Der Illerradweg: Von Ulm nach Oberstdorf

Das Allgäu bietet viele schöne Radwege. Einer der schönsten ist vielleicht der Illerradweg von Ulm nach Oberstdorf. Fast immer am Fluss entlang, geht es rund 150 Kilometer den Bergen entgegen. Wir sind ihn für euch geradelt.

Radeln gehört für uns zum Allgäu dazu, genauso wie Berge, Käse und Kühe. Das durften wir schon erleben, als wir die Radrunde Allgäu gefahren sind: 450 Kilometer einmal quasi komplett durch eine der schönsten Regionen Deutschlands. Der Illerradweg verläuft längs durch das Allgäu, von Norden nach Süden: Von der Oberschwäbischen Stadt Ulm an der Donaumündung bis hin zu den Allgäuer Alpen nach Oberstdorf.

Beschildert ist der Weg in beide Richtungen, aber auf den Infotafeln wird er in die andere Richtung beschrieben – also von den Bergen hinab nach Ulm. Wir wollten den Illerradweg aber mit Aussicht auf die Berge genießen, auch wenn es anders rum bestimmt noch etwas entspannter ist. Aber spätestens ab Kempten, also rund 50 Kilometer vor dem Ende, sieht man die wundervollen Berge immer wieder in der Ferne thronen.

Der Illerradweg in Zahlen

Länge:Der Illerradweg hat eine Länge von rund 150 Kilometern
Höhenmeter:(von Ulm nach Oberstdorf): 540hm rauf und 200hm runter
Dauer:Je nach Tourenplanung zwischen 2-3 Tagen
Orte an der Strecke:Ulm, Vöhringen, Memmingen, Aitrach, Altusried, Kempten, Waltenhofen, Immenstadt, Sonthofen, Fischen, Oberstdorf
Fahrtrichtung:Von Oberstdorf nach Ulm/ Von Ulm nach Oberstdorf (beide Richtungen möglich)

Karte Illerradweg – die ganze Tour im Track

Hier findest du alle Infos zur Karte des Illerradweg und HIER kommt du zum GPX / GPS Track des Illerradweg.

Der Illerradweg – Etappen und Route

illerradweg
Der Illerradweg: Die ganze Route im Überblick
Illerradweg: Route im Überblick

Grundsätzlich führt der Weg immer an der Iller entlang, das bedeutet auch wenige Steigungen. Fährt man den Illerradweg ab Oberstdorf, geht es immer leicht bergab, andersherum immer leicht bergauf. Das ist aber tatsächlich kaum spürbar. Der Höhenunterschied auf die rund 150 Kilometer beträgt 540 Höhenmeter rauf und 200 Höhenmeter runter. Nur rund um Kronburg und Illerbeuern gibt es ein paar kleine Steigungen, die man als sportliche Herausforderung sehen kann, oder aber auch bequem kurz schieben kann.

Die Route des Illerradwegs führt von Ulm über Neu-Ulm Richtung Allgäu. Vorbei an den Orten Vöhringen, Illertissen und Buxheim bei Memmingen. Weiter geht’s über Aitrach, Illerbeuern nach Altusried und Kempten. Von hier beginnt der Endspurt über Waltenhofen, Immenstadt und Sonthofen hinauf nach Fischen und schließlich nach Oberstdorf. Genauer gesagt: Der Illerursprung liegt sogar schon drei Kilometer nördlich von Oberstdorf – hier fließen Breitach und Trettach zusammen und weiter fließt das Wasser dann als Iller gen Norden.

Der Illerradweg: Attraktionen an der Strecke

illerradweg kempten
Das Wasserwerk bei der alten Spinnerei in Kempten

Wer nicht nur radeln will, der kann entlang des Illerradweg auch viel entdecken und erleben. Gerade die Orte an der Strecke bieten tolle Attraktionen. Hier nur eine kleine Vorschlagsliste:

Ulm und das UImer Münster
– Das Vöhlin-Schloss und die Altstadt von Illertissen
– Die Kartause bei Buxheim
– Das Bauernhofmuseum in Illerbeuern
– Schloss Kronburg (kleiner Umweg)
– Altstadt von Kempten und das Wasserwerk
– Großer Alpsee bei Immenstadt und die Alpsee Bergwelt

Grundsätzlich lohnt sich fast in jeder Ortschaft ein kurzer Stopp – sei es zum kurzen Flanieren, auf einen Kaffee oder ein Allgäuer Radler. Oder im Sommer: Auf ein leckeres Eis. Das haben wir uns in Memmingen, Kempten und Immenstadt gegönnt.

Der Illerradweg kann als sportliche Herausforderung gemeistert werden. Noch schöner ist es, ihn als Genuss-Radwanderung zu machen und links und rechts des Wegs zu genießen und entdecken.

Der Illerradweg: Beschilderung und Navigation

Illerradweg beschilderung
Das blaue Schildchen rechts zeigt den Illerradweg an.

In Ulm hatten wir kurz Probleme, den Einstieg in den Weg zu finden. Aber ein paar Mal nett nachgefragt und schon waren wir an der Donau und dem dazugehörigen Radweg. Vermutlich kommt man da immer irgendwie hin in Ulm.

An der Illermündung zweigt der Illerradweg ab und ist dann immer mit dem blauen Illerradweg-Schildern gekennzeichnet. Die Beschilderung ist gut sichtbar und an fast allen Abzweigungen angebracht. Im Zweifel sind wir entweder den grünen Radpfeilen gefolgt oder den Wegen, die direkt am Fluss entlang führten. Mit dieser Taktik sind wir sicher angekommen.

Wir haben aber auch die Erfahrung gemacht, dass spätestens nach fünf Minuten hilflosen Schauens auf Wegweiser oder Handy-Karten, immer ein netter Allgäuer oder eine nette Allgäuerin mit dem richtigen Tipp zur Stelle war.

Der Illerradweg: Tipps und Streckenplanung

Illerradweg übernachtung
Schlafen im Grünen – direkt an der Iller.

Wir haben für den Weg 2,5 Tage gebraucht: Gestartet sind wir Freitagnachmittag um 17 Uhr und dann noch 2-3 Stunden entspannt geradelt bis in die Nähe von Illertissen. Somit hatten wir genug Puffer für die anderen beiden Tage, ca. jeweils 60 Kilometer, um zu genießen und Pausen zu machen. Aber wer es sportlicher mag ist sicher schneller, wer mehr genießen möchte ist sicherlich mit drei vollen Tagen gut bedient.

Illerradweg Anreise und Abreise

Die An- und Abreise geht am bequemsten per Zug. Sowohl Ulm, als auch Oberstdorf sind gut an den Bahn-Fernverkehr angeschlossen. Der Iller-Radweg beginnt oder endet, je nach dem wie man fährt, direkt am Ulmer Bahnhof. Also ist Zug definitiv eine gute Option. Wer den Luxus hat und im Allgäu wohnt, der startet natürlich am besten direkt vor der Haustür 🙂

Illerradweg Team
schee wars 😉

Ausrüstungstipps für den Illerradweg:

Zunächst einmal möchten wir euch die Ortlieb-Satteltaschen empfehlen. Wir haben schon diverse Satteltaschen-Modelle von Ortlieb dabei gehabt und waren immer happy. Viel Platz, wasserdicht, einfach zu benutzen.

Außerdem haben wir normalerweise ein Zelt oder Tarp dabei. Empfehlen können wir euch dieses hier von MSR. Etwas günstiger, aber auch sehr gut, wäre dieses hier von Forceatt.

Außerdem haben wir bei so einer Radtour immer dabei:
gute Regenjacke – Regnen kann es immer, wir haben es zum Glück nicht gebraucht.
– Helm – oder alternativ der Hövding (Wer zu eitel ist für den Helm 🙂 )
Wasserdichte kleine Taschen/Beutel – vor allem für Handy, Karten oder Geld.
– Ersatzschläuche und Luftpumpe – haben wir hier nicht gebraucht, sollten aber immer mit dabei sein.
Handyhalterung am Fahrrad – sehr praktisch zum Navigieren

Unser Fazit zum Illerradweg:

Wir hatten ein fantastisches Wochenende im Allgäu und an der Iller. Es war sportlich, aber nicht zu sehr. Zwischendurch war es gemütlich, aber nicht faul. Vor allem war es genussreich, aber keine Völlerei. Also rundum gut 😉

Wir können den Illerradweg bedenkenlos empfehlen. Wir haben die Tour mit unseren beiden Alltagsrädern gemacht: Andrea fährt ein City-Damenrad, Bene ein etwas mitgenommenes Mountainbike. Also: wer ein Trekking- oder E-Bike besitzt, ist hier sicherlich komfortabler unterwegs, ein Muss ist es aber nicht.

Als nächstes haben wir uns überlegt, den Königssee-Bodensee-Radweg zu fahren. Oder wenn ihr einen Tipp für uns habt, gerne her damit.

VIDEO: Hindelanger Klettersteig (Nebelhorn – Großer Daumen)

Wenn Ihr nach der Rad-Tour in Oberstdorf noch bleiben wollt und eine Bergtour im Auge habt, hier unsere absolute Lieblingstour: Aufs Nebelhorn und dann den Klettersteig zum Großen Daumen. Auch Mega!

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2 thoughts on “Der Illerradweg: Von Ulm nach Oberstdorf

  • Juni 4, 2024 at 4:34 am
    Permalink

    Meine Frau und ich, 73 und 80 Jahre, fahren den Illerradweg mindestens 2 mal im Jahr. Wir kommen vom Bodensee und lassen das Auto in Immenstadt. Von dort starten wir Richtung Oberstdorf.
    Der Radweg ist so schön, dass wir jedesmal begeistert sind, egal ob Frühling , Sommer oder Herbst.
    In der Beschreibung des „Illerursprungs“ fehlt der dritte – die Stillach.
    Radelt man diesem kleinen Fluß entlang, dann führt er südlich an Oberstdorf vorbei zur Flugschanze und wer Lust hat kann noch weiter radeln bis ans Ende des Tales. Dann ist endgüätig Schluß und ein kleiner einheimischer Bub (ca.6 Jahre) sagte uns: „Jetzt kommen nur noch die Alpen“!

    Reply
  • Pingback: Radrunde Allgäu - Unsere Erfahrungen auf der Tour durchs Gäu

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