Krüger Nationalpark – Safari Tipps für den berühmtesten Park Südafrikas

Der Krüger Nationalpark ist für viele Besucher der Inbegriff von Safari-Erlebnis und für das Entdecken wilder Tiere. An einem Tag die Big Five sehen? Das geht. Hier lest ihr die besten Tipps für den Krüger.

Mit einer Länge von 350 Kilometern und einer durchschnittlichen Breite von 54 Kilometern ist der Kruger (oder oft eingedeutscht: Krüger) Nationalpark ungefähr so groß wie Belgien. Damit ist er der größte Nationalpark Südafrikas. Und auch einer der ältesten! Seit 1898 ist der Krüger Nationalpark Schutzgebiet für wilde Tiere und Natur-Schönheiten. Seit 1926 hat das Gebiet den Status als Nationalpark.

Durch seine gute Infrastruktur (Teerstraßen, viele Camps, Tankstellen, Restaurants und Shops) ist der Nationalpark ein perfekter Einstieg, wenn ihr Tiere beobachten und entdecken wollt. Ähnlich wie der Etosha Nationalpark in Namibia könnt ihr im Krüger gut mit normalen PKWs fahren und es braucht keinen Geländewagen, um die Big 5 oder andere besondere Tiere zu sehen. 

Unser Highlight-Besuch war im Dezember 2022. Wir konnten an einem Safari-Tag die Geburt eines Giraffen-Babys sehen. Unglaublich süß war auch der Elefanten-Nachwuchs. Und richtig geflachst waren wir, als wir wie aus dem Nichts plötzlich einen Leoparden neben uns an der Straße gesehen haben. 

Durch seine unglaubliche Größe gilt es aber ein paar Dinge zu beachten, gerade wenn Ihr für den Besuch im Krüger Nationalpark nicht so viel Zeit habt.

Der Krüger Nationalpark im Überblick:

Größe:ca. 20.000 qm
Eintritt:460 Rand (ca. 25 Euro) pro Person und Tag (Stand 2022)
Reisezeit:ganzjährig
Empfohlene Besuchsdauer:ab 3 Tagen
Beste Tageszeit:Morgen- und Abenddämmerung
Besonderheit:Big Five, Wilddogs, Ground Hornbill, diverse Adler und Geier

Übersichtskarte vom Krüger:

Darum lohnt sich der Krüger Nationalpark

Der Krüger bietet eine wirklich unglaubliche Tiervielfalt und durch seine gute Infrastruktur, die sich ständig verändernde Landschaft und die tollen Camps ist er ein absolutes Safari-Highlight. Und es gibt quasi keine schlechte Jahreszeit im Krüger. Mehr dazu unten. 

Für uns war der Krüger – trotz schon bestimmt 10-15 Safaritagen davor in anderen Parks – ein absolutes Highlight. Wir haben das Grün und die unterschiedliche Landschaft sehr genossen. Und natürlich die unglaubliche Tiervielfalt.

Wir konnten an einem Tag alle Big Five sehen. Aber nicht nur die Big Five machen den Krüger besonders. Auch viele seltene Vögel, diverse Antilopen-Arten und Reptilien, wie die verschiedenen Schildkröten und Leguane, machen einen Besuch im Krüger lohnenswert. Allerdings solltet ihr einige Tage Zeit haben, um dieses Highlight mit der nötigen Ruhe genießen zu können. Wir empfehlen euch mindestens drei Tagen im Park zu bleiben – je mehr desto besser. Denn: Eine gute Safari findet langsam statt. Dann habt ihr viel Zeit, um langsam durch den Park zu fahren und die Natur und die Tiere zu beobachten und zu genießen, hat aber auch mal Zeit  zum Verweilen und auch mal Warten. 

Tiere finden via APP im Krüger

Genial ist auch: Es gibt im Krüger mehrere Apps, in der andere Besucher ihre Sichtungen (Sightings) teilen. Das passiert fast in Echtzeit. Das war für uns eine super Hilfe, in welchem Teil des Parks gerade welche Tiere unterwegs sind. Allerdings solltet ihr keine Sichtungs-Garantie erwarten. Das würde ja auch den Suchen-und-Finden-Reiz der Safari kaputt machen. Hier findet ihr die App.

Welcher Teil vom Krüger Nationalpark ist der Beste?

Diese Frage ist natürlich nicht so leicht zu beantworten, da jede Region im Park ihren Reiz hat und die Tiere sich ja selten an der gleichen Stelle aufhalten. Wir haben für uns aber festgestellt, dass die südliche Region sehr viel Unterschiedliches zu bieten hat und generell tierreicher ist.

Unser Bewegungsradius war daher rund um Lower Sabie bis in den Süden zur Crocodile Bridge und in den Norden bis Satara. Und dann rund um Skukuza und von dort wieder in den Süden bis Berg en Daal. Diese Routen waren für uns absolut ausreichend (bei einem 3-tägigen Besuch) und wir konnten unglaublich viele unterschiedliche Tiere sehen. 

Der Norden hat aber auch seinen Reiz: Mehr Ruhe und Einsamkeit. Und wenn ihr was entdeckt: Dann habt ihr es für euch. Denn die allermeisten Besucher halten sich nur im Süden auf.

Was ist die beste Reisezeit für den Krüger?

Den Krüger Nationalpark könnt ihr im Prinzip das ganze Jahr besuchen. Hier gibt es eine so unglaubliche Tiervielfalt und -dichte, dass ihr selbst im südafrikanischen Sommer (Dezember-Februar) jede Menge Tiere sehen könnt. 

Die etwas idealere Zeit ist die Trockenzeit im Winter (Juli-Oktober), da ist das Gras niedrig und die Temperaturen noch nicht so hoch wie im Sommer. So lassen sich die Tiere sehr leicht an den Wasserlöchern und an den Flüssen beobachten. Sie sind nicht so weit verstreut, da sie auf das Wasser angewiesen sind.

Der Sommer (Dezember – Februar) ist oft feucht und schwül. Die Tagestemperaturen können locker zwischen 36° und 43° Grad liegen. Zudem fallen die jährlichen 800mm Niederschlag fast ausnahmslos im Sommer, so dass es recht schwül wird. Allerdings ist der Nationalpark dann auch wundervoll grün. Besonderes Highlight im Sommer: Die Monate November/Dezember sind die Geburtsmonate. Viele Tiere bekommen am Anfang des Sommers ihren Nachwuchs. Da könnt ihr dann viele Tierbabys sehen: Bei den Antilopen, den Giraffen, den Elefanten und den Löwen. Das ist wirklich grandios. 

Anreise und Gates zum Nationalpark

Der Krüger Nationalpark ist so riesig, dass es schwer ist die EINE Anreise zu empfehlen, daher hier unser Vorschlag und einige Varianten:

Wir sind von Johannesburg aus östlich gefahren und haben auf dem Weg gleich noch die sogenannte Panorama-Route mitgenommen. Der Blyde River Canyon und die Amber Treur Falls sind nur zwei der vielen Highlights auf der Route. 

Von dort ging es über die R36, die R527 und die R531 zum Orpen Gate und in den Park.
Eine tolle und aussichtsreiche Anreise, bei der ihr eher im Norden des südlichen Teils ankommt und euch dann von dort gen Süden arbeiten könnt.
So haben es wir gemacht und fanden das super.

Die schnellste Anreise von Johannesburg wäre über die N12 Richtung Osten (Emalahleni) und dann auf der N4 bis zum Malelane Gate oder ein Stück weiter östlich zum Crocodile Bridge Gate.

Bei einer Anreise aus Botswana empfehlen wir euch eine Anreise über Polokwane und dann östlich auf der R71 zum Phalaborwa Gate.

Versucht auf alle Fälle das Numbi-Gate zu vermeiden. Hier kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Überfallen, bei denen Touristen ausgeraubt, verletzt und getötet wurden. 

Permits für den Krüger Nationalpark

Die Eintrittspreise (sogenannte Permits) in den Krüger Nationalpark sind wie alle Nationalparks gestaffelt nach Herkunft der Besucher. So zahlen südafrikanische Staatsbürger den geringsten Betrag. Internationale Touristen zahlen den vollen Eintrittspreis. Dieser lag im Dezember 2022 bei 460 Rand pro Person und Tag (Hier sind die aktuellen Preise).

Die Preise beziehen sich allerdings auf Tagesbesuche. Bucht ihr über die Nationalpark-Seite auch gleich noch eine Unterkunft, gilt die sogenannte Conservation Fee für die Nacht. Bedeutet: 

Einzelner Tagesbesuch = 1x Conservation Fee

2-Tagesbesuch mit Parkübernachtung: 1x Conservation Fee

3-Tagesbesuch mit Parkübernachtung: 2x Conservation Fee

4-Tagesbesuch mit Parkübernachtung: 3x Conservation Fee

Usw.

Es lohnt sich also, im Park zu schlafen, weil ihr euch dann den Eintritt spart.

Besucht ihr den Kruger als Paar oder als Familie und bleibt für mehrere Tage solltet ihr euch auch überlegen eine Wild Card zu besorgen. Diese gilt für alle Nationalparks in Südafrika (und zum Teil darüber hinaus). Diese ist quasi das Jahresticket in alle Nationalparks. Einmal zahlen, ein Jahr lang überall rein. Je nach Personenzahl lohnt sich die schon ab 6-7 Tageseintritten. Am besten rechnet ihr euch das einfach mal durch. Wichtig: Für Internationale Touristen gibt es nur die Variante „International All Park Cluster“. Die Wildcard Preise findet ihr hier. Als Paar kostet das 5,585 Rand fürs Jahr, das entsprach im Herbst 2022 etwa 310 Euro. Der dreitägige Aufenthalt im Krüger hat uns aber auch schon rund 100 Euro Eintritt gekostet. Es rentiert sich also recht schnell.

Schlafen im Nationalpark – diese Camps lohnen sich

Wie in allen staatlichen Nationalparks in Südafrika lohnt es sich, im Krüger Nationalpark zu schlafen. Erstens, weil ihr euch mit einer Übernachtung das zweite Tages-Permit spart, andererseits weil die Distanzen im Krüger so groß sind, dass es schier unmöglich ist, bestimmte Punkte als Tages-Besucher zu erreichen. 

Zudem sind einige Tiere ja dämmerungsaktiv. Daher haben wir es als lohnend empfunden, zum Sonnenaufgang vom Camp losfahren zu können und so die Löwen und Leoparden in der Früh zu sehen, bevor sie sich ins Gebüsch und unter die Bäume verziehen. 

Bei der großen Auswahl ist es schwer bestimmte Camps zu empfehlen, wir können hier von unseren Erfahrungen berichten und wiedergeben, was uns gesagt wurde.

Berg en Daal Camp

Ein etwas angestaubtes, aber sehr großes Camp mit guter Infrastruktur. Hier gibt es rund 100 Hütten und einen Campingplatz. Vor allem die Lage in den Hügeln ist echt großartig, hier unterscheidet sich das Camp definitiv von den anderen Camps. Auch cool sind hier die kleinen Wanderwege, auf denen man zu Fuß auf die Tierbeobachtung gehen kann. 

In näherer Umgebung vom Berg en Daal haben wir Nashörner, Leoparden und jede Menge Zebras gesehen. 

Lower Sabie

In diesem Camp haben wir zwei Nächte geschlafen und können es nur empfehlen: Tolle Infrastruktur und alles da was man braucht: Strom, Wasser, Tankstelle (war bei uns im Umbau), großer Shop mit wirklich allem was man braucht, Restaurant mit kostenlosem Wifi, Pool und Safari-Möglichkeiten. Das Restaurant hat außerdem eine coole Deck-Terrasse mit Blick auf den Fluss – hier könnt ihr auch mal Elefanten sehen. 

Wir fanden vor allem die Lage genial. Wir konnten von hier aus tolle Safari-Runden bis in den Süden zur Crocodile Bridge, im Norden bis Satara und im Westen bis Skukuza drehen. So konnten wir perfekt den Süd-Osten den Parks erkunden. Der Sabie ist einer der wenigen Flüsse im Park, die das ganze Jahr über Wasser führen, deswegen ist hier die Tierdichte auch so hoch. 

Auf den Strecken rund um das Camp war alles geboten: Von Löwen über Elefanten und Giraffen bis hin zu Leoparden und Hyänen. Nur wenige Minuten entfernt gibt es den Hippo-Pool, hier ist immer was los.

Skukuza

Das Skukuza ist das größte Camp im Krüger Nationalpark mit über 200 Hütten, Cottages und Campingplatz. Hier findet ihr auch die Zentralverwaltung des Parks. Deswegen ist hier auch alles an Infrastruktur, was man sich nur vorstellen kann: Tankstelle, Restaurants, Shops, Autovermietung und auch ein Wasserloch.

Wir haben Skukuza zum Tanken und als Pausenstopp genutzt. Das Camp ist sehr groß und gerade rund um das Restaurant und die Shops war extrem viel los. Wen das stört, der fühlt sich in den kleineren Camps sicher wohler. Wen nicht, der hat eine Top-Ausgangs-Basis für Safaris im gesamten mittleren und südlichen Teil des Krüger, da die Anbindung zum Camp echt toll ist. 

Rund um das Camp haben wir Löwen und Geparden gesehen.

Olifants

Das Camp liegt oberhalb des Olifants River – und natürlich kann man hier viele Elefanten sehen. Durch die erhöhte Lage und den Aussichtsterrassen habt ihr geniale Aussichten. Nicht nur auf den Fluss und die Tiere – bei guter Sicht sieht man von hier bis zu den Lebombo Bergen. Das Camp ist sehr beliebt, daher frühzeitig buchen – ist fast immer voll. 

Letaba

Auch ein größeres Camp über 100 Hütten und Campingplatz. Hier gibt es einen tollen Pool und einen kleinen Trail oben auf dem Damm, von dem man aus viele Tiere sehen und beobachten kann. Auch die sonstige Infrastruktur ist absolut top. 

Tipps zur Tourenplanung im Krüger Nationalpark

Die wichtigsten Fragen sind: Wie viel Zeit habt ihr und von wo aus reist ihr an. Das sind die entscheidenden Punkte, die für die Routen- und Camp-Planung ausschlaggebend sind. Wir haben vor unserem Besuch unmittelbar vor dem Gate geschlafen und hatten so am 1. Tag schon einen vollen Tag Zeit im Park. Solltet ihr am Anreisetag erst gegen Mittag ankommen, empfiehlt sich für die erste Nacht ein Camp nahe des Gates, zum Beispiel Berg en Daal im Süden oder Skukuza oder Satara in der Mitte. Dann könnt ihr nämlich auch diesen Tag für die Safari nutzen und schon während der Anfahrt in Pirschgeschwindigkeit Tiere beobachten. 

Die Länge eures Aufenthalts entscheidet dann weiter, ob ihr eine oder zwei Nächte im gleichen Camp bleibt, oder ob ihr zwischendurch mal wechseln könnt/wollt. Wir hatten nur drei volle Tage und haben uns gegen den Umzug entschieden, da wir dann die Zeit für Auf- und Abbau des Zelts lieber für die Tierbeobachtung genutzt haben. Habt ihr mehr Zeit, ist es durchaus lohnend mal umzuziehen und die Morgendämmerung und den Sonnenuntergang in einer anderen Gegend zu verbringen. 

Plant euren Besuch auf alle Fälle nicht zu kurzfristig, sondern lieber ein paar Wochen, besser Monate voraus. Die Verfügbarkeiten der Camps werden jeweils im November für das darauffolgende Jahr freigeschaltet. Viele Krüger Fans fiebern auf den Termin hin und buchen ihren Aufenthalt sofort. Daher registriert euch vorab auf der Sanparks-Seite (Webseite der Nationalparks in Südafrika) und reserviert euch eure favorisierten Camps und Unterkünfte, nicht dass ihr wegen Kurzfristigkeit von eurer Ideal-Route abweichen müsst. 

Tipps zum Tiere beobachten

Je nachdem zu welcher Jahreszeit ihr den Krüger Nationalpark besucht, ist es unterschiedlich schwierig Tiere zu sehen. Wir haben für uns gemerkt, dass die Morgen- und die Abenddämmerung am lohnendsten ist, um durch den Park zu fahren.

In jedem Camp gibt es zudem ein sogenanntes Sightings-Board, auf dem andere Besucher mit kleinen Nadeln oder Magneten markieren, was sie wo gesehen haben. Das hat uns geholfen ungefähr zu checken, welche Tiere sich wo aufhalten. 

Dann gibt es noch die Sichtungs-App (Latest Sightings App – für Android und iOs). Hier könnt ihr in Echtzeit Sichtungen von anderen Besuchern sehen – und eigene hochladen. Bei uns hat das immer sehr verzögert geklappt. Also ihr solltet euch nicht zu 100 Prozent darauf verlassen. Aber ähnlich wie das Sichtungs-Board ist es einfach ein guter Anhaltspunkt, wo welche Tiere sind.

Sehr zu empfehlen ist auch mal eine geführte Safari mitzumachen. Die könnt ihr direkt an den Rezeptionen der Camps buchen. Wir haben da mal einen Morning-Drive mitgemacht. Das ist toll, weil die noch vor den normalen Besuchern rausfahren dürfen und auch in Straßen und an Orte im Park fahren, an die normale Besucher nicht hinkönnen oder dürfen. Hier gabs dann Löwen, Elefanten und die Schwanzspitze von einem Leoparden zu sehen, bevor er im Gebüsch verschwunden ist.

Ein guter Tipp ist andere Besucher des Parks anzusprechen und zu fragen. Einfach mal Fenster runter und fragen. Gerade die passionierten Südafrikanischen Safari-Profis sind immer ganz stolz und erzählen gerne wo und was sie schon gesehen haben. So sind bei uns neben Tier-Tipps echt tolle Gespräche entstanden. 

Fazit zum Krüger

Der Krüger ist ein absolutes Safari-Highlight und sowohl für Safari Einsteiger, die das erste mal auf Tierbeobachtung gehen, als auch für Profis, die schon viel gesehen haben, geeignet. Die Vielfalt – was die Landschaft und die Tiere angeht – ist umwerfend.  Die Infrastruktur mit den vielen unterschiedlichen Camps und der einfachen Erreichbarkeit machen den Krüger zu einem Highlight. Wichtig ist aber, dass ihr genügend Zeit mitbringt, um dieses Highlight gebührend genießen zu können. 

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