Bremen – 10 Tipps für einen Städtetrip
Bremen, die norddeutsche Hansestadt an der Weser, ist für die Bremer Stadtmusikanten, die Schifffahrt und die hanseatischen Gebäuden auf dem Marktplatz bekannt. Aber die Stadt im hohen Norden kann noch viel mehr! Hier gibts unsere besten Tipps für Bremen.
Bremen
Hier gelt ich nix, und würde gern was gelten,
Denn diese Stadt ist echt, und echt ist selten.
Reich ist die Stadt. Und schön ist ihre Haut.
Joachim Ringelnatz hat das 1924 über die Hansestadt Bremen gedichtet. Ehrlich gesagt, hatten wir Bremen lange nicht auf dem Schirm. Als wir es dann Anfang September mal dort hingeschafft haben, sind wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen. Es gibt so viele spannende und interessante Ecken, tolle Plätze und süße Ecken. Aber eins nach dem anderen. Hier unsere Top 10 für Bremen.
1. Die Schlachte – wunderschöne Promenade
Die Schlachte ist Bremens Uferpromenade, direkt an der Weser und nur wenige Meter vom Marktplatz entfernt. Hier reihen sich Café und Bars aneinander. Ein wunderbarer Ort zum Flanieren, sich kurz zu setzen, einen Kaffee oder abends ein Bier zu genießen und weiter zu schlendern.
Hier unser kurzes Video mit den Tipps für Bremen:
2. Die Böttcherstraße – 100 Meter Geschichte
Nicht nur für Architekturfans ist die Böttcherstraße in Bremen eine echte Attraktion. Wir sind auch mit offenen Mündern durch die kleine Gasse gebummelt. Ein bisschen kommt man sich vor wie in Harry Potter’s Winkelgasse – irgendwie ganz surreal. Nur rund 100 Meter lang, aber dafür umso beeindruckender. Sie stammt aus den 1920-30er Jahren. Fast die ganze Straße besteht aus roten Backsteinhäusern und beim durchgehen haben wir uns ein bisschen in der Zeit zurückgesetzt gefühlt.
Und noch kurz zum geschichtlichen Hintergrund: Erbaut wurde die Straße größtenteils vom Bremer Kaffee-Kaufmann Ludwig Roselius, der übrigens auch als der Erfinder des entkoffeinierten Kaffees gilt.
3. Das Bemer Schnoor Viertel
Ein weiteres spannendes Viertel in Bremen ist „der Schnoor“ – oder auch das Schnoorviertel. Das Wort stammt aus dem Mittelalter und bedeutet Schnur oder Tau. Denn hier wurden Taue, Seile und Schnüre gemacht.
Heute wird hier auch noch viel gewerkt und produziert: Aber keine Seile oder Taue, sondern das süßeste Zeug der Stadt Bremen. Denn hier gibt es zum Beispiel eine Bonbonmanufaktur. Wir konnten hier live dabei zuschauen, wie Bonbons hergestellt werden. War echt spannend. Und natürlich durften wir auch direkt naschen! DA waren die Bonbons sogar noch warm. Hier kann man aber auch Kurse buchen – bestimmt auch ein tolles Erlebnis!
Wir sind im Schnoor aber auch an einer Glasbläserei und anderen Kunsthandwerkern vorbei gebummelt und auch an vielen süßen kleinen Cafés. Außerdem gibt es hier einige Museen und das Bremer Geschichtenhaus. Es ist ein lebendiges Museum – denn als historische Figuren verkleidet führen hier Museumsmitarbeiter durch die Ausstellungen.
4. Bürgerpark und Stadtwald Bremen – mit dem Rad erkunden
Du möchtest mal raus aus dem Trubel? Dann rein in den Bürgerpark Bremen! Der fast 200 Hektar große Park ist den Bremern heilig, denn er wurde von 1866-1872 zu 100% aus Spenden und Privatmitteln der Bremer Bürger angelegt.
Hierher gehen die Bremer zum Radeln, Spazieren gehen, zum Yoga machen, zum Sonnen oder zum Tiere füttern. Ein Park für die Bürger eben. Wir haben uns die coolen Bremer Stadt-Räder (WK-Räder – 1€/30min – max. 9€/24h) geschnappt und sind durch den Park gedüst. Es gibt auch schöne Möglichkeiten zum Einkehren, zum Beispiel die Waldbühne . Der Pavillon im Wald ist schon seit über 100 Jahren eine feste Institution im Stadtpark. Im Sommer gibt es Sonntagvormittags Frühschoppen-Konzerte und
5. Dom – Rathaus – Marktplatz
Bei einem Besuch in Bremen dürfen die typischen Must-Sees natürlich nicht fehlen: Der Marktplatz mit dem Bremer Rathaus, den Bremer Stadtmusikanten und dem Roland. Das ist eine über 600 Jahre alte Figur, die den Neffen des Kaisers Karls des Großen zeigt. In der Inschrift auf der Statue verkündet und garantiert er den Bremern ihre Markt und Handelsrechte. Eine Legende sagt, wer das Knie des Rolands reibt, kehrt nach Bremen zurück. Wir haben es ehrlich gesagt nicht ausprobiert, aber kommen sicher auch so wieder. 🙂
Hinter dem Roland steht das alte Rathaus. Wer die Möglichkeit hat, der sollte sich das Innere des Rathauses anschauen. Die historischen Säle und Gemälde sind wirklich beeindruckend.
Und natürlich dürfen bei einem Bremen Besuch die Bremer Stadtmusikanten nicht fehlen. Die Bronzestatue der Tier-Gruppe steht unweit des Marktplatzes. Und auch hier gibt es wieder eine lokale Legende, die auch von vielen Bremern ernstgenommen wird: Es soll Glück bringen mit – Achtung! – beiden Händen die Vorderbeine des Esels zu umfassen. Nimmt man nur eine Hand, trifft das örtliche Sprichwort: Hier reicht ein Esel dem anderen die Hand.
Direkt daneben steht der Bremer St. Petri Dom. Wer noch eine lokale Spezialität probieren will, kann direkt am Marktplatz im Ratskeller das typische „Labskaus“ probieren. Ein Seemannsgericht, bestehend aus durch den Fleischwolf gedrehtes Pökelfleisch, Gurken, Rote Beete und Fisch, dazu gibt es Kartoffeln. Oben drauf ein oder zwei Spiegeleier. Schmeckt nicht jedem, aber definitiv mal etwas anderes.
6. Wallanlagen und Kaffeemühle – Überall GRÜN
Nach dem Rummel auf dem Marktplatz brauchten wir wieder etwas Grün zum durch schnaufen – davon gibt es in Bremen zum Glück aller Hand. Neben dem Bürgerpark zum Beispiel auch die Wallanlagen. Besonders schön fanden wir hier noch die alte Kaffeemühle mit großem Windrad. Dort gibt es nicht nur guten Kaffee, sondern auch einen tollen Brunch.
Wenn es aber regnet, dann vielleicht lieber hinein in die…
7. Botanika Bremen – noch mehr Grün
Die Botanika ist ein Erlebniszentrum im – auch bei schönem Wetter sehr empfehlenswerten – Rhododendron-Park. In der Botanika kann man drinnen und draußen jede Menge spannende Pflanzen und Gewächse entdecken und so die Vielfalt der Natur genießen.
8. Eine Bootsfahrt auf der Weser – am besten mit Essen
Eine Stadt vom Wasser aus zu sehen, ist oft eine gute Möglichkeit für einen kleinen Perspektiv-Wechsel. Auch in Bremen ist es sehr reizvoll mit einer kleinen Weserrundfahrt die Stadt besser kennenzulernen. Wir mögen das jedenfalls sehr!
Ein ganz besonderes Highlight sind die kulinarischen Weserrundfahrten in Bremen. So gibt es beispielsweise einen Frühstücks-Cruise oder auch Candle-Light-Dinner-Fahrten.
Wir haben jedenfalls sehr gut geschlemmt und getrunken. Und so den Sonnenuntergang vom Wasser aus genossen. Mit dazu gibt es natürlich noch jede Menge spannende Infos über die Stadt.
9. Für Luft- und Raumfahrtfans: Fallturm & Astronautentour
Für alle Luft- und Raumfahrtfans ist Bremen quasi das deutsche Mekka. Denn, auch das wussten wir nicht, hier ist einer der wichtigsten deutschen Standorte für die Forschung auf diesem Gebiet. Zwei Attraktionen sind dabei auch für Touristen super spannend: Zum einen der Fallturm und zum anderen die Astronautentour. Die Astronautentour findet immer Samstags statt und bringt die Teilnehmer mit dem Bus zur Airport-Stadt zum Airbus Gelände. Dort kann dann eine 1:1 Nachbildung des Columbus-Moduls der ISS besichtigt werden oder auch der Kommunikationsraum, von wo die Ingenieure mit den Astronauten sprechen.
Die zweite große Attraktion ist der Fallturm. Dieser knapp 150 Meter hohe Turm gehört zur Uni Bremen. In seinem Inneren ist eine 120 Meter lange Fallröhre, in der die Schwerelosigkeit simuliert wird. Dort werden wissenschaftliche Experimente durchgeführt. In der Turmspitze hat man eine großartige Aussicht über die Stadt und die umliegende Gegend. Auch hier werden samstags Führungen angeboten. Einfach auf der Webseite anmelden.
Und noch ein Tipp für Wissenschaftsfans: Mit dem „Universum“ hat die Stadt Bremen ein ganz außergewöhnliches Mitmach- und Erlebnismuseum rund um das Thema Wissenschaft entwickelt. An über 300 Stationen werden wissenschaftliche Phänomene einfach und anschaulich erklärt. Und das Beste: Das Museum lädt zum Besuch „mit allen Sinnen“ ein. Also nix mit langweiligem Museums-Nachmittag.
10. Das Viertel
Das Viertel mit dem einfallsreichen Namen „Viertel“ bezeichnet die beiden Stadtviertel Ostertor und Steintor. Hier fühlt man sich an manchen Stellen wie in Amsterdam oder Utrecht. Grund sind die tollen Altbremer Häuser. Die Haus-an-Haus gebauten Gebäude sind recht schmal, gehen schlauchartig nach innen und haben eine eindrucksvolle Fassade. Besonders die Adlerstraße, die Kohlhökerstraße, aber vor allem auch die Mozartstraße, sind wunderschöne Straßen und laden zum schlendern ein.
Das Viertel ist bunt und alternativ. An der Kreuzung Ostertorsteinweg und „Vor dem Steintor“ ist eines der bekanntesten und beliebtesten Imbiss-Restaurants der Stadt: Das Tandour. Hier gibt es den Rollo. Und hier wurde er angeblich auch erfunden – im Jahr 1982. Ein gerolltes Fladenbrot mit Fleisch- und/oder Gemüsefüllung und leckeren Saucen. Andernorts auch als Dürüm verkauft (was die Bremer natürlich niemals zugeben würden, denn der Rollo ist einmalig). Geschichte hin oder er: Super lecker ist es bei Tandour und die Rollos gibt es in vielen verschiedenen Sorten, darunter Vegetarisch, Mexican, Asia, Falafel oder Zaziki.
Übernachten in Bremen – viel Besonderes!
Nachdem ihr jetzt wisst, was ihr alles tolles in Bremen tun könnt, noch einige Übernachtungstipps für die Stadt: Wir haben im Maritim-Hotel geschlafen. Es liegt super ruhig, direkt am Bürgerpark und wir waren in wenigen Schritten am Bahnhof. Wir sind ja außerdem mit den Stadträdern durch Bremen gedüst, daher war alles super schnell zu erreichen.
Wer etwas ausgefallener nächtigen möchte, dem sei das „Hochzeitshaus“ ans Herz gelegt – das vielleicht kleinste Hotel der Welt mitten im Schnoorviertel.
Oder wie wäre es mit einer Übernachtung auf dem Boot? Auch das geht in Bremen, zum Beispiel auf dem Hotelschiff Perle direkt an der Weser.
Wir wünschen Euch ganz viel Spaß in dieser wundervollen Stadt.
Vielen Dank an das Maritim Hotel für die Einladung!