Sossusvlei und Deadvlei – Alle Tipps zum Besuch bei Namibias Mega-Dünen

Im Sossusvlei in Namibia gibt es die wohl höchsten Dünen der Welt – in der ältesten Wüste der Welt. Der Ort ist ein absolutes Muss auf deiner Namibia Reise. Wir haben alles Wichtige für dieses Highlight hier zusammengefasst.

Die Namibwüste in Namibia gilt als die älteste Wüste der Welt. Um die 80 Millionen Jahre ist sie alt. Und hier gibt es auch die höchsten Dünen der Welt: Big Daddy (ca. 380 Meter) und Big Mama. 

Neben den hohen Dünen ist die Namibwüste aber vor allem auch für seine Salzpfannen berühmt: das Sossusvlei und seine zwei Ausläufer, das Deadvlei und das Hiddenvlei. Bilder davon schmücken so ziemlich jeden Namibia Reiseführer und viele Postkarten: Die trockenen, weißen Pfannen, in denen alte, vertrocknete Bäume stehen, umgeben von hohen, rötlich-gelben Sanddünen. 

Lasst euch hier nicht verwirren: „Sossusvlei“ wird oft als Überbegriff für den gesamten Teil der Parkregion des Namib-Naukluft-Nationalparks verwendet, zu der auch der Sesriem Canyon, die Düne 45 und eben auch das Deadvlei und das Hiddenvlei gehören.

Sossusvlei: Das Wichtigste im Überblick

Beste Besuchszeit:Morgens und Abends (Wegen der Hitze, des schönen Lichts und den geringeren Besucherzahlen)
Lage:Rund 4 Stunden / 300km von Windhuk Richtung Süden
Eintrittspreis: TagesTages-Permit (Nicht 24h-Permit!) 150N$ pro Person, 50 N$ pro Fahrzeug
Must-Sees:Sesriem-Canyon, Sossusvlei, Deadvlei, Big Daddy & Elim Düne 

Das Sossusvlei in der Übersichts-Karte

Warum ins Sossusvlei – was gibt’s hier zu sehen?

Neben dem Besuch des Sossusvlei und den großen Dünen gibt es noch andere tolle Sehenswürdigkeiten im Park. Hier deswegen ein Überblick über Highlights und Geheimtipps für deinen Besuch im Sossusvlei.

Wir schlagen euch mal eine Route vor, die unserer Meinung nach am meisten Sinn macht. Sowohl was die Tageszeiten/Sonne, also auch die Strecke betrifft.  

Sesriem Canyon – perfekter Start

Von vorne am Gate angefangen wäre der Sesriem Canyon das 1. Highlight. Nach nur 5 Minuten mit dem Auto geht es bereits zu Fuß hinunter in die Schlucht, die der Tsauchab in den Felsen gegraben hat. Nach stärkeren Regenfällen fließt hier auch das Wasser durch – manchmal sogar bis ins Sossusvlei. Aber das kommt nur alle paar Jahre vor.

Der Canyon ist ungefähr einen Kilometer lang und rund 30 Meter tief. Der Spaziergang dort hindurch oder oben an der Kante entlang lohnt sich auf alle Fälle. Und bei Hitze und Sonne ist es super hier, da es dann Schatten gibt im Canyon. Also perfekt für den (heißen) Nachmittag.

Elim Düne – toll für den Sunset

Vom Canyon aus geht es wieder ein paar Minuten zurück Richtung Gate und Camp. Von hier führt die Straße dann nach links Richtung Dünen/Sossusvlei. Nach rund 4 Kilometern geht es rechts zur Elim Düne weg. Ein sehr beliebter Sonnenuntergangspunkt. Der Aufstieg, je nachdem wie weit ihr rauf wollt, dauert circa 20-30 Minuten. Der Ausblick ist grandios! Und die Stimmung am Abend, wenn die Tagesbesucher den Park schon verlassen haben, ist super.

Dune 40 und Dune 45

2. Tag. Ganz früh morgens, vor Sonnenaufgang, sobald das innere Gate für die Camp-Bewohner*innen im Park öffnet geht es los. Vom Gate vorne führt eine Teerstraße rund 70 Kilometer Richtung Sossusvlei. Nach 40 Kilometern erreicht ihr die Düne 40. Diese ist eher selten Touristenmagnet. Wir sind zum Sonnenaufgang auf die Düne 40 gestiegen – und konnten das Schauspiel ganz allein für uns genießen. Also, wenn ihr Lust auf Ruhe, Einsamkeit und einen Sonnenaufgang AUF der Düne habt, dann haltet bereits hier an.

Nach der Düne 40 kommt 5 Kilometer später die Dune 45. Diese ist eine sehr imposante und hohe Düne, die unglaubliche Blicke rund herum bietet und durch ihren Grat einfach zu besteigen ist. Auch hier ist nicht so viel los wie weiter hinten. Oben auf dem langen Dünen-Grat bekommt ihr aber grandiose Lichtstimmungen und Foto-Perspektiven.

Hiddenvlei

Bevor ihr den 2×4-Parkplatz erreicht, könnt ihr das Auto schon mal kurz stehen lassen und ins Hiddenvlei laufen. Hier geht’s von der Straße nach links ab nach hinten. Das Hiddenvlei ist auch eine Salzpfanne, die aber weniger überlaufen ist als die anderen „Vleis“ nebenan. Natürlich könnt ihr diesen Stopp auch auf dem Rückweg NACH dem Sossusvlei und Deadvlei machen. 

Deadvlei und Big Daddy-Düne

Am Ende der Teerstraße trefft ihr auf den 2×4 Parkplatz. Hier heißt es jetzt entweder mutig sein und Allrad einschalten oder aufs Shuttle umsteigen, das euch die letzten 4-5 Kilometer anch hinten bringt. Ziel ist der 4×4 Parkplatz. Von hier ist es ein run 30minütiger Spaziergang zum Deadvlei, die berühmteste und am meisten besuchte Sehenswürdigkeit hier im Park. Die weiße Salzpfanne mit den schwarzen Bäumen umgeben von roten Dünen. Hier lassen sich in verschiedenen Lichtstimmungen grandiose Fotos machen. Eines ist aber wichtig: die Bäume sollen nicht angefasst werden, worauf wir mehrfach hingewiesen wurden. 

Das Deadvlei liegt am Fuße der Big-Daddy-Düne. Die Aussicht von der rund 380 Meter hohen Düne ist gewaltig – und das runter laufen nach dem harten Anstieg ein Riesen-Spaß.

Wir sind nur ins Deadvlei hinter spaziert und waren nicht oben auf der Düne. Es empfiehlt sich je nach Tageszeit, Kondition und Wasservorrat die Düne vielleicht zuerst zu machen und dann danach die Salzpfanne anzuschauen, bevor ihr wieder zum Parkplatz zurück geht. Aber nehmt bitte zu Trinken mit – es wird hier unerträglich heiß und der Aufstieg auf die Düne sollte nicht unterschätzt werden. Ein Aufstieg durch Sand ist nicht mit einem festen Untergrund zu vergleichen. Das ist wirklich anstrengend und schweißtreibend.

Sossusvlei und Big Mama

Nach einer Pause am 4×4-Parkplatz geht’s dann noch ein paar Minuten bis zum eigentlichen Sossusvlei. Hier gibt es ein paar nette Picknick-Sites und den Zugang zur Big Mama-Düne. Diese ist nicht ganz so hoch wie die Big Daddy-Düne, aber hier ist weniger los und der Blick ist mindestens genauso cool. Wir sind hier hinten noch ein bisschen rumgewandert und sind dann aber auch wieder zurück. Wurde dann einfach zu heiß.

Sossusvlei Ballonfahrt

Das haben wir selbst nicht gemacht, haben nur in Erzählungen davon gehört und die Ballone über uns fliegen sehen. Das ist sicherlich auch eine tolle und einzigartige Erfahrung, diese Landschaft aus dem Ballon zu erleben.  Hier gibt’s noch mehr Infos.

Anreise ins Sossusvlei

Zum Sesriem Gate, das den Eingang zum Sossusvlei markiert, führen im Wesentlichen zwei Wege – vom Norden und vom Süden. 

Die landschaftlich schönere Anreise ist die vom Süden über die C27 von Helmeringhausen aus. Hier geht es durch das Namib-Rand Naturreservat und ihr habt tolle Aussichten und fahrt durch beeindruckende Landschaften.  Am besten ihr besucht davor den Fish-River-Canyon oder Lüderitz, dann geht es landschaftlich gleich toll weiter. Tipps für deinen Trip zum Fish River Canyon findest du hier.

Vom Norden (Windhuk) geht’s über die C14 nach Solitaire und die C19 und die D826 zum Gate nach Sesriem.

Zudem könnt ihr das Sesriem-Gate natürlich auch mit Shuttles erreichen. Hier gibt es diverse Anbieter, die ab Windhoek oder Swakopmund fahren. Manche bringen euch nur bis zum Sesriem-Gate, andere bieten gleich einen Tagestrip an und fahren euch bis ins Sossusvlei und wieder zurück.

Die billigste Variante, die wir nicht ausprobiert haben, von der uns aber berichtet wurde, das sie auch funktioniert ist: Per Anhalter. Wir haben in Swakopmund ein paar Reisende getroffen, die das gemacht haben: Per Anhalter zum Gate, dann selbst Eintritt bezahlen und dann ab dem Gate wieder per Anhalter nach hinten ins Sossusvlei. 

Permit und Gates nach Sossusvlei

Auch hier gibt es wieder einiges zu beachten. Grundsätzlich gilt: Die Permits und Eintritte in den Park gelten NICHT für 24 Stunden, sondern nur für den jeweiligen Tag. Egal, wann ihr anreist, es sind immer 350N$ für 2 Personen (150 pro Person, 50 für das Auto – Stand November 2022). Wenn ihr aber im Park schlaft (siehe Unterkünfte im Park) dann gilt euer Permit für 24h. Das ist vermutlich eine Maßnahme, die mehr Leute dazu bewegen soll, die staatlichen Camps und Einrichtungen im Park zu nutzen. 

Auf dem Weg nach Sossusvlei habt ihr aber zwei Gates. Einmal das erste, vor dem Sesriem Camp, und das Zweite, nach dem Camp. Klingt kompliziert, hat aber folgenden Sinn: Das innere Gate wird eine Stunde vor dem äußeren Gate geöffnet, sodass Besucher, die im NWR-Camp schlafen, es bis zum Sonnenaufgang in das rund 70 Kilometer vom Camp entfernte Sossusvlei schaffen können. Das äußere Gate (für alle Gäste, die draußen schlafen) öffnet dann eine Stunde später für die Tagesbesucher.  Die Öffnungszeiten richten sich nach dem Sonnenaufgang, hier findet ihr sie aufgelistet.

Ebenso verhält es sich beim Schließen der Gates. Das äußere Gate schließt zum Sonnenuntergang (bei uns 18:30 Uhr), das innere erst um 19:30 Uhr. So können diejenigen, die im Park schlafen, auch noch entspannt den Sonnenuntergang auf der Elim Düne bewundern. 

Tipps zum Allrad/4×4-Fahren ins Sossusvlei

Die Straße vom Sesriem Camp zum Deadvlei ist in zwei Abschnitte aufgeteilt: Erst geht es rund 70 Kilometer zum 2×4 Parking. Hier sollten alle Autos abgestellt werden, die nicht über Allrad verfügen. Dann geht es nochmal rund 4-5 Kilometer rein ins Sossusvlei. Hier geht es durch tiefen Sand und nur mit einem entsprechenden Fahrzeug und entsprechenden Fahrkenntnissen solltet ihr die Fahrt antreten. 

Wer sich das nicht zutraut – kein Problem. Es gib ab dem 2×4-Parkplatz einen organisierten Hop-on/Hop-off – Shuttle zum 4×4-Parkplatz, dann zur Big Mama Düne und dann wieder zurück. Der Preis liegt hier bei 180N$ pro Person.

Luft raus – Allrad rein

An sich ist das Fahren durch den dicken Sand nicht schwer. Das Auto sollte aber entsprechend vorbereitet sein: Der Reifendruck sollte an allen Reifen maximal 1.6bar betragen, wer sich unsicher ist, kann auch auf 1.5bar absenken. Das macht ihr am besten bereits vor der Einfahrt in den Park, zum Beispiel an der Tankstelle beim Oasis-Camp. Wenn es dann soweit ist, solltet ihr euer Allradfahrzeug auf Hi4 stellen (Allrad-Symbol leuchtet durchgehend grün – darf nicht blinken) und den Spurhalte-Assistenten (beim Toyota TRC genannt) abschalten. Dazu drückt ihr die entsprechende Taste für 5 Sekunden – das Display zeigt euch dann an, dass der Spurhalteassistent abgeschaltet ist. 

Solltet ihr ein Automatikgetriebe haben, ist nicht weiter viel zu beachten, gebt moderat Gas – keinesfalls den Motor hochdrehen lassen. Fahrt entspannt mit 20-30 kmh durch die schon vorhandenen Spuren. Hier ist der Grip am besten. Solltet ihr ein Schaltgetriebe haben, fahrt ihr die Strecke am besten im 2. Gang. Auch hier 20-30 km/h fahren.

Übernachten im Park

Um im Park zu schlafen, gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten. Einmal das NWR-Camp direkt am Sesriem Gate. Hier gibt es rund 40 Plätze für Camper, die Nacht kostet hier 550 N$.  Dann direkt daneben, die Dead Valley Lodge eines privaten Anbieters (Preise um die 4000 N$) und die Sossus Dune Lodge (auch staatlich). Bei den letzteren beiden explodieren die Preise gerade. Während unserer Zeit in Namibia hat die Nacht „nur“ um die 3500-4000N$ gekostet. Die Preisliste für das nächste Jahr sieht schon 5500-8000N$ und mehr pro Nacht vor.

Im Park zu schlafen bietet im Wesentlichen zwei Vorteile: Zum einen kommt ihr morgens früher rein und abends könnt ihr länger dort bleiben (wie oben beschrieben). Zum anderen spart ihr euch vermutlich auch Geld, denn euer Permit gilt, ebenfalls wie oben beschrieben, für 24 Stunden. So könnt ihr zwei halbe Tage im Park verbringen, wie oben empfohlen, und müsst nur einmal zahlen.

Wir haben aufgrund dieser Vorteile im Park geschlafen. Für uns war das 24h Stunden Permit das beste Argument dafür, auch wenn die staatliche Campsite im Park nicht ganz so schön ist, was die Intrastruktur (Pool & Klos) betrifft. Wir konnten so aber bereits am Nachmittag des 1. Tages den Sesriem-Canyon anschauen und in der Früh vor dem Sonnenaufgang Richtung Sossusvlei starten. 

Schlafen außerhalb des Parks

Gerade wenn man sich die Standards und das Preis-Leistungs-Verhältnis der Campingplätze anschaut, ist man außerhalb des Parks besser aufgehoben. Zum Beispiel auf der Oasis-Campsite, direkt vor dem ersten Gate. Hier kostete die Nacht im Herbst 2022 pro Person 175N$ auf der Gruppenwiese. Die luxuriösere Variante wäre eine individuelle Camping-Parzelle mit eigenem WC und Dusche für 250N$ pro Person und Nacht. 

Wer es richtig luxuriös haben will, der sollte sich das Le Mirage anschauen. Diese Logde ist einige Kilometer vom Gate entfernt, ist aber eine absolut sehenswerte Unterkunft. Ihr schlaft in einem alten Fort und die Atmosphäre ist absolut großartig. Auch gibt es hier mehrere Pools und ein eigenes Wasserloch, an dem ihr Oryx-Antilopen beobachten könnt. Die Lodge bietet einen Shuttle zum Sossusvlei sowie Quadbike-Touren in der Wüste an. Die Kosten für zwei Personen belaufen sich auf 6000-8000N$ pro Nacht, je nach Saison.

Fazit

Nicht umsonst sind das Sossusvlei und die umliegenden Sehenswürdigkeiten im Namib-Naukluft-Park in allen Reiseführern und allen Blogs oben auf der Liste, wenn es um Tipps für Afrika und Namibia geht. Die Region ist wirklich einzigartig und die Dünen in der Morgen- und Abendstimmung absolut magisch. Wenn es eure Reiseplanung also zulässt, solltet ihr das Sossusvlei und die Sesriem-Region unbedingt besuchen.

One thought on “Sossusvlei und Deadvlei – Alle Tipps zum Besuch bei Namibias Mega-Dünen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert