Island mit dem Bike – meine perfekte Motorrad-Packliste
Fast sechs Wochen mit dem Motorrad über Island. Aber was nehme ich mit? Check hier meine ausgeklügelte Motorrad-Packliste, damit du bei deiner Tour nichts vergisst.
Ich habe mir endlich einen Traum erfüllt. Schon lange wollte ich mal eine weite, lange Motorradtour allein machen. Einfach unterwegs sein. Und nur vom und mit dem Bike leben. Also: Alles was halt so drauf passt. Als Reiseziel habe ich mir Island ausgesucht. Das Land hat mich schon echt lange gereizt. Bei der Wahl der Reisezeit war ich (im Nachhinein betrachtet) mit September/Oktober ein bisschen spät dran. War schon ziemlich frisch – und vor allem sehr windig. Mehr zu diesem Abenteuer lest ihr hier.
Überblick – was muss auf eine Motorrad-Packliste
Es hat mich wochenlanges Kopfzerbrechen gekostet, wie um alles in der Welt, ich mich mit meinem Gepäck auf zwei Koffer und eine Rolle beschränken soll. Ich habe stundenlang die Packliste von anderen Reisenden studiert. Ich habe mir selbst eine Motorrad-Packliste geschrieben. Aber die Liste an Dingen, die ich mitnehmen wollte, wurde immer länger. Also habe ich ein paar Tage vorher alles zusammengesucht und im Schlafzimmer ausgebreitet…und dann wurde wild aussortiert. Übrig geblieben sind doch noch erstaunlich viele Dinge. Und: Sie haben alle auf das Motorrad gepasst.
Weil ich schon von einigen Leuten gefragt wurde, welche Dinge genau auf meiner Motorrad-Packliste standen, habe ich hier alles mal zusammengeschrieben und auch gleich die Produkt-Links dazu gepackt. Bitte nicht als Werbung verstehen, einfach nur MEINE Auswahl, was ich dabei hatte. Die meisten Links führen direkt zum Gegenstand bei Amazon – oder auf die Seiten der Hersteller. Wenn du über den Amazon-Link gehst, kannst du uns und unseren Blog sogar unterstützten! Das wäre toll.
Klamotten
Mir war klar, dass es in Island eher frisch werden würde. Also unter 10 Grad. Dass es nachts eigentlich immer unter 0 Grad hatte, war eine kleine Überraschung, aber ich war eigentlich gut gerüstet. Bei den Klamotten war klassisches Zwiebel-Prinzip angesagt. Und gefroren habe ich so gut wie nie.
– Thermo Unterwäsche
- 1x Thermo Unterhemd
- 1x Merino Shirt
– 2 T-Shirts (Für Abends oder Off-Tage)
– 1 normale lange Hose (Für abends oder Off-Tage)
– Fleece Pulli
– Softshell Jacke (Für abends oder Off-Tage)
– Sportschuhe (Für abends oder Off-Tage)
-Badehose
Motorrad-Kleidung
Bei den Fahrklamotten bin ich Textil-Fan. Ich habe auch einige Leute in Lederkombis gesehen. Wäre mir auf Dauer zu unbequem. Ich habe mich für meine leichte Textilkombi entschieden, da ich so auch ohne mich jedes Mal komplett ausziehen zu müssen, kleine Wanderungen machen konnte. Zum einen oder anderen Wasserfall sind es ja nur ein paar hundert Meter. Und statt Stiefel gab es Bergschuhe. Aus dem gleichen Grund.
– Textil Hose
– Textil Jacke
– Nierengurt
– Halstuch
– Sturmhaube
– Helm
– Sonnenbrille
Tatsächlich hatte ich den Regenanzug fast durchgehend an, weil er auch einen tollen Windschutz darstellt. Und es auch fast jeden Tag geregnet hat (zumindest kurz). Daher musste der auf diese Packliste für Island.
Camping Ausstattung auf der Motorrad-Packliste
Von der Übernachtungsquote her war ich am Ende bei ca. 70% draußen zu 30 % drinnen. Bei Regen und Sturm in Island habe ich auch mal Pausentage eingelegt. Die habe ich dann in Hostels verbracht. Und auch meine 4 Tage in Reykjavik habe ich auf das Zelt verzichtet. Mein Schlafsack hatte, anders als hier angegeben, einen Komfort von +4 Grad. Aber ich würde um diese Jahreszeit (ab Ende September) einen Schlafsack mit 0-Grad Komfort empfehlen.
Zusätzlich zum Zelt hatte ich mir noch einen Biwak-Sack auf die Packliste geschrieben – und dann auch dabei. Für die Nächte, bei denen ich spät irgendwo ankam und keine Lust mehr auf Zelt aufbauen hatte oder weil es definitiv zu windig war oder weil ich Nordlichter sehen wollte.
– Zelt (Sturmtauglich)
– Isomatte aufblasbar (R-Wert ab 4 aufwärts)
– Schlafsack (Komfort 0 Grad!)
– Kopfkissen
– Biwak-Sack
– Spirituskocher mit Topfset und 1l Spiritus
– Besteck (1 Satz inkl. Scharfes Messer)
– Feuerzeug mit langem Stil
– Schnell-trocknendes Handtuch
– Multi-Tool-Taschenmesser
Essen und Verpflegung auf dem Motorrad
Beim Thema Essen habe ich mich von unserer Kanu-Tour durch Südschweden inspirieren lassen. Wir haben dort schon tolle Erfahrungen mit den Gerichten von Adventure-Food gemacht. Hier lag der Vorteil für mich noch mehr auf der Hand: Viele Gerichte (ca. 30 Stück), die ich klein verpacken kann und dann nur heißes Wasser brauche. War echt genial. Sonst gab es zwischendurch einen Power-Riegel. Aber die Infrastruktur in Island gibt auch regelmäßiges Einkaufen her, wenn gewünscht.
– Diverse Gerichte von Adventure Food
– Power Riegel
– Multivitamin-/Brausetabletten fürs Wasser
Technik und Kameras
Bei der Technik habe ich natürlich die ganze Palette mitgenommen. Da bin ich aber auch vorbelastet…als Technik-Nerd . Deswegen fällt die Motorrad-Packliste hier etwas umfangreicher aus. Bewährt hat sich die große Kamera inkl. einem recht universellen Objektiv, bei mir das 24-105mm. Damit kriegt man viel hin. Drohne ist je nach Land unterschiedlich und teilweise kompliziert. In Island war das sehr überschaubar. Sehr wichtig fand ich das kleine Stativ. Ohne das hätte ich die ganzen genialen Langzeitbelichtungen der Nordlichter nicht hinbekommen. Ich habe hier meine persönliche Empfehlung auf die Packliste geschrieben.
– Reiseobjektiv 24-105mm
– Stativ (Langzeitbelichtung) – flexible Arme
– Smartphone
Bei den Restlichen Punkten kommt es voll auf das Land an, in das du reisen willst. Aber für Island war es eine gute Packliste. Reisetagebuch kann ich jedem nur empfehlen – ich mach das fast bei jeder Reise. Ist einfach eine schöne Erinnerung und man konzentriert sich beim Schreiben nochmal auf das, was man tagsüber erlebt hat.
Dokumente
Island gehört nicht zur Europäischen Union (EU). Allerdings ist der kleine Staat Mitglied des Schengener Abkommens. Es gilt also für alle Bürger der EU eine Visa-Freiheit. Trotzdem solltet ihr einen Reisepass dabeihaben. Ganz wichtig ist auch die grüne Versicherungskarte fürs Fahrzeug. Die darf auf keiner Motorrad-Packliste fehlen.
– Reisepass
– Krankenversicherungskarte
– Kreditkarte
– Führerschein
– Impfausweis (Ich war zur Corona-Zeit unterwegs)
– ADAC Karte
– Grüne Versicherungskarte Motorrad
Reiseapotheke
Grundsätzlich bin ich kein großer Fan von übervollen Waschbeuteln mit vielen Pillen und Fläschchen. Aber ein paar Basics machen das Leben und das Reisen leichter. Die Reisetabletten für das Schiff waren bei mir besonders wichtig, da ich leicht seekrank werde. Wer persönliche Beschwerden hat, wird ja gut für sich sorgen (Allergie-mittel, Asthmaspray, …)
– Ibuprofen
– Pflaster/Erste-Hilfe Set
– Reisetabletten Schiff
Zusätzliches auf der Motorrad-Packliste
Je nachdem wie lang ihr unterwegs seid und ob ihr die Reise alleine oder in der Gruppe macht, ist es gut was für den Abend oder für einen Regentag dabei zu haben. Daher hier die Luxus-Artikel auf der Motorrad-Packliste. Ich hab da gerne gelesen, Musik gehört oder ins Tagebuch geschrieben. Wichtig für jeden Schlafsaal: Ohrenstöpsel.
– Bücher
– Reisetagebuch
– Stift
– Kopfhörer
– Oro-Pax
Motorrad-Zubehör
Ich bin kein Schrauber-Meister, aber ein paar Handgriffe beherrsche ich doch. Und ich wollte bei insgesamt rund 5000km-Tour auf ein paar Basics nicht verzichten. So hatte ich ein bisschen Werkzeug, Kettenöl, Motoröl, Sicherungen und Zündkerzen dabei. Modellbedingt für meine Africa Twin noch eine Benzinpumpe und Ersatzbirnen.
– Motoröl
– Sicherungen (Da lohnt sich ein Set)
– Ersatzbirnen
– Zündkerzen
– Ersatzteile Africa Twin
– Warnweste
Fazit zur Motorrad-Packliste
Abschließend lässt sich zur Motorrad-Packliste sagen: weniger ist oft mehr. Am Ende hatte ich über den wechselnden Unterhosen immer die gleichen warmen Thermo-Sachen an, darüber das Motorrad-Zeug. Bei meiner 4-tägigen Pause in Reykjavik war ich froh um ein paar normale Klamotten. Aber viel bruacht es nicht. Und auf dem Motorrad hat erstaunlich viel Platz. Aber recherchieren, genau planen und überlegen zahlt sich aus.
