Die Algarve – mehr als Strand und Baden
Die Algarve, Portugals südlichste Küste, kennen wir Deutsche als Region mit Bilderbuch-Stränden, schönen Küstenorten und natürlich der berühmten Felsenküste. Doch die Algarve hat noch viel mehr zu bieten: Surfen, Wandern oder Mountainbiken sind nur ein paar Ideen.
Es wäre geradezu eine Verschwendung die 200 km lange und wunderschöne Küste der Algarve mit ihrem Hinterland nur zum Baden und Sonnen zu besuchen. Denn die Region hat auch für Abenteurer und Aktivurlauber viel zu bieten.
Für ein paar Tage ging es für uns also in den sonnigen Süden. Denn auch schon in der Vorsaison ist es wirklich toll hier: Angenehme 20° Grad und mehr und nicht zu viel los. Und zum Wandern und Fahrradfahren sollte es ja sowieso nicht zu heiß sein. Vom Meer her weht immer eine angenehme Briese, die nach Sommer riecht – auch im April und Mai.
Unsere Algarve Expertin Sandra
Am Lissaboner Flughafen werden wir von Sandra abgeholt. Die deutsche Reiseleiterin lebt seit vielen Jahren in Portugal. Für Olimar Reisen, mit denen wir diese Reise gemacht haben, führt sie oft Gruppen durch die Region. Und die Fahrt vom Flughafen an die Algarve nutzt Sandra gleich um uns einen Crashkurs im Fach „Land und Leute“ zu geben. Langweilig wird es da nicht. Auf der berühmten Hängebrücke in Lissabon überqueren wir den riesigen Fluss Tejo und lassen die Hauptstadt hinter uns.
Allein die Fahrt an die Algarve ist ein Erlebnis: Draußen fliegen herrlich grüne Weinberge, Korkwälder und Reisfelder vorbei. Vereinzelt entdecken wir sogar Flamingos und Störche.
Während wir Lupinenkerne knabbern, fahren wir durchs Alentejo – eine tolle Region, mit wenig Touristen und tollen Stränden – und kommen unserem Ziel immer näher: Zunächst wollen wir an die Sandalgarve im Osten. Dann geht’s an die Felsalgarve im Westen.
Kurz bevor wir ankommen, gibt uns Sandra noch die wichtigsten Wörter mit an die Hand: Obrigardo und Obrigarda heißt Danke. Achtung!! Frauen sagen immer Obrigarda, Männer sagen immer Obrigardo, Olá und Bom dia (ähnlich wie im Spanischen) und Adeus – („adeusch“ ausgesprochen)
Die portugiesische Küche
Als wir in Faro – der Hauptstadt der Algarve – ankommen sind wir alle hungrig. Es gibt Kichererbsen mit Knoblauchsoße, Oliven und Karotten als Vorspeise. Als Hauptgang bestellen wir uns – an der Küste – natürlich frischen Fisch.
Berühmt ist auch das Piri-Piri-Hühnchen. Piri-Piri, das ist ein scharfes Gewürz aus kleinen Paprikaschoten. Serviert wird es eben meistens auf Huhn, dazu gibt es Tomatensalat und Pommes. Ihr merkt schon, wir haben viel gegessen an der Algarve.
Was hier beim Essen nie fehlen darf: Der Nachtisch. Wie wäre es mit Eis und Obst? Am besten schmeckt uns der Orangenkuchen. Außerdem gibt es in der portugiesische Küche viel mit Mandeln und Feigen.
Das wohl berühmteste Gericht der Algarve ist die Cataplana. Wobei Cataplana eigentlich „nur“ die Pfanne ist – wie eine Art Wok– in der man Fisch, Fleisch und Gemüse gart. An unserem ersten Tag an der Algarve haben wir direkt selbst eine Cataplana gekocht – aber unter professioneller Anleitung. Nur so zur Sicherheit.
Wir und die Cataplana
Bevor es aber ans kochen geht, noch kurz etwas zu unserem Hotel. Wir schlafen in der wunderbaren Villa Monte bei Moncarapacho – wir haben sogar ein Himmelbett. 55 Zimmer sind hier in einzelnen Villen auf einem 9 ha großen Grundstück mit mehreren Pools verteilt. Ein kleines Paradies im Grünen weg vom Massentourismus und perfekt für Individualreisende.
Nach dem Frühstück geht es top fit mit unserem Hotelkoch auf den Markt in Olhãu, einem kleinen Fischerdorf an der Küste. Für unsre Vorspeise kaufen wir Zwiebeln, Knoblauch, Gurken und Radieschen. Diese Zutaten vermischen wir mit Öl und geben das ganze über frische Sardellen. Super easy und super lecker. „Einfach mit den Fingern in den Mund“, meint Sandra lachend, als sie merkt, dass wir nicht so recht wissen, wie wir das jetzt essen sollen.
Für die Cataplana kommt die Soße aus Tomaten Paprika, Zwiebeln, Minze und Weißwein mit dem Fisch, den Garnelen und Muscheln in die große Kupfer-Pfanne. Nach 10 Minuten ist es auch schon fertig. Super lecker. Und wenn man es selber kocht, dann schmeckt es sowieso noch viel besser.
Hoch hinaus zum Wandern
Aber wer viel isst muss sich auch bewegen. Wegen der Figur und so 😉 Also geht’s jetzt zum aktiven Part. Wandern. Durch einen Kork-Wald hindurch und vorbei an kleinen Häuschen, wandern wir im Hinterland der Algarve. Traumhaft schön. Und auch das Wetter ist perfekt: Sonnig, aber nicht zu heiß. Start unserer Tour ist in Monchique, 25 km nördlich von Portimão. Es gibt hier Routen für Ausdauerwanderer oder Spaßziergänge für Touristen, die es entspannter angehen möchte. Die Korkbäume sind auf jeden Fall eine Attraktion für sich.
Wem das an Aktion noch nicht reicht, kann auch auf einen der unzähligen Golfplätze gehen und ein paar Bälle einlochen. Die Algarve ist – mit ihren Hügeln und der steilen Küste – eine tolle Golfregion. Oft gibt es Plätze mit Blick aufs Meer. Wie zum Beispiel die wunderschöne Anlage vom Onyria Palmares Golf bei Lagos. Sie gehört zu einer der schönsten Anlagen Portugals. Wir sind nicht so die Golf-Fans, deswegen gibt es für uns eine andere Option. Also rauf aufs Mountainbike und die hügelige Landschaft unsicher machen.
Unsere Mountainbike Tour
Vom Barragem do Funcho, einem Stausee etwas westlich von Monchique, geht es 15 km nach São Bartolomeu de Messines. Mal hoch, mal runter, immer am Stausee entlang. Wer noch länger fahren möchte: Es gibt eine tolle Radroute: Die Via Algarviana – 330 km quer durch die Algarve. Von Ost nach West. Mal auf der Straße – mal auf einer richtigen Mountainbike-Strecke. Vorbei an ganz besonderen Orten. Es gibt viele Anbieter, die mehrtägige Touren mit Gepäcktransport anbieten.
Für diejenigen, die Lieber auf einem normalen Fahrrad bleiben, gibt es die Ecovia. Dieser Fahrradweg verläuft näher an der Küste, an Dünen, Lagunen und Stränden entlang. Der Weg ist auch für Wanderer ein Highlight, unter Mandel
und Orangenbäumen dahin spazieren und dabei kann man Flamingos und andere Zugvögel beobachten.
Unsere Mountainbike-Tour war auf jeden Fall der Hammer – die ganze Zeit über hatten wir eine tolle Aussicht. Danach brauchen wir erst einmal wieder ine Stärkung. Es gibt was Scharfes: Piri-Piri Hühnchen beim Teodóisio – Rei dos Frangos, dem König der Hühner. Das Restaurant in Guia ist komplett voll von Piri-Piri essenden Touristen und Einheimischen. Eindeutig ein Zeichen dafür, dass wir an der richtigen Adresse sind.
Das Cascade Wellness und Lifestyle Hotel
Unser zweites Hotel liegt direkt an den Klippen, nur 10 Minuten vom berühmten Leuchtturm Farol da Ponta da Piedade bei Lagos entfernt. Es ist schon gigantisch, wenn man vor dem Abendessen noch einmal kurz nach draußen gehen und den Sonnenuntergang beobachten kann. Toll, wie die Felsen dann leuchten.
Wer das alles vom Wasser aus erleben will, sollte eine Bootstour machen. Am besten mit einem super coolen Fahrer, der auch mal Vollgas gibt. Definitiv eine fetzn Gaudi.
Pastéis de Belém in Lissabon
Am nächsten Tag geht es auch schon wieder Richtung Lissabon. Was wir aber auf keinen Fall verpassen: Die berühmten Pastéis de Belém in der Bar Casados Pastéis de Belém. Diese super leckeren Dinger sind kleine Törtchen aus Blätterteig mit Vanille-Pudding gefüllt. Wir bekommen sie noch warm serviert.So geht es glücklich und satt zum Flughafen. Natürlich haben wir uns auch noch für die nächsten Tage eingedeckt 😛
Ein paar wundervolle Tage voller Aktion und Abenteurer, gutem Essen und tollen Hotels liegen schon wieder hinter uns. Zurück ins kalte Deutschland.
Unsere Reise hat OLIMAR organisiert. Wenn ihr auch Lust auf Portugal und die Algarve habt, können wir diesen Anbieter auf jeden Fall empfehlen. Schaut einfach mal auf die Seite: https://www.olimar.de
Leider viel zu wenig des schönen Abschnittes zwischen Villa Real de St. Antonio und Faro.
Lieber Klaus,
wir hatten leider nicht allzu viel Zeit – aber den von dir genannten Abschnitt schauen wir uns das nächste mal ganz genau an 😉
Das habt Ihr sehr schön geschrieben!
Ich war auch schon an all diesen Orten und habe ähnliches empfunden!
Mit herzlichen Grüßen von einem „Portugal-Süchtigen“
Das freut und sehr lieber Jörg. Danke.
Wir waren zum 1. Mal dort – aber es war sicher nicht das letzte Mal gewesen sein.
Was würdest du uns denn noch empfehlen? Du scheinst ja ein Algarve-Profi zu sein.