Traumhafte Wanderungen: Balderschwang – Fischen

Die Hörnerdörfer im Allgäu: Hier treffen Almen, tolle Berggipfel und gemütliche Allgäuer Ortschaften aufeinander. Wir waren in diesem Paradies unterwegs – von Balderschwang bis Fischen.

Wir waren ein Wochenende auf den Himmelsstürmeretappen der Wandertrilogie Allgäu  rund um die Hörnerdörfer unterwegs. Die Hörnerdörfer, das sind Balderschwang, Ofterschwang, Fischen, Obermaiselstein und Bolsterlang – alle haben ein „Horn“ als Hausberg. Und sie alle liegen in der Region der Alpgärten. Diese ist geprägt durch die bizarren Hörner aus Nagelfluh (ein Gestein aus Fels und Kies) und die vielen Almen.

Wir haben diese Region und drei besonders schöne Etappen der Wandertrilogie für euch entdeckt.

1. Tag – Fischen und Balderschwang kennen lernen

Allgäu Fischen Balderschwang Wandern
Beim Ortsrundgang: Blick auf Balderschwang

Mit dem Zug erreichten wir entspannt Fischen. Eine schöne Allgäuer Ortschaft. Hier sind wir ein wenig durch die Ortschaft gebummelt und haben im Kurpark unsere Füße im Kneippbecken abgekühlt. Diesen Tipp geben wir gerne weiter.

Nach einem Eis ging’s direkt nach Balderschwang. Dort haben wir im Bio-Hotel Ifenblick eingecheckt und uns auf den Ortsrundgang begeben, um die Region zu erkunden. 5 Kilometer ist er lang, der Rundgang und wir haben ihn entspannt in 1,5 Stunden gemacht. Keine Sorge – er ist überall ausgeschildert. Und das Beste: Der Wanderweg führt direkt am Hotel vorbei.

Die älteste Eibe und ein Kräutergarten

Auf dem Weg gibt es viel zu entdecken: Zum Beispiel die älteste Eibe Deutschlands. Sie ist vermutlich mehr als 2000 Jahre alt und steht als Symbol für die ganze Gemeinde: zur Ruhe kommen. Außerdem hatten wir von hier oben eine tolle Sicht über Balderschwang und das ganze Tal.

Wenn ihr mal dort seid, dann schaut auf jeden Fall im Kräutergarten von Frau Kienle vorbei. Dieser liegt direkt am Weg. Hier können Interessierte nicht nur eine Führung machen, sondern sogar einen eigenen Kräutertrunk brauen. Wir haben das natürlich ausprobiert.

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Super Stolz: Unser Kräutertrunk!

Dafür sammelten wir jede Menge Kräuter, die wir einfach in einem Krug mit Wasser mischten: Melisse, Minze, Holunder, Thymian, Zuckerblatt und viele mehr. Mit dem Ergebnisse waren wir am Ende (nach ein paar Stunden Ziehzeit) sehr zufrieden: Eine erfrischende, leckere Kräuter-Limonade.

Auch Lust auf eine Kräuterführung mit eigenem Trunk?

Frau Kienle bietet die Führungen im Sommer jeden Montag oder auf Anfrage an. Meldet euch einfach bei der Touristen-Information oder besucht Frau Kienle direkt in ihrem Garten. Es lohnt sich wirklich!

Zum Abschluss des Ortsrundgangs erreichten wir einen kleinen Unterstand mit Holzliegen. Diese sind dann schon wieder direkt am Hotel. Von dort hatten wir noch mal eine gigantische Sicht auf die Bergkette. Ein toller Abschluss und eine schöne Einstimmung auf die Etappen an den nächsten Tagen!

Unser Video zum Ortsrundgang

2. Tag – Balderschwang bis Grasgehrenhütte

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Die Kühe des Allgäus dürfen natürlich nicht fehlen.

Am Samstag starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück mit Aussicht auf die Berge um 9 Uhr mit unserer Etappe. Die Etappe 43 der Wandertrilogie führt auf circa 18 km von Balderschwang bis zur Grasgehrenhütte. Fünf Stunden solltet ihr für diese Etappe einplanen. Unser Highlight: Das Hochmoor mit mystischer Stimmung im Nebel.

Vom Startplatz bei der Kirche von Balderschwang geht es erst einmal fast eben an der Bolgenach entlang, dann relativ steil rauf bis zur Köpflealpe (45 Minuten ab Start).

Schon bald erreichten wir den Gipfel des Hochschelpen. Dieser lag bei uns direkt im Nebel, was zusammen mit dem Kreuz eine wirklich mystische Stimmung verursachte. Sonst hat man hier aber auch eine tolle Aussicht, sagten und Einheimische, die wir trafen. Vielleicht habt ihr ja das Glück wenn ihr da seid.

Unser Highlight: Das Hochmoor

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Blick über das Hochmoor – unser Highlight der Etappe

Nach ein wenig auf und ab erreichten wir eines unserer Highlights: Das Hochmoor. Damit der Wanderer hier nicht die Orientierung verliert, gibt es weiß-rote Holzpflöcke, die den Weg weißen. Eine wirklich tolle und faszinierende Landschaft, diese Moorfläche. Im Hochsommer ist der Weg gesäumt von unzähligen Orchideen, Enzianen und anderen bunten Blumen. Super schön!

Nach einem kurzen Weg bergab kamen wir an der Alpe Dinjoergen vorbei. Hier gönnten wir uns frischen, selbstgemachten Trinkjoghurt und leckeren Weichkäse. Falls ihr an dieser Stelle keinen Hunger oder Durst haben solltet: Es gibt noch mehr Alpen direkt am Weg …

Von hier aus sind es dann auch nur noch 45 Minuten bis zum Ziel, der Grasgehren Hütte. Diese liegt auf 1447 m und bietet nicht nur ein großes kulinarisches Angebot, sondern auch eine große Sonnenterrasse.

Unser Video zu den Etappen

3. Tag – Grasgehren bis Fischen – mit Sonnenaufgang

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Der Sonnenaufgang vom Riedberger Horn – super super schön!

Am dritten Tag unseres Hörnerdörfer-Wochenendes wollten wir gleich zwei Etappen der Wandertrilogie gehen: Die Etappe 44 bis Ofterschwang (12,4 km – 4,5 h) und die 45 bis Fischen (9,6 km – 2,5 h).

Es ging richtig früh los: um 4 Uhr starteten wir an der Grasgehren Hütte. Vor allem, weil wir den Sonnenaufgang auf dem Riedberger Horn erleben wollten. Auf jeden Fall empfehlenswert: Nicht nur die tolle Licht-Stimmung beim Aufgang, auch die grandiose Stille ist toll. Nicht zu vergessen der grandiose 360-Grad Blick vom Gipfel! Das Riedberger Horn (1787 m) ist höher als die umliegenden Gipfel und bietet deshalb eine großartige Rundumsicht.

Klar, das frühe Aufstehen war schon hart, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Es ist schon etwas ganz Besonderes, einen Sonnenaufgang auf einem Gipfel zu erleben.

Nach dem Gipfel führte uns der Weg auf einem Grat entlang abwärts und dann hinauf zum Großen Ochsenkopf. Der 2. Gipfel des Tages. Überhaupt ist die Etappe geprägt von Gipfeln und grandiosen Aussichten: Es folgen der Weiherkopf und das Ofterschwanger Horn – der schönsten Gipfel des Tages mit seinem markanten Gipfelkreuz.

So läuft man den ganzen Tag von Gipfel zu Gipfel. Von einer schönen Aussicht zur nächsten. Nach der Fahngehren Alpe geht es dann hinunter nach Ofterschwang. Hier solltet ihr unbedingt das leckere und selbstgemachte Eis bei der Eisdiele gegenüber der Touri-Info probieren!

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Das Ofterschwanger Horn – tolle Aussicht + tolles Wetter

Nach einem Eis von Ofterschwang nach Fischen

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Durch diesen wunderschönen Wald kamen wir auf der Etappe 45.

In Ofterschwang startet die Etappe 45 bis Fischen. Wir sind fast eben rund 7 Kilometer im Tal von Ofterschwang nach Fischen gewandert. Für diese kurze, entspannte Etappe braucht ihr circa 2,5 Stunden. Langweilig war sie nicht: Als Wanderer genießt man den Blick auf die umliegenden Berge eben von unten.

Der Weg führt außerdem am Tiefenberger Moos vorbei. In dieser 30 Hektar großen Moorlandschaft zu wandern ist nicht nur schön, sondern auch spannend. Vor 50 Jahren wurde hier noch Torf gestochen. Einzelne Torfstiche sind heute noch zu sehen – die meisten Stellen wachsen aber schon wieder zu.

Es dauert dann auch gar nicht mehr lang bis Fischen. Hier haben wir im wunderschön angelegten Kräutergarten das traumhafte Wetter genossen. Vom Bahnhof aus ging es dann wieder bequem nach Hause.

Kurzes Fazit

Die drei Etappen rund um die Hörnerdörfer sind wirklich einen Besuch wert. Vor allem die grandiosen Gipfelausblicke und die vielfältige Natur haben uns echt begeistert. Und es war alles dabei: Sonnenauf- und Untergang, mystische Nebelstimmung und Kaiserwetter, fantastisches Essen und idyllische Landschaften. Hach Allgäu, Danke! Es war wieder einmal wunderbar!

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Kurze Pause am Gipfel – dann ging’s weiter

Du willst lieber mit dem Fahrrad das Allgäu erkunden? Dann wäre die Radrunde Allgäu was für dich: 450 quer durch das ganze Allgäu!

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