seven Tuxer Summits: Gratwanderung in den Tuxer Alpen

Für diese Tour ging‘s für uns 3 Tage nach Tirol, in die Region Hall-Wattens. Uns erwartete eine beeindruckende Gratwanderung von der Glungezer- zur Lizumer-Hütte – mit 7 Gipfeln in den Tuxer Alpen. Gratis zum seven tuXer summits Trail gibt’s ein gigantisches Bergpanorama mit 500 Gipfeln dazu!

Unser Highlight auf dem seven tuxer summits Trail

Unser Highlight war definitiv die Aussicht. Und das, egal wohin man schaut. Anders als bei anderen Bergtouren seid ihr ja quasi non stop von einem gigantischen 360° Grad Berg-Panorama umgeben, während ihr von Gipfel zu Gipfel kraxelt.

„Gipfel fast ohne Ende“ nennt der Tiroler Adlerweg diese Etappe. Um ehrlich zu sein fällt es uns – jetzt wo wir wieder zuhause am Schreibtisch sitzen – gar nicht so leicht, DAS eine Besondere hier zu um- und beschreiben.

Wir würden sagen: Ihr solltet es einfach mal selbst ausprobieren, diese Tour. Es lohnt sich!

Toll war auf jeden Fall auch das frühe Aufbrechen um 6 Uhr. Das ist doch immer eine ganz besondere Stimmung am Morgen in den Bergen, oder?
Und wenn ihr schnell seid, dann seid ihr – so wie wir – die ersten auf der Route und könnt sie ganz allein und ungestört genießen. Also, das wäre definitiv unser Geheimtipp hier.

Die Eindrücke der seven Tuxer Summits gibts hier im Video:

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Wegverlauf und Gipfel

Länge14 km
Gehzeit7- 9 Stunden
Schwierigkeitrot, ein Teilstück schwarz
Höhenmeter+750 Hm Aufstieg/ -1350 Hm Abstieg

Die seven Tuxer Summits entlang der Route

Glungezer (2.677 m)
Gamslahnerspitze (2.640 m)
Kreuzspitze (2.746 m)
Rosenjoch (2.796 m)
Grünbergspitze (2.790 m)
Grafmartspitze (2.720 m)
Naviser Sonnenspitze (2.619 m)

seven Tuxer Summits: Anfahrt und Aufstieg zur Glungezer 

Mit dem Zug oder Auto geht’s bis Hall (Ausfahrt A12 Hall Mitte) – und dann weiter auf der Landstraße hoch nach Tulfes zur Talstation der Glungezerbahn. Wir haben unser Auto direkt hier geparkt. Aber es fährt auch ein Bus von Wattens oder Hall aus hier rauf.

Ihr könnt ab hier nun mit der Bahn bis zur Tulfein Bergstation (2060m) fahren (ab da sind es dann noch 1,5 h und 600hm bis zur Hütte) – oder, wenn ihr fit seid und mehr Zeit mitbringt, komplett zur Glungezer Hütte aufsteigen. Wir sind ab der Talstation rauf gewandert. Dafür haben wir circa 4,5 Stunden gebraucht. Der Weg lohnt sich auf jeden Fall! Tolle Aussichten und ein abwechslungsreicher Aufstieg. Immer wieder öffnen sich neue Blickwinkel auf die Berge des Karwendels im Norden, auf die südlichen Zillertaler oder westlich auf die Stubaier Alpen.

Alternativer Aufstieg

Alternativ könnt ihr zu den seven Tuxer Summits auch (von Innsbruck/Igls kommend) über den Patscherkofel und den Zirbenweg zur Glungezer Hütte aufsteigen.
Hierfür solltet ihr 6,5 Stunden einplanen. Verkürzen könnt ihr diesen Aufstieg mit der Patscherkogel Bahn (dann nur circa 3h).

Die Glungezer Hütte (2610m)

Angekommen an der Hütte gibt es erstmal ein kühles Radler. Und ein Sonnenbad. Die Hütte ist total schön gelegen und bietet einen grandiosen Ausblick. Besser wird dieser nur noch, wenn man ein paar Meter bis zum Glungezer (2677m) aufsteigt. Von diesem Logenplatz über Hall und Innsbruck bietet sich  eine große Rundumsicht auf 500 Gipfel.

Schön ist auch ein Abstecher zur Sonnenspitze (2639m). Beide Gipfel sind von der Hütte aus in 10 bis 15 Minuten zu erreichen. Perfekt für den Sonnenaufgang und/oder Sonnenuntergang!

Die Glungezerhütte ist übrigens die höchste Hütte im Tiroler Inntal. Und dabei wurde sie gar nicht als Schutzhütte gebaut, sondern 1932 als Starthütte aus Holz für den Glungezer-Abfahrtslauf. Im Winter ist sie ein beliebter Ausgangspunkt für Skitouren-Geher. 

Aber auch im Sommer ist die Hütte immer gut besucht. Auch, weil für die seven Tuxer Summits viele München-Venedig-Geherinnen extra einen Umweg machen. Eine der Highlight-Touren. Definitiv. (Ich kam hier bei meiner Alpenüberquerung von München nach Venedig auch vorbei. Und so war es toll, hier in Erinnerungen zu schwelgen und Tipps zu geben.)

Panorama Gratwanderung: Die seven Tuxer Summits

Früh los ist Pflicht

Am nächsten Morgen schickte uns Hüttenwirt Bernhard früh los zu den seven Tuxer Summits. Denn die meisten Wanderer brauchen 8-9 Stunden für die Tour. Und: Dank des Wetter-Briefings am Abend vorher wussten wir, dass das Wetter erstmal gut sein wird. Aber: Am Nachmittag sollte es gewittern. Wichtig: Die Tour wirklich nur bei guten Bedingungen gehen – nie ohne das „Go“ des Hüttenwirts!

Die Tour ist definitiv keine einfache. Vom Weg her ist sie gar nicht so herausfordernd – trittsicher solltet ihr natürlich sein – aber es geht vor allem um die Länge. Kondition ist also erforderlich. Immer wieder überschätzen und verschätzen sich hier Wanderer und kommen dann erst in der Dunkelheit an der Hütte an. Zwei bei uns im Lager zum Beispiel erst um 21 Uhr. Also: Früh loslaufen ist hier Pflicht. Am besten gleich um halb 7 oder sogar um 6 Uhr. Dann bekommt ihr gleich noch die tolle Sonnenaufgangsstimmung so hoch in den Bergen mit.

Wir haben das sehr genossen – aber seht selbst:

7 summits Morgenbild

Herausforderungen entlang der seven Tuxer Summits

Beim Glungezer seid ihr gleich. Also beim 1. der 7 Gipfel. Nach circa 10 Minuten. Und von dort geht es dann immer weiter am Grat entlang: Es geht etwas bergab und dann wieder hoch zum nächsten Gipfel. Das Gemeine: Die Gipfel sehen oft sehr nah und erreichbar aus. Vermutlich auch, weil man sie schon die ganze Zeit über sieht. 

Und Achtung: Auch nach dem letzten Gipfel habt ihr es noch lange nicht geschafft. Dann geht es nochmal für knapp 2 Stunden über einen breiten Fahrweg durchs militärische Sperrgebiet. Das geht auf die Beine und zieht sich! Also unterschätzt hier bitte nicht die Länge der Route. Aber wenn ihr fit seid, dann schafft ihr das körperlich auf jeden Fall locker!

Entlang der seven Tuxer Summits gibt es immer wieder Etappen ohne Weg, es geht quasi direkt von großem Stein zum nächsten Felsbrocken. Da muss man sich gut konzentrieren, kraxeln und springen. Blockklettern heißt das glaube ich offiziell. Anstrengend teilweise, aber wir fanden, dass wir so auch recht schnell vorangekommen sind.

Exkurs Traumpfad München-Venedig

Diese Etappe gilt übrigens als einer der alpinen Höhenpunkte auf der Tour von München nach Venedig. Ich habe sie zum Glück auch mitgemacht, als ich 2020 den Traumpfad allein bis Venedig gewandert bin. 

Dafür müssen die Traumpfad-Wanderer aber einen kleinen Umweg einlegen, da die „normale“ Route von Wattens direkt zur Lizumer Hütte gehen würde. Aber: die 1-2 Tage extra lohnen sich auf jeden Fall!

Die Lizumer Hütte liegt mitten im grünen Paradies

Angekommen auf der Lizumer Hütte (2019m)

Schon auf den letzten Metern (die sich auf der Militär-Straße echt zogen) des seven Tuxer Summits Trails malten wir uns aus, was wir uns gleich alles gönnen werden: Radler, Kaiserschmarrn, Kuchen, … oder doch noch zweiten Kaiserschmarrn?
Wir ließen es uns auf jeden Fall gut gehen in der großen, aber doch auch sehr gemütlichen Lizumer Hütte. Tobi und Lukas – die beiden Hüttenwirte – gaben uns das Gefühl, (wieder) zuhause angekommen zu sein. Und das Essen war einfach himmlisch! Ich mag an der Hütte besonders, dass sie so weit und offen in der Wattener Lizum liegt. Es fühlt sich so frei an, vor der Hütte zu sitzen, auf den kleinen See zu blicken, die Kühe drum herum und ganz viel saftiges Grün. Und einfach nochmal zurück auf die Route und den Tag zu blicken…

Der perfekte Ort für ein Sonnenbad und ein Radler: Die Lizumer Hütte.

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