Packen und Tackern für Kaffee und Kuchen – Klosterbräustüberl Schäftlarn (13:30 Uhr)

Im Klosterbräustüberl in Schäftlarn hatte ich meine erste Bewährungsprobe in Sachen Geld. Da ich die Tour ja komplett ohne Geld machen will, ich aber trotzdem Lust auf Cola hatte, habe ich kurzer Hand meinen inneren Schweinehund überwunden. Auf die Frage, ob ich für ein kühles Getränk vielleicht etwas mithelfen dürfte, strahlte mich die Chefin an und sagte: Na klar!!

Dann habe ich zwei Stunden lang Besteck in Papiertüten verpackt und zugetackert. Muss ja aktuell alles verpackt werden. Dafür gabs zwei Cola und einen Kuchen. Genial!

Ankommen in Wolfratshausen – meine erste Übernachtung (17:30 Uhr)

Etwas müde, aber glücklich, bin ich bei Jessi und Alex angekommen. Die zwei haben meine Nachricht in einer Facebook-Gruppe gesehen und mich kurzer Hand aufgenommen.

War ein wundervoller Abend mit guten Gesprächen über Reisen, Beruf und Freiheit. Dann bin ich todmüde auf der Couch eingeschlafen. Danke euch!! Und: Die zwei habens auch beruflich voll drauf, schaut mal rein: www.jess-creation.com

4 Gedanken zu „Live-Blog: Traumpfad München-Venedig

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  • Juli 17, 2020 um 12:19 pm
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    Ich habe den Live Block gleich 2x gelesen. Meine Hochachtung für die Leistung. Am liebsten würde ich Dir gleich folgen! So gehe ich nächste Woche erst einmal zur Reha in den Schwarzwald und hoffe im Herbst soweit wieder hergestellt zu sein, um 2-3 Wochen in meinem geliebten Kleinwalsertal wandern zu gehen. Dir wünsche ich weiterhin viel Erfolg und vor allem viel Gesundheit für den Rest des Weges. Freue mich schon auf den nächsten Bericht.

    Antwort
    • August 19, 2020 um 7:50 am
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      Lieber Lutz,

      danke, dass du mich begleitet hast. Das freut mich sehr.
      Lief denn deine Reha gut und konntest du inzwischen wieder in die Berge?

      Wie du auf unserem Blog siehst sind wir auch totale Allgäu Fans – aber die München Venedig Tour war natürlich auch der HAMMER!
      War super schön!

      Antwort

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