Safari im Pilanesberg Nationalpark in Südafrika
Eine Safari gehört zu einer Reise durch Südafrika dazu – wie Mandela oder Kapstadt. Wir haben uns für den Pilanesberg Nationalpark bei Johannesburg/Pretoria entschieden. Die Lage ist super und die Big 5 gibt es dort auch. Alle Tipps gibt es hier:
Eine Safari stand bei uns ganz früh auf der ToDo-Liste für unsere Zeit in Südafrika. Wir wollten auf jeden Fall die Tiere, die wir sonst nur aus dem Zoo kannten, in freier Wildbahn sehen und die wunderschöne Natur Südafrikas erleben. Wir entschieden uns schnell für den Pilanesberg Nationalpark. Zum einen hat dieser eine super Lage (wir konnten ihn in 2,5 Stunden ab Johannesburg erreichen) und noch dazu gibt es hier auf kleinem Raum eine gigantische Tiervielfalt. Nicht zu vergessen – die Big 5 (Elefant, Büffel, Nashorn, Leopard und Löwe) leben in dem 572 quadratkilometergroßen Park.
Das Besondere am Pilanesberg Nationalpark
Der Pilanesberg Nationalpark befindet sich in einem erloschenen Vulkankrater mit Grasland, bewaldeten Tälern und vielgestaltigen Felsformationen. Die Tiere trinken im Mankwe Dam, einem künstlichen See. Die reiche Vogelwelt umfasst Adler und Strauße. Versteckte Tierschutzunterstände sind im gesamten Park verstreut.
Die Übernachtung im Pilanesberg Nationalpark
Wir hatten also hohe Erwartungen, als wir uns am Freitagabend auf den Weg zum Park machten. Wir schliefen im Legae La Tshepo BNB (ca. 100 Euro für 2 Nächte). Eine einfache Unterkunft mit Frühstück direkt am östlichen Parkeingang in Mogwase. Es ist natürlich immer schöner im Park zu schlafen. Aber da wir im Juli, im südafrikanischen Winter, dort waren, war uns campen zu kalt – und die Ressorts im Park zu teuer.
Wer mehr Geld ausgeben möchte, sollte sich eine Nacht in einer der wunderschönen Lodges im Park gönnen. Alles Infos gibt es hier, auf der Seite des Pilanesberg Nationalpark. Dort kostet eine Nacht pro Person schonmal 200 Euro. Da sind dann aber Vollpension und Game-Drives mit dabei.
Self-Drive Safari vs. gebuchter Game-Drive
Wir haben uns für einen Self-Drive entschieden. Dort ist die Chance auf Tiere jedoch geringer: Die organisierten Game-Drives finden oft morgens oder abends statt, wenn die Tiere aktiver sind, die Tages-Gäste aber noch nicht oder nicht mehr im Park sind. Außerdem sind die Guides über Funk verbunden und melden sich die gesichteten Tiere gegenseitig. Wir wollten aber selbst die Tiere entdecken. Da ist die Freude gleich noch größer.
Tipp für die Safari: So früh wie möglich rein in den Park!
Wir starteten gleich früh morgens in den Park. Für den Eintritt und eine Karte zahlten wir 300 Rand (ca. 20 Euro) – und dann ging es auch schon los. Da wir um 7 Uhr im Park waren, war echt noch wenig los. Die meisten Gäste reisen erst von Pretoria oder Johannesburg an. Wir hatten die Straßen also für uns. Entdeckten direkt ein paar Antilopen und im ersten Unterstand (geschütze Holzhütten) konnten wir eine Hippo-Familie beobachten. Dieses kleine Nilpferd war wirklich total süß…
Antilopen, Hippos & wundervolle Landschaft
Von diesem ersten Erfolg angespornt ging es weiter und wir fuhren die verschiedenen Routen im Park ab. Aber nicht nur die Tiere waren ein Highlight. Auch die Landschaft und die Aussichten waren grandios. Bei einem Loop kamen wir zum Beispiel auf einen kleinen Berg und hatten von dort eine tolle Aussicht über den Park und den Damm.
Essen und Trinken im Pilanesberg Nationalpark
Am besten ist es, sich ein Picknick und genug zu trinken einzupacken. Da man sich im Park nur mit 10 km/h fortbewegt, kann es schon mal ein paar Stunden dauern, bis man im Parkzentrum ankommt. Wir hatten zum Glück genügend Sandwiches dabei.
Um 14 Uhr waren wir im „Pilanesberg Centre“ – dort gibt es ein gutes und günstiges Restaurant (Sandwiches mit Pommes oder auch Burger für ca. 5 Euro), einen Souvenirladen und einen Supermarkt. Das tolle: Auch bei der Pause könnt ihr weiter Tiere beobachten. Denn direkt vor der Terasse ist ein Wasserloch, an dem einiges los war.
Am Nachmittag entdeckten wir Nashörner & Giraffen
Am Nachmittag hatten wir dann noch mehr Glück: Wir entdeckten eine Nashorn-Familie in der Ferne. Und dann auch noch ein Nashorn ganz nah bei uns. Wir waren das einzige Auto weit und breit, was wirklich eine Ausnahme ist, wenn ein Tier gesichtet wird. Oft halten dann direkt 20-30 Autos, weshalb die Tiere sich dann gestört fühlen und weiter ziehen. Dieses Nashorn konnten wir also ganz in Ruhe beobachten.
Kurz darauf entdeckten wir auch noch 2 wunderschöne Giraffen. Wir hatten am Vormittag schon ein paar in der Ferne gesehen, aber so aus der Nähe sind sie schon noch einmal schöner.
Weitere Tipps für eine Safari im Pilanesberg Nationalpark
Vor allem ist es natürlich Glücksache, wen man so alles entdeckt. Frühmorgens oder abends auf Game-Drive zu gehen ist aber auf jeden Fall empfehlenswert. Da die Tiere zu dieser Zeit besonders aktiv sind.
Leoparden kann man gut in Bäumen sichten, da sie dort oft entspannen und Ausschau halten. Sonst sind natürlich – gerade in der Trockenzeit – Wasserlöcher immer ein guter Punkt, denn dort müssen sich die Tiere wohl oder übel ab und zu versammeln. Wir hatten jedenfalls immer viel Erfolg an den Wasserlöchern. Besonders Zebras haben wir dort schon oft entdeckt.
Und noch ein Tipp: Wir hatten keinen SUV und keinen 4×4 – was an manchen Wegen echt kritisch wurde. Die Wege sind an sich echt top, aber an einigen Stellen ist ein Auto mit mehr Bodenfreiheit auf jeden Fall besser.
Highlight zum Schluss: Eine große Elefantenherde
Als sich am Nachmittag die Sonne langsam Richtung Horizont bewegte und wir gerade schon Richtung Ausgang fahren wollten, erlebten wir noch ein richtiges Highlight: Eine große Herde Elefanten, direkt an der Straße. Es ist schon etwas ganz Besonderes diese gigantischen Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Da sie so groß sind, reichen da 50 Meter Abstand locker!
Wichtig: Abstand halten!
Wichtig ist dabei aber, immer mindestens 50-100 Meter Abstand zu halten und sich leise zu verhalten. Auf keinen Fall hupen oder Ähnliches. Das macht die Elefanten nervös und unsicher. Ein Problem, das bei uns auftrat: Es stoppten sehr viele Autos bei den Elefanten. Einige kamen sehr nah ran und die großen offfenen Safari-Autos waren auch sehr laut.
Da die Autos die komplette Straße verstopften, hinderten sie die Elefanten daran, zu ihrer Gruppe aufzuschließen. Die Elefanten waren also durch die Straße getrennt. Dadurch fühlten sich einige Elefanten angegriffen und wurden nervös. Es ist zum Glück nichts passiert, aber so etwas kann echt gefährlich werden. Haltet also bitte immer genügend Abstand und respektiert den Lebensraum der Tiere.
Unser Fazit zum Pilanesberg Nationalpark
Ein toller Tag in einem tollen Park. Die 20 Euro waren auf jeden Fall gut angelegt. Wir haben bei tollem Wetter wirklich viele Tiere entdeckt. Und beim nächsten Mal bestimmt auch noch Löwen und Leoparden.
Bei dem Leoparden hatten wir wirklich Pech: Ein paar Minuen bevor wir eine Brücke erreichten, hat dort wohl ein Leopard den Weg überquert. Aber klar, das sind freie Tiere. Man kann sie nicht bestellen. Wir sind auf jeden Fall für alle Tiere dankbar, die sich uns gezeigt haben. Es war ein toller Safari Tag.
Tipps drum herum: Was liegt auf dem Weg zum Pilanesberg Nationalpark und lohnt sich?
Suncity – komisch aber spannend
Suncity wirkte auf uns etwas suspekt und seltsam in die wunderschöne Landschaft drum herum reingepflanzt – aber zugleich war der Besuch dort auch sehr spannend.
Sun City ist ein riesiger Freizeitkomplex direkt neben dem Pilanesberg-Nationalpark (Sun City hat sogar ein eigenes Gate). Hier gibt es Luxus-Ressorts, Shows, Casinos, Golfplätze und andere Sportanlagen. Quasi ein Freizeitpark für Reiche, also vor allem weiße Südafrikaner und Ausländer.
Für uns wäre es nichts da Urlaub zu machen – aber es war ein spannender Kontrast zum Rest großer Teile des Landes. Hier wurde eben der Unterschied zwischen Arm und Reich in diesem Land besonders deutlich. Nicht unbedingt schön, aber doch auch charakteristisch für Südafrika.
Hartbeespoort Damm & Welwitschia Country Market
Auf dem Rückweg vom Pilanesberg Park haben wir noch kurz beim Welwitschia Country Market gehalten. Der liegt quasi direkt auf dem Weg. Einfach schön zum drüber bummeln, rumschauen und etwas zu Essen und zu Trinken.
Quasi direkt danach führt die Straße zum malerischen Hartbeespoort Damm. Auch dort haben wir kurz gestoppt und die Aussicht genossen.
Beides keine Stopps, für die wir extra rauffahren würden. Aber als kurzer Abstecher auf dem Weg nach Hause waren sie perfekt.
Jasmyn Farm Products – frische südafrikanische Produkte
Solche südafrikanischen Farm-Läden sind wirklich etwas Besonders. Dort gibt es einfach frische Produkte der umliegenden Farms. Jasmyn Plaasprodukte (übersetzt „Jasmine Farm Products“) befindet sich ganz in der Nähe des Hartebeespoort Dam. Wir haben dort definitiv für die nächsten zwei Wochen eingekauft.
Das Beste: Die Sachen waren nicht nur richtig frisch, sondern auch viel günstiger als im Supermarkt! Hier gibt es Konfitüren, frisches Obst und Gemüse, Käse, Zwieback, Biltong, Nüsse, Trockenfrüchte, Honig und jede Menge Fleisch.
Die Windmühle direkt nebenan ist auch sehr schön. In ihr befindet sich das Restaurant mit dem treffenden Namen „The Windmill“. Lohnt sich ebenfalls.
Wir wünschen viel Spaß beim der Safari im Pilanesberg Nationalpark und drum herum!
Noch Lust auf Berge?
Wir waren außerdem in den Bergen unterwegs: Im Golden Gate National Park und in den Drakensbergen. Auch das war ein wundervoller Ausflug. Fotos und Bericht gibt es hier.