Po-Delta: Beste Reisezeit, Sehenswürdigkeiten und Camping Tipps

Das Po-Delta in Italien ist ein wahres Naturparadies: Eine der eindrucksvollsten Oasen Italiens und das zweitgrößte Feuchtgebiet Europas. Vor allem geht es um Lagunen, Dämme, Wasser und wunderschöne Landschaften. Hier gibt’s Tipps und Highlights.

Wir haben den Naturpark Delta-Po (Parco del Delta del Po) im Juni für ein paar Tage erkundet und uns sofort verliebt. Die Region hat uns so gut gefallen, dass wir unsere Erfahrungen gerne teilen möchten, um auch euch zu motivieren und zu begeistern, diese tolle Gegend zu besuchen.

Wir waren für ein paar Tage mit unserem Camper dort und haben super Fahrradtouren gemacht. In diesem Artikel wollen wir euch von unseren Erlebnissen erzählen und euch einige Tipps für euren Besuch im Po-Delta geben.

Hier unsere Fahrradtouren im Po Delta im Video

Der Naturpark Po-Delta: Parco del Delta del Po

Das Po-Delta ist eine einzigartige Landschaft im Nordosten Italiens (nur 50 km südlich von Venedig). Hier mündet der Po, der längste Fluss des Landes, ins Adriatische Meer. Das Delta ist ein Paradies für Naturliebhaber, Vogelbeobachter und Radfahrer, die die vielfältige Flora und Fauna entdecken möchten. Zum Beispiel Flamingos!

Pinienhaine, Laubwälder & Lagunen, dies sind nur ein paar wenige Steinchen aus denen sich das Mosaik des Naturparks Po-Delta zusammen setzt. Eins ist klar: Das Wasser spielt hier seit Jahrhunderten die unangefochtene Hauptrolle. Ein ganz besonderes Juwel: Nicht umsonst wurde die Region 1999 zum Weltnaturerbe erklärt.

Der Naturpark Delta-Po umfasst etwa 60.000 Hektar und ist in zwei Parks unterteilt: Den Regionalpark Venetien auf der einen Seite (nördlich des großen Flusses Po) und den Regionalpark der Emilia-Romagna auf der anderen Seite im Süden.

Es gibt verschiedene Ecken und Regionen im Park, die jeweils ihren eigenen Charakter haben. Es gibt Dünen, Dämme, Hochwasserbecken, Lagunen, Flüsse, … Vor allem die vielen Vögel fallen hier auf: Das Gebiet ist ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. Die Landschaft ist geprägt von Flussarmen, Lagunen, Sümpfen und Wäldern, die zu ausgedehnten Erkundungstouren einladen.

Das Po Delta in aller Kürze

Karte: Wo liegt das Po-Delta?

Um euch einen Überblick über das Po-Delta zu verschaffen, haben wir hier eine Karte für euch, die die wichtigsten Orte und Sehenswürdigkeiten zeigt. Erkundet so die Region vorab.

Po-Delta Sehenswürdigkeiten

Das Po-Delta hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die ihr je nach euren Interessen und eurer Zeit auswählen könnt. Hier sind einige der Highlights, die wir besucht haben oder die uns empfohlen wurden:

Comacchio – wunderschöne Stadt im Po-Delta

Die Stadt Comacchio ist das historische und kulturelle Zentrum des Po-Deltas (im Süden der Region). Sie wird auch das „kleine Venedig“ genannt, weil sie von Kanälen durchzogen ist, die von bunten Häusern und Brücken gesäumt sind. Comacchio liegt auf 13 kleinen Inseln, die durch imposante Brücken miteinander verbunden sind.

Comacchio ist bekannt für seine Fischerei-Tradition und seine Lagune, die ein wichtiger Lebensraum für viele Vogelarten ist. Wir haben einen Spaziergang durch die Altstadt gemacht und fanden es wunderschön. Wer Lust auf ein Museum hat: Das Museo Delta Antico zeigt die Geschichte und Archäologie des Deltas.

Abbazia di Pomposa – beeindruckende Benediktiner Abtei

Die Abtei von Pomposa ist eine ehemalige Benediktiner-Klosteranlage aus dem 9. Jahrhundert, die zu den bedeutendsten Kunst- und Architekturdenkmälern des Po-Deltas gehört. Die Abtei ist vor allem für ihre Fresken, ihren Glockenturm und ihren Kreuzgang bekannt. Ihr könnt dort eine Führung machen und euch von der Schönheit und dem Reichtum der Kunstwerke beeindrucken lassen

Scardovari – Muschelzucht bewundern

Scardovari ist ein kleiner Fischerort im Westen des Po-Deltas.  Er ist für seine Muschelzucht bekannt. Hier könnt ihr die typischen Holzhütten auf Stelzen sehen, die als „casoni“ bezeichnet werden und in denen die Muscheln gelagert werden. 

Wir sind hier mit dem Fahrrad vorbeigekommen und haben die Aussicht auf die Lagune genossen.

Goro – Ausgangsort für Bootstouren

Goro ist ein weiterer süßer Fischerort im Po-Delta, der für seinen Hafen und seinen Leuchtturm bekannt ist. Von hier aus könnt ihr Bootstouren durch die Lagune machen und die verschiedenen Inseln und Sandbänke erkunden. 

Hier werden auch häufig Vögel wie Flamingos, Reiher und Kormorane gesehen. Besonders empfehlenswert ist hier auch ein Abstecher auf die Isola dell’Amore, eine kleine Insel mit einem wunderschönen Strand.

Po-Delta: Aktivitäten – Fahrradtouren und Wandern

Das Po-Delta ist ein idealer Ort für Aktivurlauber, die die Natur auf eigene Faust erkunden wollen. Es gibt viele Rad- und Wanderwege, die durch die verschiedenen Landschaften des Deltas führen. Ihr könnt euer eigenes Fahrrad mitbringen oder eines vor Ort mieten. Wir haben mehrere Radtouren gemacht und waren begeistert von der Abwechslung und der Ruhe. 

Fahrrad Touren im Po Delta:

Porto Levante  – Rosolina Mare:

Diese Route ist circa 23 km lang und führt euch über sehr schmale Deiche quasi immer durchs Wasser – direkt durch die beeindruckende Landschaft. Wir haben hier einige Flamingos entdeckt. Am Ziel angekommen könnt ihr Baden gehen und den Markt besuchen. (Achtung – ihr müsst hier auf der nördlichen Seite des Ortes starten – es kommt erstmal keine Brücke über den Po di Levante).

Hier geht’s zur Karte & zum GPS-Track:

Rundtour ab Ca‘ Tiepolo: 

Diese Rundtour ist circa 80 Kilometer lang und startet in Ca’Tiepolo. Von hier aus geht es gen Westen und dann in den Süden bis zum Spiaggia delle Conchiglie. Dann einmal rum um die ganze Bucht und wieder gen Norden (immer am Po della Donzella entlang). Eine sehr vielfältige Tour durch unterschiedliche Landschaften.

Hier geht’s zur Karte & zum GPS-Track

Comacchio – Lido degli Estensi: Diese Route ist etwa 10 km lang und führt entlang der Küste von Comacchio zum Lido degli Estensi, einem beliebten Badeort. Unterwegs könnt ihr die Lagune von Comacchio, die Pinienwälder und die Strände bewundern.

Abbazia di Pomposa – Mesola: Diese Route ist etwa 20 km lang (einfach) und führt von der Abtei von Pomposa nach Mesola, einer kleinen Stadt mit einem imposanten Schloss. Unterwegs könnt ihr die Landschaft des Po-Deltas, die Reisfelder und die Wälder sehen.

Goro – Scardovari: Diese Route ist etwa 24 km lang und führt von Goro nach Scardovari, entlang der südlichen Lagune des Po-Deltas (ein teil der großen Runde – siehe oben). Unterwegs könnt ihr die Fischerdörfer, die Muschelzucht und die Vogelwelt beobachten.

Tolle Wanderungen im Po Delta

Wenn ihr lieber wandern wollt, gibt es auch einige schöne Wanderwege im Po-Delta, die euch zu den schönsten Aussichtspunkten und Naturgebieten führen. Hier sind einige der Wanderwege, die wir empfehlen können:

Bosco della Mesola:

Es führen unterschiedliche Wege durch den Wald von Mesola, der zu den letzten Überresten des ursprünglichen Waldes des Po-Deltas gehört. Hier könnt ihr die typische Flora und Fauna des Deltas sehen, wie Eichen, Pappeln, Hirsche und Wildschweine. Ausgangspunkt ist der Ort Bosco Mesola. Ihr könnt hier auch einfach euren eigenen Weg durch den Wald entdecken.

Valle Bertuzzi

Die Valle erstreckt sich auf einem viereckigen Gebiet südlich des Damms des Po von Volano. Es ist ein Naturschutzgebiet, das für seine Vogelvielfalt bekannt ist. Hier könnt ihr viele Vogelarten wie Flamingos, Reiher, Löffler und Störche sehen. Ausgangspunkt könnte hier Lido di Volano sein. 

Isola di Albarella

Dieser Wanderweg ist etwa 12 km lang und führt um die Insel von Albarella, einer privaten Insel, die für ihren Golfplatz, ihren Yachthafen und ihren Strand bekannt ist. Hier könnt ihr die mediterrane Vegetation, die Lagune und das Meer sehen.

Po-Delta: Beste Reisezeit

Das Po-Delta kann das ganze Jahr über besucht werden, je nachdem, was ihr erleben wollt. Wir waren im Juni dort und fanden es ideal, weil das Wetter warm und sonnig war, aber nicht zu heiß. Außerdem war es nicht zu überfüllt und wir konnten die Natur in Ruhe genießen. 

Hier einige Tipps je nach Jahreszeit für das Po-Delta:

Frühling: Der Frühling ist eine schöne Zeit, um das Po-Delta zu besuchen, weil die Natur zum Leben erwacht und die Blumen blühen. Außerdem ist es eine gute Zeit, um die Vögel zu beobachten, die in dieser Zeit besonders aktiv sind. Der Frühling ist auch eine gute Zeit, um Radtouren und Wanderungen zu machen, weil die Temperaturen angenehm sind.

Sommer: Auch der Sommer ist eine beliebte Zeit, um das Po-Delta zu besuchen, weil die Strände und die Lagune zum Baden und Sonnen einladen. Nicht zu vergessen die vielen kulturellen und gastronomischen Veranstaltungen im Sommer, die das Po-Delta zu einem lebendigen Ort machen. Der Sommer ist aber auch die heißeste und trockenste Zeit, was für manche Aktivitäten weniger geeignet ist.

Herbst: Der Herbst ist eine ruhige Zeit, um das Po-Delta zu besuchen, weil die Touristen stark abnehmen und die Preise sinken. Außerdem ist es eine schöne Zeit, um die Landschaft zu bewundern, die sich in warmen Farben verfärbt. Der Herbst ist auch eine gute Zeit, um die lokalen Produkte zu probieren, wie Wein, Käse und Honig. Außerdem beginnt dann die Vogelzugzeit

Winter: Der Winter ist im Po-Delta kalt und neblig, was für manche Reisende einen besonderen Reiz hat. Außerdem ist es eine gute Zeit, um die Vögel zu beobachten, die in dieser Zeit in großer Zahl im Po-Delta überwintern. Der Winter ist aber auch die regnerischste und windigste Zeit, was für manche Aktivitäten weniger geeignet ist.

Po-Delta Camping Tipps

Das Po-Delta ist ein toller Ort für Campingfreunde, die die Natur hautnah erleben wollen. Es gibt viele Campingplätze im Po-Delta, die für jeden Geschmack und jedes Budget geeignet sind. 

Empfehlen können wir zum Beispiel das Barricata Holiday Village: Dieser Campingplatz liegt direkt am Strand (da kamen wir auch auf einer Radtour vorbei) und ist ideal für Familien, Surfer und Angler. Er bietet Stellplätze, Bungalows und Mobilhomes, einen Pool, einen Supermarkt und ein Restaurant. Oder auch das Spina Camping Village.

Wir haben mit unserem Camper eher spontan auf verschiedenen Parkplätzen und Camper-Stellplätzen übernachtet. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten. Wir schauen dazu meistens in der App park4night. In dieser Region haben wir wirklich tolle Spots gefunden, an denen wir legal (manchmal gegen eine kleine Gebühr) stehen konnten. Zum Beispiel neben dem Piazza Martini della Libertà in Ca‘ Venier vor der großen Radtour.

Also: Schaut hier einfach was ihr braucht (Luxus oder einfach, Strand oder Stadt) und denkt daran rechtzeitig zu reservieren in der Hauptsaison.

Po Delta mit dem Auto

Das Po-Delta lässt sich auch sehr gut mit dem Auto erkunden, da viele der Sehenswürdigkeiten und Naturpfade etwas abgelegen liegen. Die Straßen sind meistens gut ausgebaut (teilweise sind wir aber auf schmalen einspurigen Straßen unterwegs gewesen), und es gibt zahlreiche Parkmöglichkeiten. Also: Einfach das Auto abstellen und mit dem Rad weiter, wenn es immer enger wird. 

Ein Auto bietet euch hier auf jeden Fall die Flexibilität, spontan verschiedene Orte zu besuchen und die Schönheit der Region in vollen Zügen zu genießen. Wenn ihr das Po-Delta mit dem Auto erkunden wollt, solltet ihr euch aber vorher über die Straßenverhältnisse informieren. Das Po-Delta ist ein Feuchtgebiet, das oft von Überschwemmungen betroffen ist, die die Straßen unpassierbar machen können.

Außerdem sind einige Straßen nur für Anwohner oder autorisierte Fahrzeuge zugänglich, um die Natur zu schützen. Auch dann heißt es: Ab aufs Rad oder zu Fuß weiter.

Fazit zum Po Delta

Wir hoffen, dass unser Bericht über das Po-Delta euch inspiriert, diese wunderschöne Region selbst zu entdecken. Es ist ein Ort voller natürlicher Schönheit und kultureller Schätze, der jeden Besuch unvergesslich macht.

Meldet euch jederzeit, wenn ihr Fragen habt

Viel Spaß im Po-Delta!