Der Kampf um das stärkste Bier der Welt
Vor einigen Jahren tobte in der Brauer-Branche ein unerbittlicher Kampf. Der Kampf um das stärkste Bier der Welt. Viele haben es versucht, nur wenige haben es geschafft, am Bier-Thron zu rütteln. Entschieden hat sich der Kampf zwischen zwei Brauereien. Eine verrückter als die Andere.
Da wäre auf der einen Seite eine recht junge Brauerei aus Schottland. Die Brewdogs. Zwei Junge Schotten, James Watt und Martin Dickie sind die Braumeister. Seit 2007 brauen die beiden zusammen und können vor allem eins sehr gut: Marketing.
Auf der anderen Seite geballte Frankenpower. Georg Tscheuschner aus Oberasbach in Mittelfranken. Seine Spezialität sind extreme Böcke. Wie man aus den Extremen Böcken jetzt das stärkste Bier der Welt macht, hat uns der gute Schosch 2014 in einem Interview verraten:
Aber zurück zum Kampf:
Für Bayern2 hat die Andrea alle 4 Runden wie einen Boxkampf zusammengefasst:
1. Runde (2008)
Durch einen Fernsehbeitrag mit einer Brauerei in Berlin wird Schorsch Tscheuschner zu seinem ersten Schlag angestachelt. Mit 31% schlägt er das Bier aus Berlin mit nur 27,6 % locker. Doch wie aus dem nichts kommen James Watt und Martin Dickie – sie wollen den Titel schließlich für ihr Land. Ein Jahr später, im Dezember 2009 holen die beiden zum Gegenschlag aus. Das Bier mit 32% trifft Tscheuschner hart.
2. Runde
Doch Tscheuschner braucht nicht lange, um sich von dem Schlag zu erholen. Sofort holt er zum Gegenschlag aus. Und dieser Schlag soll ein großer Schritt in diesem Kampf werden, denn er legt gleich 8% drauf: Ein Bier mit 40% Alkohol haut er den beiden Schotten um die Ohren. Sein Kampfsgeist ist spätestens jetzt so richtig geweckt. „Ich wollte mit den 40 eigentlich nen Endpunkt setzten – Pustekuchen, die haben natürlich mit 41 gekontert.“
„Sink the Bismarck“ heißt das Bier der Brewdogs, mit dem sie im Februar 2010 ausholen. Also gleich ein Doppelter Schlag. Eben auch in die Magengrube. Wie das deutsche Schlachtschiff, das 1941 von der britischen Royal Navy versenkt wurde, soll auch Tscheuschner unter gehen. In Videos im Internet machen sich die beiden Brauer regelrecht über Tscheuchner lustig.
3. Runde
Schorsch holt prompt zu einem Kinnhaken aus. Nicht sehr stark, aber leicht über dem Schlag der Brauer aus Schottland. Ein Bier mit 43 % ist der neue Weltrekkord. Er steht weiter über den Anfeinungen, für ihn ist es eine Suche nach den Möglichkeiten des Bieres und eher eine Herausfoprderung als ein Kampf. Doch der nächste Schlag der Brewdogs knockt Tscheuschern im Sommer 2010 erstmal erst einmal aus. 55% Alkohol. Dieser Schlag sitzt tief. Mit dem Titel „End of History“ wollen die Brauer aus Schottland den Kampf für beendet erklären. Etwas markaber: Das Bier wird in toten Tieren abgefüllt. 600 Euro kostet eine Falsche!
4. Runde
Tscheuschner liegt am Boden! Ist das der Sieg für die Schotten? Doch was ist das? Tscheuschner rappelt sich wieder auf und steht!!!
„Nachdem ich aus dem Meer der Tränen auftauchen werde, werde ich wieder ins Sudhaus gehen. Es ist erst vorbei wenn der Schorschi des sagt. Und dann kam auch der 57prozentige“.
Ende 2011 schlägt er die Schotten k.o. – die 57% Faust aus Mittelfranken landet bei den Schotten überall wo es weh tut. Richtig weh tut. Die Schotten gehen auf die Bretter. Doch sie sind faire Verlierer. Sie gönnen Tscheuschner den Sieg. Und der Schorsch meint: „Mit denen würd ich schon ein Bier zusammen trinken gehen.“
Aber da steht er jetzt! der Sieger des Kampfes. Georg Tscheuschner holt den Titel nach Mittelfranken.
5. Runde
Doch was ist da? Plötzlich springt ein 3. Mann in den Ring. Brewmeister aus Schottland. Sie schlagen Tscheuschner mit einem 67,6%-Bier k.o. Doch das Publikum kann es nicht glauben. Der Schiri prüft den Schlag und erklärt den Schlag für ungültig. In einer Presseerklärung erklärt Brewmeister selbst, sie haben mit falschen Mitteln gespielt und reinen Alkohol beigemischt. Schorsch rappelt sich langsam auf. Er ist der wahre Weltmeister.
Hier sei ein Zitat eingefügt, dass Georg Tscheuschner in diesem Zusammenhang gerne verwendet:
„Finis coronat opus – das Ende krönt das Werk“
Schorschbräu heute:
Dem Braumeister und Geschäftsführer vom Schorschbräu, Georg Tscheuschner, war es von Anfang an wichtig nach dem Reineitsgebot zu brauen – das ist einem jeden Bayern, auch wenn er Franke ist, heilig.
Seit dem Weltrekord 2011 sind knapp vier Jahre vergangen. Niemand hat Tscheuschner weiter oder nochmal herausgefordert und so kann sich der gemütliche Mittelfranke endlich dem Ausbau seiner Brauerei widmen. Denn: In Gunzenhausen wird gebaut. Im Oktober soll die neue Halle aufgestellt werden, im Frühjahr ist vermutlich dann die Einweihung.
Wir halten Euch auf dem Laufenden. Bis dahin: Trinkt doch einen von Schorschs Böcken – Aber nur ganz wenig, der hats in sich!