Mit dem Roller rund um den Gardasee: Die besten Tipps für deine See-Umrundung
Schon oft am Gardasee gewesen und mal Lust auf was Neues? Wie wäre es mit einer Gardasee-Umrundung auf einer italienischen Vespa? Wir sind mit dem Roller einmal um den ganzen See gefahren und haben die besten Tipps und Aussichten für dich gesammelt.
Es ist warm, die Zitronen blühen und wir düsen mit einer knallroten Vespa um den Lago di Garda. Er ist wie kaum ein anderes Reiseziel in Italien zum Sinnbild für „Dolce Vita“ und Entspannung im Kurzurlaub geworden. Die Haare flattern im Wind und es ist trotzdem angenehm warm auf unserem Leder-Sitz. Mehr Kitsch-Italien geht nicht, oder?
Inhaltsverzeichnis
- Warum mit einem Roller rund um den Gardasee?
- Die wichtigsten Daten zur Gardasee-Umrundung
- Karte: Alle Tipps rund um den See
- Anfahrt zum Gardasee
- Die besten Tipps und Stopps für die Gardasee-Umrundung mit dem Roller
- 1. Strada della Forra: Abenteuer durch die Brasa-Schlucht
- 2. Pieve – die Klimt-Stadt oberhalb des Sees
- 3. Riva del Garda – unsere Halbzeit bei der Gardasee-Umrundung
- 4. St. Zeno und Albisano – Blick über den Gardasee
- 5. Monte Baldo – Gipfelglück am Gardasee
- 6. Cassone – der Geheimtipp am Gardasee
- 7. Torre del Benaco – malerisches Dörfchen mit Burg
- 8. Bardolino – Olivenöl-Tasting und andere Köstlichkeiten
- 9. Sirmione am Gardasee: Bummel durch schöne Gassen
- Übernachten mit Stil – Hotels für die Gardasee-Umrundung
- Hier bekommt ihr einen Roller für eure Gardasee-Umrundung
- Fazit zur Gardasee-Umrundung mit der Vespa
Warum mit einem Roller rund um den Gardasee?
Der Roller ist das perfekte Vehikel für eine Gardasee-Umrundung. Warum? Genau das richtige Tempo, um sich alles entspannt anzuschauen, freie Rundumsicht auf all die Schönheiten und Ausblicke entlang der Strecke und keine Parkplatzprobleme. Besser geht’s nicht! Hinzu kommt: Wir haben uns einfach unglaublich lässig und irgendwie italienisch gefühlt auf unserer roten Vespa.
Wir sind – weil wir sehr viele Stopps gemacht haben – in zwei Tagen um den See gefahren. Es ist aber auch gut an einem Tag möglich (150km). Oder ihr verkürzt die Strecke mit der Fähre Malcesine und Limone. Den Roller haben wir in Pesciera del Garda bei Motoraggazi ausgeliehen. Unten findet ihr alle Infos zu unseren Stationen und ein paar Geheimtipps für Gardasee-Profis.
Die wichtigsten Daten zur Gardasee-Umrundung
Größe Gardasee | 51km lang, 17km breit |
Strecke rundherum | ca. 150 Kilometer |
Empfohlene Stopps | Garda, Torbole, Malcesine, Peschiera, Sirmione, Maderno, Limone |
Fährhafen (Auto) | Maderno/Torri und Malcesine/Limone |
Kosten für Fähre | Erwachsene 6,50 Euro pro Person + ca. 7-15 Euro (je nach Fahrzeug) |
Rollervermietung | Motoragazzi |
Karte: Alle Tipps rund um den See
Anfahrt zum Gardasee
Zum Gardasee führt aus deutscher Sicht mit dem Auto nur ein Weg: über die A22 von Bozen. Je nachdem wo am Gardasee ihr dann hinwollt, geht es an einem gewissen Punkt rechts weg nach Westen: Für den nördlichen Teil nach Rovereto bei der Ausfahrt Mori, für den südlicheren Teil bei Affi. Ab München sind es circa 4 Stunden.
Wir sind auch schon gut mit dem Zug angereist: Es geht ziemlich leicht und schnell von München über Bozen nach Rovereto. Von dort kommt man bequem mit dem Bus an den See. Oder auch mit einer Fernbusverbindung: Entweder nach Rovereto oder nach Trient. Von dort fahren dann auch wieder Busse an alle Orte am See.
Hier findest du alle Busverbindungen für die lokalen Busse rund um den Gardasee.
Die besten Tipps und Stopps für die Gardasee-Umrundung mit dem Roller
1. Strada della Forra: Abenteuer durch die Brasa-Schlucht
15 Kilometer nach Gargnano (was sich auch für einen kurzen Stopp lohnt) gibt es eine Abzweigung an der Seestraße nach Westen hinauf. In Serpentinen geht es auf der Strada della Forra nach oben Richtung Pieve. Diese fünf Kilometer lange Straße geht rauf auf 420 Meter und gilt als eine der schönsten Italiens. Die Einheimischen hier sagen sogar, sie ist die schönste der Welt. Also diesen Abstecher solltet ihr von eurer Gardasee-Umrundung unbedingt machen. Die Kombi aus wunderschöner Strecke, abenteuerlicher Route und Aussicht oben ist grandios!
Die Straße windet sich mit Fels-Tunneln und Brücken durch die Brasa-Schlucht und gibt immer wieder grandiose Blicke auf den See frei. Als Ziel könntet ihr die Pizzeria Brasa anpeilen, geführt von Mario und seiner Mutter, oder ein gutes Stück weiter oben den Laden Alpe del Garda, in dem es sehr leckere italienische Spezialitäten gibt.
2. Pieve – die Klimt-Stadt oberhalb des Sees
Der Weg führt weiter hinauf bis in das Städtchen Pieve. Hier lohnt es sich, um den 1000 Jahre alten Kirchturm herum zu bummeln. Von der Terrasse daneben hat man einen der schönsten Blicke auf den Gardasee. Von hier sieht man den Garasee fast in voller Pracht vor sich liegen und darüber thront majestätisch der Monte Baldo.
Pieve hat aber noch mehr zu bieten. Eine Berühmtheit hat – zumindest kurz – in Pieve gewohnt: Gustav Klimt. Der österreichische Maler lebte 1913 in Pieve und hat hier einige seiner berühmten Werke geschaffen. Die Geschichte von Pieve und die einmalige Landschaft um die Stadt herum, waren übrigens der Grund für die Aufnahme Pieves in die Liste der schönsten Städte Italiens.
3. Riva del Garda – unsere Halbzeit bei der Gardasee-Umrundung
Riva ist eines der bekanntesten und beliebtesten Ziele am Gardasee. Vielleicht auch, weil es durch die Lage gleich im Norden von Deutschland aus am schnellsten zu erreichen ist. Oder aber, weil man von hier so wunderbar auf die ganze Länge des Sees schauen kann. Außerdem ist die touristische Infrastruktur hier sehr gut – Hotels, Restaurants, Cafes. Alles ist da.
Unser Tipp für euch ist hier das Hotel Bellariva. Oder besser gesagt die Dachterrasse: Hier oben gibt es eine Bar mit einer unglaublichen Aussicht auf den See. Wir haben uns hier oben einen leckeren Aperol gegönnt – vom Chef persönlich serviert und damit die Abendstimmung genossen.
Sehr zu empfehlen ist in Riva auch ein Spaziergang hinauf zur Burg Bastione di Riva. Über den gepflasterten Weg geht es circa 30 Minuten hinauf zur Burg oberhalb des Gardasees. Hier gibt es ebenfalls grandiose Aussichten und ein nettes Cafe.
Ein kleiner Restaurant-Tipp für Riva: Das Ristorante la Berlera. Das liegt etwas oberhalb der Stadt – das Ambiente und das Essen sind umwerfend.
4. St. Zeno und Albisano – Blick über den Gardasee
Klar – bei der Gardasee-Umrundung könnte man auch nur unten am See bleiben. Aber oberhalb des Gardasees, auf der Ostseite, liegen die beiden Orte St. Zeno di Montagna und Albisano – die solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. So bietet sich euch nochmal ein ganz anderer Blick auf den See und die Straßen hier hinauf machen mit dem Roller auch echt Laune!
In St. Zeno gibt es einige nette Restaurants und Bars, zum Beispiel die Bar Costabella. Hier gibt es zum Aperol oder zum Weißwein eine grandiose Snackplatte dazu. Das Dorf Albisano an sich ist recht klein. Ein Platz mit einer großen Kirche und ein paar Geschäften. Die Eisdiele „La Piazzeta“ gehört aber zu den besten am ganzen See. Das Eis wird hier hausgemacht – von Maestro Arnaldo. Unbedingt probieren! Und die Aussicht von der Terrasse hinter der Kirche auf den Gardasee ist einfach nur gigantisch.
5. Monte Baldo – Gipfelglück am Gardasee
Der Monte Baldo ist das höchste Bergmassiv am Gardasee und bildet die Ostgrenze des Gardasees. Dahinter liegt dann bereits das Etschtal. Der Monte Baldo ist bei Radfahrern, Wanderern und auch bei Gleitschirmfliegern sehr beliebt. Die Aussicht von oben auf den See ist gigantisch. Mit dem Roller kann man von Cassone oder von Torre del Benaco auffahren – je nach Motorisierung kann das aber anstrengend und zeitraubend werden. Ab Malcesine gibt es auch eine Bergbahn hinauf. Die Berg- und Talfahrt kostet aktuell 25 Euro, alle Preise findet ihr hier.
Mit dem Roller könnt ihr nicht bis ganz nach oben fahren, aber ihr könnt die 6,5 Kilometer bis zur Mittelstation hochfahren (ab Malcesine südöstlich rauf auf der Via Panoramica). Allein dieser Abstecher lohnt sich landschaftlich absolut.
6. Cassone – der Geheimtipp am Gardasee
Dieses kleine Dörfchen an der Westseite des Sees hat uns sofort verzaubert. Der Fluss Aril – angeblich der kürzeste Fluss der Welt – staut sich hier kristallklar im alten Mühlbecken, bevor er über eine Kaskade bricht und in den See mündet. Im kleinen Hafen schaukeln am Abend die alten Fischerboote dicht an dicht im letzten Sonnenlicht. Wer mehr Zeit bei seiner Gardasee-Umrundung hat könnte hier im Ristorante Cassone einkehren.
7. Torre del Benaco – malerisches Dörfchen mit Burg
Das kleine Städtchen Torre del Benaco beherbergt viele kleine und große Schätze. Allen voran natürlich die Skaligerburg, die gebaut wurde, um den kleinen Hafen zu beschützen. Der Hafen an sich ist natürlich auch ein Highlight. Ein Bummel durch die Stadt und den Hafen ist ein Muss. Und danach könnt ihr euch – wenn es warm genug ist – an den Seestrand fläzen. Auch der ist hier sehr schön.
8. Bardolino – Olivenöl-Tasting und andere Köstlichkeiten
Das Städtchen Bardolino ist nicht nur hübsch für eine Besichtigung und einen Spaziergang. Bardolino ist vor allem für seinen Wein, aber auch für viele andere Köstlichkeiten bekannt, die sich hier auf den umliegenden Weingütern, aber auch in der Altstadt probieren lassen.
Hier gibt es außerdem eine außergewöhnliche kulinarische Attraktion: eine Olivenöl-Verkostung. Möglich ist das zum Beispiel im Laden der Firma Viola (direkt neben der Manufaktur). Hier könnt ihr alle Arten von Olivenöl, aber auch Essig, Wein und Likör probieren und natürlich im Anschluss kaufen.
Wir fanden die Olivenöl-Verkostung echt beeindruckend. Wir haben uns das vorher noch nie so bewusst gemacht, wie viele unterschiedliche Aromen und Geschmacks-Nuancen Öl haben kann. Echt spannend und einen Besuch wert!
9. Sirmione am Gardasee: Bummel durch schöne Gassen
Für uns eine der schönsten Städte am Gardasee. Die Stadt ist in vielerlei Hinsicht besonders. Zunächst mal ist sie auf einer Halbinsel gelegen und nur über einen schmalen Streifen mit dem Festland verbunden – und sie hat eine wunderbare Altstadt, die zum Schlendern einlädt. Um alle Dolce-Vita-Klischees zu erfüllen, habe wir uns an der Piazza Giosuè Carducci ins Caffé Grande Italia gesetzt und einen Cappuccino in der Sonne genossen. Herrlich!
Wir sind hier durch die Gassen und kleinen Lädchen gebummelt. Tipp: Früh kommen, bevor es zu heiß wird! Außerdem könnt ihr dann noch auf den Parkplätzen ganz vorne auf der Landzunge (nah an der Altstadt) parken. Falls ihr mit dem Auto unterwegs seid, lohnt es sich gut zu schauen bei den Parkplätzen: Es gibt unterschiedliche Preiskategorien.
Übernachten mit Stil – Hotels für die Gardasee-Umrundung
Es gibt hunderte, wenn nicht sogar tausende Unterkünfte rund um den Gardasee, so dass es schwer fällt die eine oder andere für eure Gardasee-Umrundung herauszupicken. Wir haben nach unserem Roller-Abenteuer noch einen kleinen Wellness-Aufenthalt in Bardolino im Aqualux-Hotel gemacht. Die Sauna und die Pools sind der Wahnsinn.
Ein weiterer Favorit von uns wäre das Hotel Splendid Palace in Limone, mit fantastischer Sicht auf den See und einer tollen Terrasse. Sonst finden wir (ihr kennt uns) Campingplatz immer gut. Da gibt’s unserer Meinung nach oft das beste Preis-Leistungsverhältnis. Toll sind hier die Plätze in Torbole oder kurz nach Lazise direkt am Wasser.
Hier bekommt ihr einen Roller für eure Gardasee-Umrundung
Wir haben unseren roten Flitzer bei Motoragazzi in Pesciera ausgeliehen. Aber es gibt rund um den See noch andere Vermieter. Hier findet ihr eine ganze Liste an Verleihern.
Wichtig ist: Ihr braucht einen Führerschein, je nach Jahreszeit eine Jacke, Schal oder Handschuhe. Ein gewisses Fahrkönnen bzw. der richtige Führerschein (Motorrad) sind für die stärker motorisierten Modelle ebenfalls Pflicht. Auch besteht selbstverständlich eine Helmpflicht für das Fahren mit dem Roller.
Wenn ihr jetzt Lust auf eine richtige Bike-Tour habt, dann schaut mal bei unseren Island-Motorrad-Artikeln vorbei.
Fazit zur Gardasee-Umrundung mit der Vespa
Wir haben unsere Tage am Gardasee wahnsinnig genossen und der rote Roller war DER Knaller für unsere Gardasee-Umrundung. Es war genau die richtige Geschwindigkeit – und mit den Helmen in der Hand ins Café an die Bar zu gehen und einen Espresso zu trinken – mehr Italien geht nicht. Also: Absolute Empfehlung, so eine Umrundung zu machen.