Traumhaftes Liechtenstein – das Wander- und Outdoor-Paradies
Das kleine Fürstentum Liechtenstein. Ein Land, gerade einmal so groß wie Freiburg. Aber der Alpenstaat hat mehr zu bieten als man denkt. Wir haben dort ein Wochenende voller Abenteuer verbracht.
Wir sind Liechtenstein vorgeschädigt: Andrea war letztes Jahr hier schon wandern und Bergsteigen, Bene war als Kind zum Hüttenurlaub in Liechtenstein. Aber wir waren dieses Mal wieder genauso geflasht wie beim ersten Mal: Wie vielfältig dieses kleine Land ist, kann man an einem Wochenende kaum greifen – aber wir haben es versucht.
Die Wahnsinns-Landschaft:
Das was uns am aller meisten begeistert, ist diese unfassbar schöne Landschaft. Im Malbuntal fühlt man sich wie im Auenland: umgeben von grünen Bergen und kleinen Heustadeln, fühlten wir uns sich wie im Film. Steigt man aber weiter auf, so gelangt man über bunt-blühende Bergwiesen auf die andere Seite Liechtensteins. Weiter oben in den Bergen waren wir mittendrin in der felsig-schroffen alpinen Bergwelt, mit grandiosen Aussichten auf die deutschen, österreichischen und Schweizer Berge. Schaut man Richtung Osten, so blickt man auf das herrliche Rheintal. Gold-glitzernd zieht sich der Strom durch das Tal, links und rechts flankiert von Bergen. Traumhaft. Ein Land also mit unglaublich vielfältiger Landschaft auf kleinstem Raum
Mountain-(E-)Bike – Paradies:
Für alle, die sich gerne auf zwei Rädern fortbewegen, ist Liechtenstein ein kleiner Geheimtipp. Neben zahlreichen Mountainbike-Routen bietet das kleine Land auch eine ordentliche Zahl an Single-Trails.
Wir haben – nach unseren guten Erfahrungen auf der Radrunde Allgäu – wieder zum E-Bike gegriffen. Es war eine gute Wahl. So konnten wir ganz entspannt die fantastische Aussicht über das Rheintal genießen und machten trotzdem ordentlich Strecke. Wir sind eine Abwandlung der Triesenbergrunde gefahren und über Sücka und das altes Tunnel wieder nach unten. Es gibt schon jetzt die Möglichkeit sich beim Bike-Shop oder über die Tourist-Info E-Bikes zu leihen und sich über die Routen zu informieren. Ein ganzes Bike-Programm ist noch in der Mache.
Wandern/Bergsteigen in Liechtenstein:
Umgeben von hohen Bergketten ist Liechtenstein natürlich auch prädestiniert zum Wandern und Bergsteigen. Diverse befestigte und versicherte Steige führen oberhalb des Fürstentums entlang. So zum Beispiel der Fürstin-Gina Weg. Zu Ehren der Fürstin Gina angelegt, verläuft der Weg von Malbun über den Augstenkopf zur Pfälzer-Hütte. Ein weiterer Klassiker in Liechtenstein ist der Fürstensteig. Der Name rührt daher, dass es der Lieblingsweg des Fürsten von Liechtenstein ist. Und das ist kein Wunder: Entlang des Steigs bieten sich einem wunderbare Aussichten auf das Rätikon, die Schweizer und Österreicher Alpen und das Rheintal. Der Weg ist etwas für geübtere Bergsteiger – es befinden sich zwei klettersteig-ähnliche Steige auf dem Weg. Angelegt ist er als Rundweg, den man bei der Alp Gafflei beginnt. Wer noch mehr möchte kann die Tour auch wunderbar hinüber zu den „die Schwestern“ verlängern. Dann gibt es noch mehr wunderbare Aussichten und eine grandiose Acht-Stunden-Tour.
Es gibt auch ein spezielles Wanderprogramm für Touristen in Liechtenstein: Bergotta und Bergötte – einheimische Bergpaten – führen die Touristen in die Natur und zeigen IHR Liechtenstein. Das haben wir natürlich für euch ausprobiert.
Paragliden:
Zugegeben: Paraglide-Profis sind wir nicht, aber wir haben es einfach mal ausprobiert. Das war gewaltig! Es gibt in Liechtenstein mehrere Schulen und Trainer, die Kurse, aber natürlich auch einfache Tandemsprünge anbieten. Wir sind vom Startplatz Gafflei gestartet und Richtung Vaduz geflogen. Es gibt außerdem noch zwei weitere Starplätze: Bargella und Sareis. Wir haben den Sprung am letzten Tag unseres Besuchs gemacht – kannten also die Blicke auf das Rheintal eigentlich schon. Aber aus dieser Perspektive war es nochmal ganz was anderes.
Unfassbar – das Gefühl selber, gepaart mit unglaublichen Ausblicken. Wir hatten das Glück einer top Thermik. So haben wir uns lange in der Luft halten können – circa eine halbe Stunde. Bene’s Magen fand das nicht ganz so unfassbar – Andrea hingegen hat es richtig genossen und hat mit ihrem Piloten mehre Manöver versucht, zum Beispiel einen Wing-Over. Da kommt dann neben der geilen Aussicht auch noch das Adrenalin dazu. Großartig und dringende Nach-Mach-Empfehlung.
Essen in Liechtenstein:
Natürlich darf bei so einer Tour auch die Kulinarik nicht zu kurz kommen. Das zwischen Österreich und Schweiz gelegene Liechtenstein hat aus den Küchen eben dieser beiden Nachbarländern viel übernommen. Die Küche ist eher einfach und nahrhaft. Liechtenstein war über Jahrhunderte bäuerlich geprägt, und das merkt man. Das Nationalgericht sind die Käsknöpfle, den allgäuischen Kasspatzn sehr ähnlich, allerdings mit Röstzwiebeln und Apfelmus serviert. Natürlich kann man den feinen Liechtensteiner Alp-Käse auch pur Essen. Dazu vielleicht ein Glas Wein von den regionalen Weingütern?
Auch zwei Brauereien gibt es innerhalb der Landesgrenzen und sogar eine Whisky-Destilliere.
Zum Abschluss noch ein paar Dinge, die ihr über Liechtenstein (bestimmt) noch nicht wusstet:
- Im Liechtensteiner Krankenhaus wurde 2014 das letzte Kind geboren – dann wurde die Geburtsabteilung geschlossen. Seither müssen werdende Mütter ins Ausland.
- 2007 sind 170 Schweizer Soldaten aus Versehen nach Liechtenstein einmarschiert. Die Soldaten bemerkten ihren eigenen Fehler erst einen Kilometer nach der Grenze und kehrten sofort um.
- Die Nationalhymne von Liechtenstein hat dieselbe Melodie wie die Britische Hymne „God save the Queen“.
- Liechtenstein ist das sechstkleinste Land der Erde
Also: Liechtenstein ist ein echter Geheimtipp für alle Outdoor-Fans. Super vielfältig und das alles auf kleinstem Raum. Beim nächsten Mal also nicht dran vorbei fahren, sondern rein ins Land und rein ins nächste Abenteurer.
Zu diesem Wochenende wurden wir von Liechtenstein-Tourismus eingeladen – das hatte keinen Einfluss auf die Berichterstattung.